„Bau die beste Skisprungschanze!“ Dieser Aufforderung kamen 99 Schülerteams aus ganz Bayern nach und reichten ihre selbst gebauten Modelle beim Wettbewerb „Junior.ING“ der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ein. Am 9. März 2022 wurden die besten Modelle der jungen Ingenieurtalente bei der großen Online-Preisverleihung ausgezeichnet. Die beiden Landessieger vertreten Bayern im Bundeswettbewerb in Berlin.
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hat Bayerns beste junge Skisprungschanzen-Konstrukteure am 9. März 2022 bei der Landespreisverleihung des Schülerwettbewerbs Junior.ING ausgezeichnet. Präsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Kultusminister Prof. Dr. Michael
Piazolo und Sven Hannawald, Vierschanzentournee-Gewinner,
Olympiasieger und 4-facher Weltmeister im Skispringen, heute TV-Experte und
Sport Speaker, gaben die
Preisträger bekannt. Die Veranstaltung wurde als Livestream online bei YouTube übertragen. Ursprünglich war die Verleihung, bei der Schüler/innen aus ganz Bayern
zusammengekommen wären, an der Hochschule München geplant.
Pressemitteilung
Fotos
Prof. Dr. Norbert Gebbeken, der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, ist begeistert von den Modellen: "99 eingereichte Modelle - so viele hatten wir noch nie! Was die Schülerinnen und Schüler entworfen haben, ist wirklich beeindruckend. Es ist eine große Vielfalt an Modellen bei uns eingegangen, komplett verschiedene Materialien, unterschiedlichste Bauweisen. Aus all den Entwürfen spricht Motivation, Kreativität, Liebe zum Detail, Sorgfalt und technisches Verständnis. Hier sind echte Ingenieurtalente am Werk!"
Der gleichen Meinung waren auch Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, Prof. Dr.-Ing. Christian Seiler und Prof. Dr. Jörg Jungwirth von der Fakultät Bauingenieurwesen an der Hochschule München und der Juryvorsitzende Dr.-Ing. Ulrich Scholz.
Aufgabe in diesem Jahr war, eine Skisprungschanze zu entwerfen und
ein entsprechendes Modell zu bauen. Bei der Gestaltung war der Fantasie
keine Grenzen gesetzt.
Bayernweit haben sich 99 Schülerteams der
Herausforderung gestellt. In der Alterskategorie I (bis 8. Klasse) wurden 61 Modelle eingereicht, in der Alterskategorie II (ab 9. Klasse) 38 Modelle.
Neben der Verleihung der drei ersten Plätzen in den beiden Alterskategorien hat die Jury aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen beschlossen, pro Alterskategorie 12 weitere Modelle als vierten Platz mit je 50 Euro zu prämieren.
Außerdem wurden die jeweils mit 100 Euro dotierten Sonderpreise "Bestes Grundschulmodell" des Kammervorstandes für das Modell "Chance - Schanze für die Zukunft" und „Interessantestes Tragwerk“ der
Hochschule München für das Modell "Adlerschwinge - Team Christl" vergeben.
Annalena Dahms (12 Jahre) und Hanna Höfner (13 Jahre)
Klassenstufe 7
Städtisches Thomas-Mann-Gymnasium, 81477 München
Betreuerin: Karolin Dautermann
Inspiriert von einem Münchner Kunstwerk haben die
Schanzenbauer der Mae Sendling eine Schanze erbaut, die Gestaltung und Funktion
verknüpft. Die Geometrie des Anlaufs wurde erprobt und auf die maximale
mögliche Flugweite optimiert. Getragen wird der Anlauf von einer Kombination
der Werkstoffe Pappe und Holz.
Um das Ausknicken des Holzstabs im auskragenden
Bereich zu verhindern, haben die Erbauer an Querschotte gedacht und somit ein
sehr stabiles Tragwerk geschaffen. Markant ist die Mittelstütze, welche – als
eigenständiges Bauwerk – der Schanze ein wesentliches Auflager bildet. Die
Kugel darf – geführt durch eine Spurrinne – unter dem Kunstwerk Schwung holen,
um am Schanzentisch mit der von den Erbauern gewünschten hohen Geschwindigkeit
abzuheben.
Mit dieser Konstruktion sind die Schülerinnen mit ihrer Schanze auf den ersten Platz der Alterskategorie I geflogen, hierzu gratuliert die Jury ganz herzlich.
Benedikt Einzinger (12 Jahre)
Klassenstufe 7
Donau-Gymnasium, 93309 Kelheim
Betreuerin: Thomas Einzinger
In der Phase der Vorplanung hat der Schanzenbauer
verschiedene Konstruktionen von Skisprungschanzen studiert und sich bewusst für
die auskragende Variante entschieden. Um diese Idee umzusetzen wurde ein
Scheibentragwerk aus Karton gebaut. Die Ansicht der Schanze zeigt, dass die
Materialstärke an die Beanspruchung des Tragwerks angepasst ist, hier sieht man
die Inspiration aus der Sichtung vorhandener Schanzen.
Insgesamt ist das Modell
sauber verarbeitet worden. Mit der aufgrund der weißen Farbe sich absetzenden
Anlaufbahn wird auch ein gestalterischer Anspruch erfüllt. Im Anlauf wurde für
den Lauf der Kugel eine Spur geschaffen. Da es sogar zwei nebeneinander sind,
kann auch der Playmobil-Springer die Schanze nutzen.
Die „Stanze Schanze“ ist ein in ihrer minimalistischen Form bestechendes Modell und erhält daher von der Jury den verdienten zweiten Platz in der Alterskategorie I.
Sebastian Öhl (12 Jahre)
Klassenstufe 6
Gymnasium Donauwörth, 86609 Donauwörth
Betreuer: Dr. Christian Sommer
Für dieses Modell wurden viele Überlegungen angestellt, wie
sich die Struktur präzise und den Anforderungen entsprechend herstellen lässt.
Als Hauptwerkstoff wurde Karton gewählt. Das Tragwerk wird ähnlich einem
Hohlkasten gebildet, dessen Seitenflächen durch regelmäßige rechteckige
Öffnungen gegliedert sind. Hierdurch werden gestalterische und statische
Anforderungen kombiniert und die Anlaufbahn spannt zwischen dem Turm und dem
Schanzentisch mit der notwendigen Steifigkeit.
Die Stückzahl der Bauteile wurde
bewusst minimiert, und die beiden Kartonscheiben unter Zuhilfenahme von CAD und
einem „spitzen“ Bleistift sauber angezeichnet und mit einem Cutter präzise
zurechtgeschnitten.
Um der Kugel den richtigen Lauf zu verpassen wurde sogar
die Anlaufbahn konvex ausgebildet. Eine gute Planung, sauberes Arbeiten und ein
Auge auf die Gestaltung von Konstruktionen kamen bei diesem Modell zum Tragen.
Die Jury ist der Meinung, die Arbeit ist so gut, da wird ein Schuh draus und verleiht an den High Heel den dritten Platz in der Alterskategorie I.
Ole Halswick (9 Jahre)
Klassenstufe 3
Dom-Pedro-Grundschule, 80637 München
Betreuer: Daniel Halswick
Ole Halswick gewann schon 2021 den Sonderpreis Grundschule beim Schülerwettbewerb Junior.ING. Ganz dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet, baute er sein Vorjahresmodell zurück und nutzt die Papierrohre, welche vor einem Jahr noch Bestandteil seines Stadiondach-Modells waren, neu. Mit dem Namen „Chance - Schanze für die Zukunft “ spielt er auf die Bedeutung der Wiederverwendung und des Rückbaus von Baustoffen an.
Das Haupttragwerk seines Modells bildete der Erbauer als stabiles
Fachwerk aus Papier aus. Die optimale Geometrie für Anlauf und Absprung
erzielte er, indem er zwei einfache hölzerne Rundstäbe formte, welche über
kleine Stege verbunden sind. So kann der Springer über zwei „Schienen“ sicher
zum Absprung sausen.
Sowohl die Bauweise als auch der ausgeprägte Nachhaltigkeitsgedanke beeindruckten die Jury, die das Modell mit dem Sonderpreis des Kammervorstandes für das beste Griundschulmodell auszeichnete..
Lynn Christl (17 Jahre)
Klassenstufe 11
Justus-von-Liebig Gymnasium, 86356 Neusäß
Betreuer: Philipp Denk
Das Modell "Adlerschwinge - Team Christl" besticht durch eine stringente
Linienführung und minimalistisches Design. Der untere Teil der Anlaufbahn ist
durch mehrere Auflagerpunkte gehalten. Der obere auskragende Teil wurde durch
eine Seilkonstruktion abgespannt.
Aufgrund der filigranen Ausbildung ist bei
der Probebelastung der Startplattform der Kräftefluss direkt am Tragwerk
ablesbar. Zudem ist durch die schlanke Bauweise Materialeinsatz und
Herstellaufwand optimiert worden. Die Schanze erweckt den Eindruck, in der Luft
zu schweben.
Unter Verwendung einfacher Materialien entsteht so ein schlichtes,
aber raffiniertes Tragwerk, das mit dem 1. Platz in der
Alterskategorie II und dem Sonderpreis der Hochschule München für das interessanteste Tragwerk belohnt wird. Die Jury
gratuliert hierzu der Preisträgerin.
Max Edenhofer (16 Jahre), Lukas Osterrieder (16 Jahre) und Simon Schneider (15 Jahre)
Klassenstufe 10
Gymnasium Beilngries, 92339 Beilngries
Betreuerin: OStRin Annegret Spiegl
Seinen Modellnamen folgend zeigt sich das Modell Ribspring
in Form eines Rückgrats. Inspiriert von realen Schanzen Vorbildern und
bekannter architektonischer Entwürfe entwickelten die Erbauer in mehreren
Schritten eine Schanze, deren Tragwerk zwar schlicht gehalten ist, aber durch
ausgefallenes Design besticht.
Wie aus den Erläuterungen zum Modell ersichtlich
wird, haben sich die Schanzenbauer intensiv mit der Planungsphase beschäftigt
und auch in Vorab-Modellen verschiedene andere Tragwerke erprobt. Nach der
finalen Formfindung entstand das vorliegende System aus gekrümmten, lackierten
Stäben.
Besonders hervorzuheben sind das handwerkliche Geschick und die Kenntnisse in Fertigungstechniken der Gruppe. Dies möchte die Jury mit dem 2. Platz in der Alterskategorie II belohnen.
Lenz Haspelhuber (15 Jahre) und Sonja Roidner (14 Jahre)
Klassenstufe 9
Wilhelm-Diess-Gymnasium, 94060 Pocking
Betreuer: Andreas König
Die Skisprungschanze Curvy Ski Jump zeigt sich mit einer
eleganten Anlaufbahn, die durch geschickte Materialwahl und eine handwerkliche
saubere Fertigung besticht. Die tragende Konstruktion unter der Anlaufbahn
besteht aus organischen Kreisbögen mit einer harmonischen Formsprache.
Die
Lastweiterleitung zwischen den Kreisbogen erfolgt – für einen optimalen
Kraftfluss tangential und wird handwerklich mit schleifenden Schnitten
ausgeführt. Der optisch abgesetzte Schanzenturm ergänzt die Anlaufbahn.
Die Jury belohnt die Kombination der beiden Elemente mit dem 3. Platz in der Alterskategorie II.
Für den Landespreis Bayern vergibt die Bayerische Ingenieurekammer-Bau je Alterskategorie folgende Preise:
Sonderpreis
Innerhalb des Landeswettbewerbs Bayern vergibt die Hochschule München zusätzlich einen Sonderpreis von 100 Euro für das interessanteste Tragwerk. Außerdem zeichnet der Vorstand der Kammer das beste Grundschulprojekt mit 100 Euro aus.
Die Online-Preisverleihung startet am Mittwoch, den 9. März 2022 um 15 Uhr hier auf dieser Seite und auf unserem YouTube-Kanal. Es ist keine Anmeldung notwendig.
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau führt auch 2021/2022 wieder Junior.ING, den größten Schülerwettbewerb für junge Ingenieurtalente in Bayern durch! Schirmherr des Wettbewerbes ist der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo.
In diesem Jahr ist die Aufgabe des Schülerwettbewerbs, das Modell einer Ski-Sprungschanze zu entwerfen und zu bauen. Die
Konstruktion muss ein Gewicht von mindestens 500 g an der Startfläche
der Anlaufbahn tragen können. Bei der Gestaltung sind der Fantasie keine
Grenzen gesetzt.
Die bayerische Landespreisverleihung sollte ursprünglich bei unserem Kooperationspartner, der Hochschule München stattfinden, wird aber aufgrund Corona als Liveübertragung online durchgeführt.
Die Sieger der beiden Alterskategorien aus den 15 Landeswettbewerben sind für den Bundeswettbewerb qualifiziert. Die Bundespreisverleihung findet im Juni 2022 im Deutschen Technikmuseum in Berlin statt. Für den Bundespreis werden je Alterskategorie folgende Preise vergeben:
Sonderpreis
Innerhalb des Bundeswettbewerbs vergibt die Deutsche Bahn zusätzlich einen Sonderpreis für ein besonders innovatives Projekt.
Mit rund 5.000 Teilnehmenden gehört der Schülerwettbewerb zu einem der größten deutschlandweit. Ausgelobt wird der Wettbewerb in 15 Bundesländern.
Zugelassen sind Einzel- und Gruppenarbeiten von Schülerinnen und Schülern allgemein- und berufsbildender Schulen. Der Wettbewerb findet in folgenden zwei Alterskategorien statt:
Detaillierte Informationen zu Abmessungen und Materialien gibt es in den Wettbewerbsbedingungen und den FAQs.
Foto Sven Hannawald: Gunnar Menzel / Travel Charme
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Weniger, Klassenstufe 7, Städtisches Thomas-Mann-Gymnasium München,
81477 München, Betreuerin:
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Bernd Dörig
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