27.01.2021 - München
Ein breites Bündnis aus Bayerischem Umweltministerium, Landesamt für Umwelt, DWA-Landesverband Bayern, Architekten- und Ingenieurekammer sowie Städtetag und Gemeindetag hat am 27. Januar 2021 im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz den Leitfaden „Wassersensible Siedlungsentwicklung“ vorgestellt. Die rund 40-seitige Publikation für Planer und Gemeinden zeigt die Zusammenhänge, mögliche Lösungsansätze und vor allem praktische und zukunftsorientierte tatsächlich ausgeführte Beispiele.
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Durch den Klimawandel wird der Wasserhaushalt verändert und das wirkt sich auch auf unser tägliches Leben aus: auf der einen Seite Starkregen, Hochwasser und damit verbundene Schäden, auf der anderen Seite Dürre, Hitze und deren Folgen.
Eine gute „grün-blaue“ Infrastruktur kann hier wirkungsvolle Vorsorge leisten: Hochwasser abmildern und Wasser für Dürrezeiten und vor allem für Begrünung speichern. Begrünung und naturnahe Wasserläufe wiederum helfen, Temperaturen zu begrenzen und auch die Artenvielfalt und Biodiversität zu erhöhen. So können unsere Städte und Gemeinden auch in Zukunft lebenswert und attraktiv sein.
Diese Gedanken müssen
aber schon bei den ersten Ideen zur Siedlungsentwicklung eine Rolle spielen.
Dann können multifunktionale Flächennutzungen sorgfältig geplant werden und der
Aufwand begrenzt bleiben.
Daher setzen sich das Bayerische Umweltministerium, das Bayerische Landesamt für Umwelt, der DWA-Landesverband Bayern, die Bayerische Architektenkammer, die Bayerische Ingenieurekammer- Bau, der Bayerische Städtetag und der Bayerische Gemeindetag dafür ein, dass das Bewusstsein für den Gedanken der Schwammstadt gefördert wird und die Verantwortlichen tatkräftig unterstützt werden.
Nach Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung im Mai 2019 wurde von den Partnern nun ein Praxisleitfaden erarbeitet und vorgestellt. Ein Exemplar davon wird in den nächsten Tagen jeder bayerischen Kommune zugesandt. Zusätzlich kann die rund 40-seitige Publikation hier kostenfrei bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden:
Download
Leitfaden „Wassersensible Siedlungsentwicklung“
Bestellung
https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmuv_wasser_018.htm
Pressemitteilung
PM Wassersensible Siedlungsentwicklung 27.01.2021
Aufzeichnung der Pressekonferenz vom 27.01.2021 auf YouTube
Auf YouTube ansehen
Thorsten Glauber, Bayerischer
Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, MdL, Architekt:
„Klug für den
Klimawandel vorsorgen, das ist eine besondere Herausforderung für unsere Städte
und Gemeinden, damit wir auch in Zukunft gut und sicher leben können. Dabei ist
die wassersensible Siedlungsentwicklung mit ihrem Schwammstadtprinzip ein zentrales Thema:
So machen wir unsere Siedlungen klimafest. Machen Sie mit!“
Claus Kumutat, Präsident des
Bayerischen Landesamtes für Umwelt:
„Wir als
Umweltfachverwaltung verfügen über einen unglaublichen Schatz an Wissen zu
Klima, Boden, Wasser, Luft und Natur. Mit dem Praxisleitfaden schlagen
wir eine Brücke von der Forschung hin zur konkreten Umsetzung. So fließt
unser Wissen von Beginn an in die Siedlungsplanung ein, damit unsere
Städte und Gemeinden in Zukunft lebenswert bleiben.“
Prof. Dr. Wolfgang Günthert,
Vorsitzender des DWA-Landesverbandes Bayern:
„Alle
wasserwirtschaftlichen Maßnahmen zur Anpassung an die Klimafolgen müssen
zielführend und rechtssicher sein. Ich empfehle daher die Anwendung der
technischen Regeln der DWA für Planung, Bau und Betrieb der
wasserwirtschaftlichen Infrastruktur, um Schäden soweit wie möglich zu
vermeiden.“
Christine Degenhart, Präsidentin der
Bayerischen Architektenkammer:
„Architekten, Stadtplaner,
Landschafts- und Innenarchitekten gestalten Räume nicht nur nachhaltig und
funktional, sondern haben
dabei auch im Blick, dass diese Räume
Identität stiften und zur Baukultur beitragen. Über unsere
Beratungsstelle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit können
sich Städte und Gemeinden
zudem kostenfrei und unabhängig zu eigenen Vorhaben
beraten lassen.“
Prof. Dr. Norbert Gebbeken,
Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau:
„Die Gefahr von
Starkregen wird von Hausbesitzern oft noch nicht erkannt. Deswegen müssen wir
über Möglichkeiten der Gefahrenabwehr informieren. Aber auch die Kommunen
sind gefordert, damit auch Straßen und Quartiere hochwasserangepasst
entwickelt oder umgestaltet werden.“
Dr. Juliane Thimet, Stellvertreterin
des Geschäftsführenden Präsidialmitglieds beim Bayerischen Gemeindetag (hier auch für den
Bayerischen Städtetag):
„Die Anpassung an den
Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Städte und
Gemeinden sind auf vielen Ebenen
gefordert, dieses globale
Thema auf lokaler
Eben anzupacken, die Planungen darauf anzustellen und die Infrastruktur bei Neubau und im Bestand
anzupassen. Dieser Leitfaden beinhaltet eine Vielzahl
zukunftsweisender Impulse.“
Die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm hat beschlossen, ihre Planungen an die nicht mehr aufzuhaltenden Folgen des Klimawandels anzupassen. Bürgermeister Thomas Herker setzt dabei auf breiten Konsens:
Thomas Herker, Bürgermeister der
Stadt Pfaffenhofen an der Ilm:
„Was es bei all diesen
Vorhaben braucht, ist der politische Wille und eine Verwaltung die mitmacht. Es
braucht Planer, Architekten und Ingenieure, die nicht nur nach ‚Schema F‘
verfahren, sondern innovative Ideen einbringen und es braucht engagierte
Bürger, Anlieger, Eigentümer und Investoren.“
(Ab Minute 2:10)
© Fotos: Leitfaden „Wassersensible Siedlungsentwicklung“
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