Bayerischer Ingenieurpreis 2017

Bayerischer Ingenieurpreis

Drei bayerische Ingenieurbüros ausgezeichnet

Für ihre herausragende, kreative und innovative Ingenieurleistung wurden am Freitag, den 20. Januar 2017 drei bayerische Ingenieurbüros mit dem Ingenieurpreis 2017 ausgezeichnet.  Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde bereits zum 10. Mal ausgelobt und stand 2017 unter dem Motto „Ingenieur Bau Werke“.

Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken und der Leiter der Obersten Baubehörde, Dipl.-Ing. Univ. Helmut Schütz, überreichten die Auszeichnung an die Ingenieurbüros Prof. Feix Ingenieure (Platz 1), das Bewerberteam &structures, Bergmeister Ingenieure GmbH und J2M Architekten München (Platz 2) sowie Duschl Ingenieure (Platz 3). Bei der Beurteilung der eingereichten Objekte standen für die Jury die Originalität und Kreativität, Innovationskraft sowie die Nutzung neuer Technologien im Mittelpunkt.

Innovative technische Ingenieurleistungen

Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken erklärt: „Mit dem Ingenieurpreis 2017 würdigt die Kammer innovative technische Ingenieurleistungen. Diese vereinen Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Innovation bei der Planung, Errichtung und Nutzung. Durch den Preis machen wir das kreative Potential der bayerischen Ingenieurinnen und Ingenieure im Bauwesen für die Öffentlichkeit sichtbar.“ 

Die Preisverleihung erfolgte traditionell im Rahmen des Bayerischen Ingenieuretags der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau vergibt alle zwei Jahre den Ingenieurpreis an besonderes herausragende Projekte aus den verschiedenen Fachgebieten von Ingenieuren im Bauwesen.

Die Preisträger

1. Preis: Verstärkung von Betonbrücken mit Verbundankerschrauben

Prof. Feix Ingenieure GmbH, München - Vertreten durch Prof. Dr.-Ing. Jürgen Feix

Mit dem Projekt „Verstärkung von Betonbrücken mit Verbundankerschrauben“ belegt die Prof. Feix Ingenieure GmbH aus München den 1. Platz beim Ingenieurpreis 2017 und erhält zusätzlich ein Preisgeld von 5.000 Euro.

Das Verstärkungskonzept ermöglicht die Erhöhung bzw. Wiederherstellung der Tragfähigkeit bestehender Brückenbauwerke unter Aufrechterhaltung des Verkehrs. Dabei werden erstmals die bereits in der Befestigungstechnik bewährten Betonschrauben bzw. Verbundankerschrauben als tragende Bauteile eingesetzt.

Jurybegründung

Diese Lösung eines bei älteren Betonbrücken sehr häufig auftretenden Problems erfüllt überzeugend die Anforderungen des Bayerischen Ingenieurpreises 2017. Die Anwendung von auch im Schubbereich anzusetzenden Verbundankerschrauben ist eine innovative Ingenieurleistung. Sie stellt eine originelle und kreative Alternative zum Ersatzneubau von Betonbauwerken dar und ist funktionell, praxistauglich und kostengünstig. Durch die erreichbare längere Nutzungsdauer von Betonbrücken
ist sie nachhaltig,1. Preis: Verstärkung von Betonbrücken mit Verbundankerschrauben wirtschaftlich und umweltverträglich. Vorteilhaft ist, dass sich das Konzept für alle Straßen- und Eisenbahnbrücken eignet und keine besonderen Eingriffe in den Verkehr auf den Bauwerken erfordert.

Projektbeteiligte

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Feix
Dr.-Ing. Ralf Schneider

Prof. Feix Ingenieure GmbH
Nymphenburger Straße 5
80335 München


2. Preis: Isarsteg Nord – Fuß- und Radwegbrücke, Freising

&structures, Bergmeister Ingenieure GmbH und J2M Architekten, München - Vertreten durch Prof. Dr.-Ing. Oliver Engelhardt

Platz 2 sowie ein Preisgeld von 3.000 Euro geht an &structures aus München für den Isarsteg Nord – Fuß- und Radwegbrücke in Freising.

Der Isarsteg Nord soll die rechts der Isar gelegenen Stadtteile deutlich besser an das Zentrum anbinden. Der Entwurf für den Isarsteg Nord folgt der Prämisse der Integration mit dem Ort und dem Nutzer ebenso wie zwischen Tragwerk und Wegeführung. Daher ist die Brücke als biegesteifes Rahmentragwerk konstruiert, deren Bauteile − Überbau, Stützen, Gründungsbauteile und Widerlager − ohne Lager und Bauteilfugen miteinander verbunden sind.

Jurybegründung

Das Bauwerk ist ein gutes Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit im Team der Planer. Die Tragwerksplanung zeigt, wie unter besonderen Bedingungen Ästhetik, Funktionalität und Rücksichtnahme auf die Gegebenheiten eines FFH-Gebietes vereint werden können. Die heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bei der Tragwerksberechnung und der Materialienauswahl (wetterfester Baustahl, grundwasserschonende Betonzusatzstoffe) werden dabei optimal genutzt. Um in die Flusslandschaft nur minimal eingreifen zu müssen, haben stützende Bauteile gleichzeitig die Funktion von Treppen und Rampen. Außerdem wurden bei der Montage auch die Kranpositionen an die Umweltbedingungen angepasst.

Projektbeteiligte

Univ.-Prof. Dr.nat.techn. Oliver Englhardt
& structures Prof. Dr. Oliver Englhardt
Amalienstraße 14
80333 München

Dr.-Ing.Josef Taferner
Ingenieurteam Bergmeister GmbH
Eisackstraße 1
39040 Vahrn

Christoph Mayr
J2M Architekten München
Heimeranstraße 68
80339 München

3. Preis: Regenerative Kälteerzeugung mit Flusswasser für das RoMed Klinikum in Rosenheim

Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG, Rosenheim - Vertreten durch Christoph Winkler

Für ihr Projekt „Regenerative Kälteerzeugung mit Flusswasser für das RoMed Klinikum in Rosenheim“ wurde Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG mit dem 3. Platz des Ingenieurpreises 2017 geehrt. Zusätzlich erhielt das Büro ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Im RoMed Klinikum Rosenheim wurde die architektonische Zielplanung zur Weiterentwicklung des Klinikums durch eine technische Zielplanung mit der Definition von Sanierungs- und Erweiterungsschritten bis ins Jahr 2025 ergänzt. Der steigende Kälteenergiebedarf im Klinikum sollte möglichst nachhaltig und effizient gedeckt werden.

Jurybegründung

Die Jury zeigt sich beeindruckt von der ingenieurmäßigen Lösungsfindung, bei der verschiedene Alternativen überprüft wurden und nach Abwägung der relevanten Kriterien die Entscheidung für ein innovatives Konzept getroffen wurde. Hervorzuheben ist hierbei, dass die Kaltwasservorlauftemperatur angehoben werden konnte, um dadurch nahezu ganzjährig eine regenerative Kälteerzeugung mittels Flusswasser ohne den Einsatz von Kältemaschinen zu erreichen. Bei der Wasserentnahme wurden auch die Umweltbedingungen (Schwebstoffe, Hochwasser, Versandungsrisiko etc.) sowie die Möglichkeit des Umschlusses von weiteren Kälteverbrauchern berücksichtigt.

Projektbeteiligte

Dipl.-Ing.Univ. Andreas Duschl
Dipl.-Ing. Christoph Winkler
Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG
Äußere Münchener Straße 130
83026 Rosenheim

Dipl.-Ing.Univ. Roland Wach
Regierungsbaumeister
Schlegel GmbH & Co. KG
Guntherstraße 29
80639 München

(Fotos: Benedikt Haack, Prof. Feix Ingenieure GmbH, Oliver Jaist, Duschl Ingenieure)

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