17.04.2020 - München
Die bayerische Bauministerin Kerstin Schreyer stellte Ende März klar, dass laufende Baumaßnahmen fortgesetzt und der Baustellenbetrieb aufrechterhalten werden soll. Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken sagt: „Drei Dinge brauchen die am Bau tätigen Ingenieure, um ihre Leistung weiterhin zuverlässig erbringen zu können: Flächendeckend stabiles Internet, eine verlässliche Zahlungsmoral der Auftraggeber und zügige Baugenehmigungen und Vergaben."
Covid-19 hat die Welt seit Wochen fest im Klammergriff. Über den ganzen Erdball hinweg sind die Menschen vom neuartigen Coronavirus betroffen – mit massiven Auswirkungen auf das private und geschäftliche Leben. Deutschland hat, wie die meisten anderen Länder auch, einen Lockdown beschlossen, wie er noch vor Kurzem völlig undenkbar war. Verstärktes mobiles Arbeiten in zahlreichen Branchen, komplette Schließung des Geschäftsbetriebs in anderen Bereichen. Dazu die Ausgangsbeschränkungen und die Schließung aller Schulen und Kindertagesstätten. Privat, gesellschaftlich und wirtschaftlich mussten und müssen sich alle neu organisieren – und das quasi über Nacht und ständig neu.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind diese Maßnahmen alternativlos. Gleichzeitig sagen Wirtschaftswissenschaftler eine massive Rezession voraus. Auch die Baubranche arbeitet seit einigen Wochen unter völlig anderen Voraussetzungen als zuvor.
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau beobachtet die Situation seit dem ersten Tag sehr genau und informiert ihre Mitglieder regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in der Krise. Die an die Kammer angegliederte Ingenieurakademie Bayern bietet jede Woche mehrere Webinare an, die sich mit rechtlichen Fragen wie Kurzarbeit, Homeoffice, aber natürlich auch mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf Ingenieurverträge und laufende Projekte befasst.
Die Resonanz ist riesig. 15 Webinare mit rund 500 Teilnehmern wurden in vier Wochen bereits durchgeführt, etliche weitere sind in Planung. Das zeigt uns: Der Informationsbedarf ist extrem hoch. Und: Die bayerischen Ingenieurinnen und Ingenieure sind auch in Krisenzeiten handlungsfähig und stellen ihr Know-how in den Dienst der Gesellschaft.
Drei Dinge brauchen die am Bau tätigen Ingenieure, um ihre Leistung weiterhin zuverlässig erbringen zu können:
Seit Jahren ist bekannt, dass gerade im ländlichen Raum die Internetverbindungen nicht schnell und stabil genug sind, um ein modernes, professionelles Arbeiten zu ermöglichen. Der Breitbandnetzausbau muss dringender denn je angegangen werden. Die Wirtschaftsleistung bayerischer Unternehmen darf durch schlechte Netzkapazität nicht zusätzlich geschwächt werden.
Die bayerische Regierung hat schnell und unbürokratisch Staatshilfen bereitgestellt, um Unternehmen, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten sind, zu stabilisieren. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau begrüßt das schnelle Handeln des Staats, das gerade für kleinere Ingenieurbüros vielfach überlebenswichtig ist.
Die bayerische Bauministerin Kerstin
Schreyer stellte Ende März klar, laufende Baumaßnahmen sollten fortgesetzt, der
Baustellenbetrieb aufrechterhalten werden. Die geltenden Hygienevorschriften
zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind auch auf Baustellen umsetzbar.
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren stellen dies sicher.
Wirtschaftlich entscheidend ist für die bayerischen Ingenieurbüros, dass abgeschlossene Projekte wie früher auch zuverlässig und schnell beglichen werden. Die öffentlichen Auftraggeber haben hier eine Vorbildfunktion.
Die bayerischen Ingenieurbüros haben in den vergangenen Jahren massiv in die Digitalisierung investiert. Davon profitieren sie jetzt. Sie können technologisch mit der aktuellen Krisensituation professionell und verantwortungsbewusst umgehen. Viele konnten quasi auf Knopfdruck vom gewohnten Bürobetrieb auf mobiles Arbeiten umstellen. Andere haben die Krise als Chance begriffen und wichtige Meilensteine auf dem Weg in eine zunehmend vernetzte und digitale Gesellschaft im Sprint genommen.
Es steht zu befürchten, dass die Corona-Krise die Baubranche möglicherweise später treffen wird als andere wirtschaftliche Bereiche. Lehren, die man dann schon aus anderen Wirtschaftszweigen gezogen hat, müssen schnell auf die Situation am Bau angewandt und angepasst werden. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau steht hier gerne beratend zur Verfügung.
Kolumne von Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung vom 17.04.2020
Kolumne in der Bayerischen Staatszeitung
Die Bayerische Ingenieurekammer veröffentlicht einmal im Monat eine Kolumne zu aktuellen Themen in der Bayerischen Staatszeitung. Hier nehmen die Mitglieder des Vorstands der Kammer Stellung zu Themen aus Bauwesen, Politik und Gesellschaft.
Hier haben wir Ihnen alle Kolumnen zum Lesen oder als Download bereitgestellt.
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