24.04.2020 - Berlin
Nach den jüngst veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft geht der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie davon aus, dass die Branche im Gesamtjahr 2020 nur noch das nominale Umsatzniveau von 2019 erreichen wird. Die Aussichten für das Gesamtjahr trüben sich. Die Nachfrage schwächt sich ab und Auftragsstornierungen nehmen zu. Fast 60 % der befragten Mitglieder sind von Corona-bedingten Einschränkungen betroffen.
„Unsere Umsatzprognose für 2020 von Ende 2019 ist angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht mehr haltbar - trotz der vergleichsweise guten Umsatzzahlen in den ersten zwei Monaten 2020. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass unsere Branche im Gesamtjahr 2020 lediglich das nominale Umsatzniveau von 2019 erreichen wird. Im Dezember 2019 waren wir noch von einem nominalen Umsatzplus von 5,5 % ausgegangen. Angesichts der zunehmenden Meldungen über Auftragsstornierungen, ausbleibende Ausschreibungen und Behinderung der Bautätigkeit wird ein Umsatzplus zunehmend unrealistisch.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.
Demnach sei
der Umsatz* im Februar um 11,3 % (real: + 7,9 %) gestiegen, für die ersten zwei
Monate ergebe sich damit ein Plus von nominal 12,6 % (real: + 8,9 %). Die
Bedeutung der ersten zwei Monate sei aber vergleichsweise gering, diese würden
noch nicht einmal 10 % der gesamten Jahresbauleistung ausmachen.
Babiel weiter: „Hinzu kommt, dass die Bauunternehmen vermehrt über eine Behinderung ihrer Bautätigkeit berichten. Fast 60 % der von uns befragten Mitglieder sind von Corona-bedingten Einschränkungen betroffen. Neben Baustellenschließungen, einem hohen Krankenstand, zunehmenden Kosten aufgrund eines höheren Organisationsaufwandes sowie fehlenden Materiallieferungen machen ihnen auch ausbleibende Nachunternehmer aufgrund von Grenzschließungen zu schaffen. Aus diesem Grund rechnen wir damit, dass sich die Umsätze spätestens ab April schlechter entwickeln werden.“
„Die
Baubetriebe sind zwar mit einem sehr hohen Auftragsbestand* in das neue Jahr
gestartet, wir befürchten aber, dass dieser zunehmend abschmilzt. Schließlich
berichtet nahezu jedes vierte Bauunternehmen von Stornierungen, 45 % von
sinkender Nachfrage bzw. fehlenden Ausschreibungen, vor allem im kommunalen Bereich“,
führt Babiel weiter aus. Da helfe auch das Orderplus* in den ersten zwei
Monaten dieses Jahres nicht viel (nominal: + 4,4 % %, real: + 1,0 %). Für
Februar hätten die Baubetriebe auch lediglich eine nominale Stagnation (real: -
2,8 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet, im Vormonatsvergleich hat das
Statistische Bundesamt sogar einen (preis-, saison- und arbeitstäglich
bereinigten) Rückgang von 7,7 % berechnet.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes. *) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
Quelle und Grafik: HDB
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