29.04.2020 - Berlin
Die ursprünglich für den 9. März geplante Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises 2020 wird auf den 8. März 2021 verschoben. Diese Verlegung der Preisverleihung ins kommende Jahr haben VBI und Bundesingenieurkammer entschieden, weil derzeit nicht absehbar ist, wann große Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern wieder ohne gesundheitliche Risiken für Gäste und Gesellschaft durchgeführt werden können.
Mit dieser Entscheidung sorgen die Auslober für Planungssicherheit. So können rechtzeitig alle Vorbereitungen getroffen werden, damit im März 2021 die Preisverleihung am gewohnten Ort, im Audimax der TU Dresden, stattfinden kann. Alle vorliegenden Anmeldungen gelten auch für den neuen Termin.
Die finale Juryentscheidung bleibt bis zur Preisverleihung weiterhin geheim. Die Jury wählte aus insgesamt 42 eingereichten Brücken die sechs schönsten und innovativsten Bauwerke für die finale Entscheidung aus – je drei in den beiden Kategorien des Wettbewerbs. Bayern ist mit zwei Projekten unter den Nominierungen.
Für den Deutschen Brückenbaupreis 2020 in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken sind nominiert:
Zur Begründung urteilt die Jury:
Retheklappbrücke, Hamburg
Die Retheklappbrücke besticht durch eine innovative Konstruktion zur Lösung einer anspruchsvollen Aufgabe – die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen. Die vierflügelige Klappbrücke ist aufgrund ihres neuartigen, wartungsarmen Schließmechanismus europaweit einzigartig.
Entwurf:
Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl GmbH
Brücke bei Schwaig im Zuge der A 3 bei Nürnberg
Das Überführungsbauwerk ist mit seiner Leichtigkeit und Effizienz ein herausragendes Beispiel modernen Brückenbaus. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Art der Ausbildung besticht das funktionale wie nachhaltige Bauwerk durch Einfachheit und Eleganz.
Entwurf:
Manuela Theis, LAP
Sanierung der Elster-Brücke im Zuge der L 673 bei Neudeck, Land Brandenburg
Mit der Sanierung der Brücke über die Schwarze Elster bei Neudeck im südlichen Brandenburg gelang ein beispielgebender behutsamer Bauwerksumbau, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält.
Entwurf:
Carsten Richter, IB Prokon, Bauplanung GmbH
Vorgeschl. Preisträger:
Manfred Ragotzky
In der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken sind nominiert:
In der Jurywertung heißt es:
Trumpf-Steg Ditzingen
Der Trumpf-Steg Ditzingen ist eine hochelegante Brücke, deren Konstruktion – eine nur 20 mm dicke, doppelt gekrümmte Edelstahlschale – den virtuosen Umgang der Ingenieure mit Tragwirkungen und Fertigungsverfahren veranschaulicht und zugleich einen überzeugenden Bezug zu Ort und Bauherr schafft.
Entwurf: Prof. Dr. sc.techn Mike Schlaich, sbp
Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt
Die integrale Massivholzbrücke mit frei sichtbarem und nur konstruktiv geschütztem Holzüberbau betont ihren Anspruch auf nachhaltiges Bauen. Sie ist ein ebenso innovatives wie schönes Bauwerk. Mit ihrer sanft geschwungenen Gestalt fügt sich die knapp 40 m lange Brücke hervorragend in die Parklandschaft der Rems ein.
Entwurf:
Thorsten Helbig, Knippers Helbig GmbH
König-Ludwig-Brücke in Kempten
Die König-Ludwig-Brücke vereint in gelungener Weise Denkmalschutz und Anforderungen an eine moderne Holzbrücke. Fortschrittliche Ingenieurmethoden in Kombination mit experimentellen Versuchstechniken ermöglichen eine geschickte Symbiose zwischen Bautechnikgeschichte und moderner Stadtplanung.
Entwurf:
Rainer Böhme, Prof. Dr.-Ing. Jörg Schänzlin,
Konstruktionsgruppe Bauen AG
Der Deutsche Brückenbaupreis 2020 wird nicht wie geplant am 9. März in Dresden vergeben. Angesichts der Gefahr der weiteren Verbreitung des Corona-Virus haben sich der Verband Beratender Ingenieure VBI und die Bundesingenieurkammer entschieden, die Veranstaltung auf den 8. März 2021 zu verschieben.
Das Bundesverkehrsministerium fördert den Deutschen Brückenbaupreis und hat erneut die Schirmherrschaft übernommen.
Weitere Informationen
© Fotos: Grassl / Grassl / HPA; Hajo-Dietz-Fotografie; Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg; sbp / sbp-Andreas Schnubel / sbp-Hans Schober; www.hochbau-fotografie.de; Konstruktiongruppe Bauen AG
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