Bayerischer Ingenieurpreis 2023
Bayerischer Ingenieurpreis 2023

Für ihre herausragenden, kreativen und innovativen Ingenieurleistungen hat die Bayerische Ingenieurekammer-Bau am Freitag, den 10. Januar 2023 drei bayerische Ingenieurbüros mit dem Ingenieurpreis 2023 ausgezeichnet.

Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken und der bayerische Bauminister Christian Bernreiter überreichten die Auszeichnung beim 31. Bayerischen Ingenieuretag gemeinsam mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger an Dr.nat.techn. Josef Taferner von Bergmeister Ingenieure, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Fitzenreiter von ISP-Scholz Beratende Ingenieure und Dipl.-Ing.(FH) Martin Kotissek von Tragraum Ingenieure. Drei weitere Büros erhielten eine Anerkennung.

Herzogsteg - Eichstätt - Foto: ® Bruno Klomfar
Herzogsteg - Eichstätt - Foto: ® Bruno Klomfar

Weitere Projektbeteiligte

J2M Mayr Metz Architekten PartGmbB
Dipl.-Ing.(FH) Christoph Mayr
Arch. Oliver Plamper



1. Platz

Herzogsteg - Eichstätt
Dr.nat.techn. Josef Taferner
Bergmeister Ingenieure GmbH
Preisgeld: 5.000 Euro

Herzogsteg - Eichstätt - Foto: ® Bruno Klomfar
Herzogsteg - Eichstätt - Foto: ® Bruno Klomfar
1. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase
1. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase

Ingenieurpreisgewinner 2023
Dr.nat.techn. Josef Taferner
Bergmeister Ingenieure GmbH

1. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase
1. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase

Der neue Herzogsteg über die Altmühl verbindet die Eichstätter Altstadt mit der Neustadt. Durch seine minimalistische Form und Gestaltung fügt er sich optimal in die Landschaft und das Stadtbild ein. Der schlanke und stromlinienförmige Brückenquerschnitt und das abbaubare Geländer bieten einen sehr guten Hochwasserschutz. Binnen weniger Stunden kann im Hochwasserfall das Geländer abmontiert werden. Dies hat den Vorteil, dass sich kein Treibgut verfangen und die Brücke beschädigen kann.

Sehr nachhaltig und wirtschaftlich ist der Herzogsteg auch dadurch, dass der Gehweg dauerhaft ohne Beschichtung realisiert wurde, wodurch weniger Rohstoffe verbraucht wurden. Durch ihre fugenlose Bauweise ist die Fußgängerbrücke obendrein besonders wartungsarm.

Die leistungsfähige Brückenkonstruktion gepaart mit geringem Materialeinsatz sowie effizientem Hochwasserschutz zeugt von hoher technischer Kreativität bei einem ausgeprägten Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Das Team von Bergmeister Ingenieure sichert sich damit den ersten Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2023.

Projekteinreicher

Bergmeister Ingenieure GmbH
Dr.nat.techn. Josef Taferner
Dipl.-Ing. Roland Atzwanger
Matthias Gebhard
Dipl.-Ing. Rudi Moroder

Weitere Projektbeteiligte

J2M Mayr Metz Architekten PartGmbB
Dipl.-Ing.(FH) Christoph Mayr
Arch. Oliver Plamper

2. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase
2. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase

Ingenieurpreisgewinner 2023

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Fitzenreiter
ISP-Scholz Beratende Ingenieure AG



2. Platz

Neubau TU-Campus
Nachhaltige Chemie, Straubing

Dipl.-Ing. Thomas Fitzenreiter
ISP-Scholz Beratende Ingenieure AG
Preisgeld: 3000 Euro

Neubau TU-Campus Nachhaltige Chemie, Straubing © Felix Meyer
Neubau TU-Campus Nachhaltige Chemie, Straubing © Felix Meyer
Neubau TU-Campus Nachhaltige Chemie, Straubing © Felix Meyer
Neubau TU-Campus Nachhaltige Chemie, Straubing © Felix Meyer

Weitere Projektbeteiligte
Schuster Pechtold Schmidt Architekten

2. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase
2. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase

Projekteinreicher
ISP-Scholz Beratende Ingenieure AG
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Fitzenreiter
Mgr. Inż. Adam Smaga
Dipl.-Ing. (FH) Manfred Tobolar

Weitere Projektbeteiligte
Schuster Pechtold Schmidt Architekten

Die Technische Universität München ließ am Campus Straubing ein neues Lehr- und Forschungsgebäude für Nachhaltige Chemie bauen. Dieses Projekt wird mit dem 2. Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2023 ausgezeichnet, da es ein Musterbeispiel für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen in anspruchsvollem Gebiet ist.

Der Neubau wurde auf einer nicht mehr genutzten Mülldeponie errichtet und befindet sich zudem im Überflutungsbereich der Donau. Indem das Planungsteam um die ISP-Scholz Beratende Ingenieure AG den Neubau auf 20 Meter tiefen Pfählen aufständerte, konnten beide Herausforderungen durch eine konstruktive Maßnahme ideal gelöst werden. Die Deponie musste so nur punktuell für die Gründung eröffnet werden und wurde nach Abschluss der Baumaßnahme nach oben hin abgedichtet.

Da das Gebäude nur etwa 30 Meter von der Donau entfernt liegt, ist mit Überflutungen zu rechnen. Im Erdgeschoss des aufgeständerten Gebäudes liegen Parkplätze, die im Hochwasserfall zügig geräumt werden können. Oberhalb des Erdgeschosses ist das Gebäude uneingeschränkt nutzbar. Das Betreten und Verlassen des Hauses ist über eine gesonderte Konstruktion an der Seite sichergestellt.

Sowohl die Hochwassersituation wie auch die Deponie als Untergrund des Gebäudes stellen eine besondere technische Herausforderung dar, für welche die ISP-Scholz Beratende Ingenieure AG eine eindrucksvolle bauliche Lösung gefunden hat.

Fahrradspeicher - Nürnberg © Stefan Meyer
Fahrradspeicher - Nürnberg © Stefan Meyer

Entwurf
SRAP Sedlak Rissland Architekten Partnerschaft GmbB, Nürnberg

Bauherr
Stadt Nürnberg
Planungs- und Baureferat

3. Platz

Fahrradspeicher - Nürnberg

Dipl.-Ing.(FH) Martin Kotissek
TRAGRAUM Ingenieure PartmbB
Preisgeld: 2.000 Euro

Fahrradspeicher - Nürnberg © Stefan Meyer
Fahrradspeicher - Nürnberg © Stefan Meyer
3. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase
3. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 © Tobias Hase

Ingenieurpreisgewinner 2023
Dipl.-Ing.(FH) Martin Kotissek
TRAGRAUM Ingenieure PartmbB
Preisgeld: 2.000 Euro

3. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase
3. Platz Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - Foto: Tobias Hase

Projekteinreicher
TRAGRAUM Ingenieure PartmbB
Dipl.-Ing.(FH) Martin Kotissek

Entwurf
SRAP Sedlak Rissland Architekten Partnerschaft GmbB, Nürnberg

Bauherr
Stadt Nürnberg
Planungs- und Baureferat

Am Nelson-Mandela-Platz südlich des Hauptbahnhofes ließ die Stadt Nürnberg als Teil eines modernen Mobilitätskonzeptes ein großformatiges, wetterfestes Fahrradparkhaus errichten.

Das Fahrradparkhaus mit seiner dezenten, weißen, filigranen Fassade aus Stahlrohrrundstützen bringt Funktionalität und Optik optimal in Einklang. Die Außenansicht wird durch eine spezielle optische Wirkung, den so genannten Moiré-Effekt, geprägt. Die transparente Außenhaut sorgt im Inneren für eine große Nutzerfreundlichkeit und ein hohes Sicherheitsgefühl.

Die verwendeten Baustoffe des Fahrradparkhauses sind vollständig recycelbar. Das begrünte Dach trägt außerdem zu einem guten Mikroklima im städtischen Raum bei.

Das Team von Tragraum Ingenieure hat dieses Fahrradparkhaus besonders nachhaltig und innovativ geplant und belegt damit den dritten Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2023.

Anerkennungen

Arnulfsteg, München - SSF Ingenieure AG - © Foto: Holzherr und Gössing
Arnulfsteg, München - SSF Ingenieure AG - © Foto: Holzherr und Gössing

Arnulfsteg, München
SSF Ingenieure AG

Ende 2020 wurde der Arnulfsteg für den Fußgänger- und Radverkehr freigegeben. Die 240 Meter lange Brücke erstreckt sich zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke über das komplette Gleisbett der Deutschen Bahn. Getragen wird der Arnulfsteg von zwei schlanken Stützen im Gleisbereich. Tragwerk, Design und die einzigartige Baustellenlogistik waren herausfordernd und überzeugend.

Projektplakat

Anerkennung: Arnulfsteg, München, Foto: Tobias Hase
Anerkennung: Arnulfsteg, München, Foto: Tobias Hase

Bewerberteam
SSF Ingenieure AG, Dipl.-Ing. Peter Radl, Dr.-Ing. Andreas Baumhauer (TWP), Dipl.-Ing. Thomas Bause (BÜ SSF)
Lang Hugger Rampp GmbH Architekten, Dipl.-Ing. (Univ.) Arch. Florian Hugger

Weitere Projektbeteiligte
Day & Light Lichtplanung, Frank Vetter
Hertle Ingenieure, Prof. Dr.-Ing. Robert Hertle
Landeshauptstadt München, Dipl.-Ing. (FH) Ralf Wulf
Mayerhofer Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH, Emanuel Kleinschwärzer
Plauen Stahl Technologie GmbH, Dipl.-Ing. Andreas Blank

Brücke der L83 über die Ahr - Zilch + Müller Ingenieure GmbH - © Foto: Becker Ingenieure GmbH
Brücke der L83 über die Ahr - Zilch + Müller Ingenieure GmbH - © Foto: Becker Ingenieure GmbH

Brücke der L83 über die Ahr
Zilch + Müller Ingenieure GmbH

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde das Widerlager der Brücke der L83 schwer beschädigt. Das Randfeld war an seinem südlichen Auflager nicht mehr gestützt und hing stark durch. Es wurde in seine ursprüngliche Lage angehoben, um ein neues Widerlager zur Auflagerung zu schaffen. Nach nur zwei Monaten konnte die Brücke wieder freigegeben werden.

Projektplakat

Anerkennung: Brücke der L83 über die Ahr, Foto: Tobias Hase
Anerkennung: Brücke der L83 über die Ahr, Foto: Tobias Hase

Bewerberteam
Zilch + Müller Ingenieure GmbH, München, Dr.-Ing. Markus Hennecke, Dipl.-Ing. Marco Heinze
Becker Ingenieure GmbH, Grafschaft, Dipl.-Ing. Thomas Becker

König-Ludwig-Brücke, Kempten - Konstruktionsgruppe Bauen AG - © Foto: Konstruktionsgruppe Bauen AG
König-Ludwig-Brücke, Kempten - Konstruktionsgruppe Bauen AG - © Foto: Konstruktionsgruppe Bauen AG

König-Ludwig-Brücke, Kempten
Konstruktionsgruppe Bauen AG

Die denkmalgeschützte König-Ludwig-Brücke ist eine der ältesten weltweit erhaltenen Holz-Eisenbahnbrücken. Die geschickte Anordnung der neuen Verkleidung aus Lamellen reduziert die einwirkenden Windlasten. Durch die Wiederherstellung des baulich-konstruktiven Holzschutzes ergibt sich außerdem eine besonders hohe Dauerhaftigkeit der Konstruktion.

Projektplakat

Anerkennung: König-Ludwig-Brücke, Kempten, Foto: Tobias Hase
Anerkennung: König-Ludwig-Brücke, Kempten, Foto: Tobias Hase

Bewerberteam
Konstruktionsgruppe Bauen AG, Dipl.-Ing. Rainer Böhme, Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg Schänzlin
Weitere Projektbeteiligte
Prof. Schermer & Weber Beratende Ingenieure, Prof. Dr.-Ing. Detleff Sommer
Schmidbauer GmbH & Co. KG
bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter
Holzbau Buhmann GmbH & Co. KG
Josef Hebel GmbH & Co. KG

Bauherr
Stadt Kempten - Amt für Tiefbau und Verkehr, Baudirektor Markus Wiedemann