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Mit Stadtbegrünung gegen überhitzte Städte

Kolumne von Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung vom 25.09.2020

25.09.2020 - München

Mit Stadtbegrünung gegen überhitzte Städte

Der Sommer 2020 war heiß, sehr heiß. Gerade mit Hinblick auf den Klimawandel fragen sich viele Menschen, wie man die Hitzephasen besser überstehen kann. Stadtbegrünung kann ein probates Mittel gegen überhitzte Städte sein, sagt unser Vorstandsmitglied Klaus-Jürgen Edelhäuser. Wie das funktioniert, stellt er in der aktuellen Vorstandskolumne für die Bayerische Staatszeitung dar.


Kommentar / Kolumne

Schöner, grüner, kühler: Mit Stadtbegrünung gegen überhitzte Städte

Das Jahr 2020 bescherte uns einmal mehr einen Bilderbuchsommer mit schönstem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen. Doch ein heißer Sommer hat auch seine Schattenseiten: Viele Menschen empfinden die länger anhaltenden hohen Temperaturen auch als unangenehm – beispielsweise als Überhitzung am Arbeitsplatz oder in der Wohnung – insbesondere dann, wenn eine Abkühlung in der Nacht nicht mehr gegeben ist.

Kühlen aufwändiger als Heizen

Der sommerliche Wärmeschutz hat daher in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Oft reichen bauliche Maßnahmen der Verschattung nicht aus und verträgliche Temperaturen können nur noch mit Hilfe von Klimaanlagen erzielt werden, die sich dann aber auch wieder negativ auf die Energieeffizienz des Bauwerks auswirken. Oft bedeutet das Kühlen von Gebäuden mehr Aufwand als das Heizen in den Wintermonaten.

Rekordhitze konnte in den vergangenen Jahren insbesondere in Mainfranken verzeichnet werden. Doch die Überhitzung ist inzwischen ein generelles Phänomen in den Städten. Die Versiegelung von Grünflächen und das Fehlen von Bäumen oder Fassadenbegrünungen hat unter anderem dazu beigetragen, dass eine natürliche Abkühlung immer schwieriger wird.

Im Gegenteil: Die versiegelten Flächen dienen als Wärmespeicher, der dann, wenn die Sonneneinstrahlung fehlt, die Umgebung weiter aufheizt. Doch nicht nur in den Städten, sondern auch in Siedlungsgebieten im ländlichen Raum weichen Grünflächen immer wieder den vermeintlich pflegeleichten Steingärten.

Natürliche Klimaanlage

Dabei bietet uns die Natur mit den Pflanzen eine hervorragende Klimaanlage, die wir beispielsweise bei Spaziergängen im Wald, in Parks oder auch in entsprechend gestalteten Biergärten erleben können. Dort haben wir auch in Hitzeperioden ein angenehmes Klima. Einerseits führt die Verschattung dazu, dass kein extremes Aufheizen stattfindet, andererseits sorgen die Bäume durch die Verdunstung von Wasser für eine Befeuchtung der Umgebungsluft und damit für eine Abkühlung derselbigen.

Übertragen wir dieses Phänomen auf unsere Innenstädte, so können beispielsweise schon wenige Bäume in Straßenzügen deutlich zur Abkühlung der Luft beitragen und darüber hinaus Gebäude oder Plätze verschatten und damit auch hier zur Reduzierung des Aufheizens beitragen.

Kühles Grün

Begrünte Flächen – egal ob ebenerdig oder auf Flachdächern – tragen auf diese Art und Weise ebenfalls zur Abkühlung bei. Sie liefern noch einen weiteren positiven Effekt: Durch die Wasseraufnahme wird die Kanalisation bei Regen weniger belastet und Wasser gespeichert, das dann durch die spätere Verdunstung ebenfalls zur Kühlung und Regulierung des Stadtklimas beiträgt.

Zusätzlich schafft die Begrünung von Innenstädten auch eine angenehme Umgebung und Atmosphäre. Wenn man so will, eine Win-Win-Situation. Als Ingenieure und auch als Stadtplaner kennen wir Mittel und Wege, Grünflächen wieder stärker in die Innenstädte zu bringen. Wir wissen, wie ein Stadtklima positiv beeinflusst werden kann. Auch können wir die technischen Voraussetzungen für Dach- oder auch Fassadenbegrünungen jederzeit herstellen.

Finanzielle Anreize setzen

Die neuesten statistischen Untersuchungen haben gezeigt, dass in den letzten Jahren der Anteil der Grünfläche pro Person in den Städten angestiegen ist. Es reicht aber noch nicht. Wichtig ist die Akzeptanz in der Bevölkerung und vielleicht auch der finanzielle Anreiz, Flächen zu entsiegeln und in Grünareale umzuwandeln sowie Fassaden mit passenden Pflanzen zu begrünen. Noch zu wenige Städte sorgen über ihre Abgabensatzungen für eine Belohnung derjenigen, die Fläche entsiegeln und in Retentions- und Grünflächen umwandeln.

Auch die Förderung von Gründächern oder sinnvollen Fassadenbegrünungen kommt derzeit noch zu kurz. Oft scheuen Eigentümer von Grundstücken nicht nur die Investitionskosten einer Begrünung, sondern auch den vermeintlichen Aufwand der Pflege von Grünpflanzen - oder aber auch nur den Aufwand, das Laub im Herbst zu beseitigen. Mit positiven Beispielen und finanziellen Anreizen könnte man Nachahmer finden, die erkennen, dass die Vorteile der Begrünung die Nachteile weit überdecken.


Kolumne von Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung vom 25.09.2020.


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