Das Münchner Startup m2ing GmbH hat mit ihrer Software as a service (Saas)-Lösung für digitales Bauwerksmanagement und wiederkehrende Prüfungen den 1. Preis beim Innovationspreis „Building outside the Box“ der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau gewonnen. Platz 2 ging an das „Strucural Web Tool“ von Bollinger und Grohmann Ingenieure und der dritte Platz an AJG Ingenieure für ihre BIM-Anwendung in bestehenden Ingenieurbauwerken.
Bewertet wurden die Wettbewerbsbeiträge nach Umwelt- und Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Recycling, Zukunftspotential und Praxisnähe, Digitalisierung, Interdisziplinarität, Methodik und Innovationsgrad. Mit dem Preis möchte die Kammer die digitale und ökologische Transformation der Baubranche weiter voranbringen und Nachwuchskräfte für ihren Mut auszeichnen, neue Wege zu gehen.
„Schon lange wird darüber gesprochen, dass die Baubranche mehr und schneller Innovationen braucht. Aber viel zu selten hat man das Gefühl, dass eingetretene Pfade verlassen werden und etwas ganz Neues gewagt wird. Dabei ist das dringend nötig. Denn wir brauchen eine digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft – und das schnell. Der Baubereich kann zum „Gamechanger“ für die Gesellschaft werden, aber dafür brauchen wir Menschen, die den Mut haben, etwas zu verändern. Der Preis soll Motivation und Anerkennung dafür sein“, sagte Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, der die Preise überreichte.
Ganz oben aufs Siegertreppchen schaffte es die Software as a service (Saas)-Lösung von m2ing, Platz 2 belegte das Structural Web Tool von Bollinger + Grohmann und der dritte Platz ging an AJG Ingenieure für ihre BIM-Anwendung in bestehenden Ingenieurbauwerken.
Für den Preis nominiert waren außerdem die Software-Lösung dacl - Damage Classification von der Universität der Bundeswehr München, die Flinker Apps zur Echtzeitplanung von nachhaltigen Bauprojekten und die Software-Lösung Werkules, die Handwerksbetriebe in den digitalen Planungsprozess einbindet. Alle Nominierten hatten ihr Projekt in einem Live-Pitch einer hochkarätigen Jury und dem anwesenden Fachpublikum vorgestellt. Die Einschätzung der Jury und das Publikumsvoting flossen in die Entscheidung über die Platzierungen ein.
Software as a service (SaaS)-Lösung "Digitales Bauwerksmanagement und wiederkehrende Prüfungen", vertreten durch Birga Ziegler und Sabine Reim
Jurybegründung
Die
Software as a Service (SaaS)-Lösung “m2ing” überzeugt mit ihrem Potenzial zum
nachhaltigen Betreiben und Nutzen baulicher Strukturen durch eine intuitive und
vielseitige Anwendbarkeit sowie die Bereitstellung unterschiedlicher Daten über
den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken. Die
Jury ist vom Gesamtpaket bestehend aus der Behandlung des aktuell sehr drängenden
Problems der Bauwerksprüfung und dem zugehörigen Datenmanagement, dem
technischem Reifegrad der Anwendung sowie des gewählten Lösungsansatzes
überzeugt. Gerade die zeitnahe und baupraktische Umsetzbarkeit der
vorgestellten Idee gab den Ausschlag für den 1. Platz.
m2ing Saas für digitales Bauwerksmanagement und wiederkehrende
Prüfungen
Projekteinreicherin: Birga Ziegler
Bewerberteam: Sabine Reim, Johannes Reß, Birgit Guggenmos
m2ing GmbH, München
https://m2ing.com
Structural Web Tool von Bollinger + Grohmann, vertreten durch Niklas Haschke
Jurybegründung
Das
„Structural Web Tool“ ermöglicht die Implementierung von Ökobilanzen in frühen
Entwurfsphasen von Bauprojekten. Die Betrachtung der Nachhaltigkeit beim
Bauentwurf ist ein bisher nicht genug betrachtetes Kriterium, welches in der
Baupraxis zu vermeidbaren Planungswiederholungen führt. Das intuitive und
benutzerfreundliche Planungswerkzeug „Structural Web Tool“ besitzt das
Potenzial zur signifikanten Verbesserung von Effizienz und Ressourcenschonung
aufgrund datengestützter Entscheidungen und verdient damit nach Ansicht der
Jury den 2. Platz. Wir freuen uns auf eine Weiterentwicklung zur Marktreife!
Structural Web Tool
Projekteinreicher: Niklas Haschke
Bewerberteam: Alexander Hofbeck (B+G), Ljuba Tascheva (B+G),
Bauhaus Universität Weimar / Bollinger+Grohmann Ingenieure, Frankfurt
am Main
https://structural-webapp.vercel.app
www.youtube.com/watch?v=Wc6hea09oMs
Anwendung von BIM an bestehenden Ingenieurbauwerken am Beispiel der Großmarkthalle München von AJG Ingenieure, vertreten durch Florian Stiefel
Jurybegründung
Das
Neudenken bestehender BIM Lösungen insbesondere im Hinblick auf eine
Prozessorientierung, praxisnah am Beispiel der Großmarkthalle München dargestellt,
bewertete die Jury als spannenden und innovativen Ansatz mit dem Ziel der
Entwicklung von Sanierungs- bzw. Ertüchtigungsmaßnahmen bei bestehenden
Ingenieurbauwerken. Dieses Pilot-Projekt belohnte die Jury mit dem 3. Platz.
Anwendung von BIM in bestehenden Ingenieurbauwerken am Beispiel
der Großmarkthalle München
Projekteinreicher: Florian Stiefel
Bewerberteam: David Kurfer
AJG Ingenieure GmbH, München
https://ajg-ing.de
(In alphabetischer Reihenfolge)
dacl - Damage Classification
Projekteinreicher: Johannes Flotzinger
Bewerberteam: Philipp J. Rösch
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg
https://dacl.ai
https://github.com/phiyodr/building-inspection-toolkit
Das sagt die Jury:
Die Jury sieht mit dem
Ansatz “dacl” zur automatisierten Schadenserkennung bei der Brückenprüfung
mittels Künstlicher Intelligenz einen interessanten Schritt zur Steigerung der
Effizienz sowie Qualitätssicherung bei sicherheitsrelevanten Entscheidungen
aber auch der Bewältigung des Fachkräftemangels durch zukunftsweisende Methoden
der Digitalisierung.
Flinker Apps
Projekteinreicher: Christian Laimer
Bewerberteam: Dr.-Ing. Michael Breitenberger, Mario Beltempo
Flinker GmbH, München
https://www.flinker.app
Das sagt die Jury:
In den “Flinker Apps” sieht die Jury das
Potential, die Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gebauter Umwelt durch die
Ermöglichung und Etablierung von Echtzeitplanung sowie der notwendigen
Kommunikation über ein einziges Software-Ökosystem maßgeblich voranzubringen.
Werkules - Die B2B SaaS Lösung vom Handwerk für das Handwerk
Projekteinreicherin: Laura Janke
Bewerberteam: Alexander Fritsch, Kay Simon, Mario Simon
Werkules GmbH, Frankfurt
https://werkules.de /
Das sagt die Jury:
Nach Ansicht der Jury ermöglicht
die Software as a Service (SaaS) Lösung “Werkules” die benutzerfreundliche und
verlustfreie Integration von Handwerksbetrieben in den digitalen
Planungsprozess und schließt damit eine wichtige Lücke in den bestehenden
Ansätzen der Softwarelandschaft.
Werkules hat sich leider kurzfristig aus dem Wettbewerb zurückgezogen.
Die Jury setzt sich aus Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen. Die Bewertung erfolgte sowohl durch die Fachjury als auch durch das Publikum. Die Gewinner wurden am Abend der Preisverleihung am 10.11.2022 ermittelt und ausgezeichnet.
Die Mitglieder der Jury
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