23.02.2021 - Online
Informieren Sie sich am 23. Februar bei unserem Online-Seminar mit Professor Werner Sobek am Beispiel des weltweit ersten adaptiven Hochhauses über adaptive Hüllen und Strukturen in der Welt von morgen. Das gerade im Bau befindliche 36,5 Meter hohe Experimentalhochhaus auf dem Campus der Uni Stuttgart kann gezielt und in Echtzeit aktiv auf äußere Einwirkungen wie Wind oder Erdbeben reagieren. Durch die radikale Einsparung von Gewicht und verbauten Ressourcen können so im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen fast 50 Prozent der Masse und rund 46 Prozent an Treibhausgasemissionen eingespart werden.
Seit Januar 2017 gehen vierzehn Institute der Universität Stuttgart in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der Frage nach, wie angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und schrumpfender Ressourcen künftig mehr Wohnraum mit weniger Material geschaffen werden kann.
Das gerade im Bau befindliche, 36,5 Meter hohe Experimentalhochhaus auf dem Campus der Universität Stuttgart in Stuttgart-Vaihingen kann als weltweit erstes Bauwerk gezielt und in Echtzeit aktiv auf äußere Einwirkungen wie Wind oder Erdbeben reagieren. Eine künstliche Muskulatur (die sogenannte Aktorik) wirkt kurzfristig auftretenden Lasten, wie zum Beispiel aus Windböen, entgegen und verhindert so, dass das Gebäude in Schwingung gerät. Die Aktorik verhindert durch gezielte temporäre Verformungen des Tragwerks an einigen wenigen Stellen auch, dass kritische Bauteile durch länger wirkende Lasten (zum Beispiel aus Schnee oder ähnlichem) übermäßig beansprucht werden.
Hinter diesen Forschungen steht das Ziel, eine radikale Einsparung von Gewicht und damit von verbauten Ressourcen zu erreichen - eine der großen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Forscherinnen und Forscher der Universität Stuttgart sparen bei ihrem adaptiven Hochhaus fast 50 Prozent der Masse ein, die ein vergleichbares Gebäude in herkömmlicher Bauweise hätte. Gleichzeitig fallen 46 Prozent weniger Treibhausgasemissionen an.
Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c.
Werner Sobek
ILEK
Forschungsbereiche:
Architektur und Wohnen, Adaptives Bauen, Leichtbau
Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Bischoff
Institutsleiter
Institut für Baustatik und Baudynamik
Universität Stutgart
23.02.2021, 17:00 bis 18:15 Uhr
Online-Seminar der Ingenieurakademie Bayern
Ingenieurtechnische Fortbildung: 1.50 Pkt. gültig für:
Frühbuchergebühr für Mitglieder der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und deren gemeldete Mitarbeiter bei Anmeldung bis 08.02.2021
€ 49,00
Normalgebühr für Mitglieder der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und deren gemeldete Mitarbeiter bei Anmeldung ab 09.02.2021
€ 69,00
Nichtmitglieder
€ 89,00
Im Rahmen des von Professor Werner Sobek initiierten Sonderforschungsbereichs 1244 „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen“ entsteht an der Universität Stuttgart das weltweit erste adaptive Hochhaus. Das spektakuläre, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Experimentalbauwerk im Großmaßstab wird nun Teil der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA'27) in Stuttgart.
Dies gab der Aufsichtsrat der IBA im Rahmen einer Pressekonferenz am 28. Juli 2020 in Stuttgart bekannt. Mit dem Beschluss gehört das innovative Leichtbaugebäude der Universität Stuttgart zu den ersten 13 Projekten in der Region Stuttgart, bei denen die IBA, das Kuratorium und Aufsichtsrat großes Potenzial für eine gemeinsame Weiterentwicklung mit Blick auf das Ausstellungsjahr 2027 sehen.
Das gerade im Bau befindliche, 36,5 Meter hohe Experimentalhochhaus auf dem Campus der Universität Stuttgart in Stuttgart-Vaihingen kann als weltweit erstes Bauwerk gezielt und in Echtzeit aktiv auf äußere Einwirkungen wie Wind oder Erdbeben reagieren. Eine künstliche Muskulatur (die sogenannte Aktorik) wirkt kurzfristig auftretenden Lasten zum Beispiel aus Windböen entgegen und verhindert so, dass das Gebäude in Schwingung gerät. Die Aktorik verhindert durch gezielte temporäre Verformungen des Tragwerks an einigen wenigen Stellen auch, dass kritische Bauteile durch länger wirkende Lasten (zum Beispiel aus Schnee oder ähnlichem) übermäßig beansprucht werden.
Hinter diesen Forschungen steht das Ziel, eine radikale Einsparung von Gewicht und damit von verbauten Ressourcen zu erreichen - eine der großen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Forscherinnen und Forscher der Universität Stuttgart sparen bei ihrem adaptiven Hochhaus fast 50 Prozent der Masse ein, die ein vergleichbares Gebäude in herkömmlicher Bauweise hätte. Gleichzeitig fallen 46 Prozent weniger Treibhausgasemissionen an.
Der von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich SFB
1244 beschäftigt sich mit der Frage, wie angesichts einer wachsenden
Weltbevölkerung und schrumpfender Ressourcen künftig mehr Wohnraum mit weniger
Material klimaneutral geschaffen werden kann.
Vor dem Hintergrund einer maximalen Einsparung von Material- und Energieverbrauch bei gleichzeitiger Steigerung des Nutzerkomforts erforschen 14 universitäre Institute unterschiedlichster Fachbereiche das Potential und die Anwendbarkeit von adaptiven Gebäudehüllen und Strukturen im Bauwesen.
Sprecher des Sonderforschungsbereichs ist Prof. Werner Sobek vom Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Sprecher des SFB, Prof. Oliver Sawodny vom Institut für Systemdynamik (ISYS), zeigt er sich mit dem bisher Erreichten hochzufrieden: „Die Forschungen des SFB 1244 zeigen in beeindruckender Weise, wie wir mit radikal reduziertem Ressourceneinsatz bauen können. Der Ultraleichtbau ist eine Schlüsseltechnologie für das Bauwesen des 21. Jahrhunderts.“
Die Gesamtbaukosten des Projekts, das teilweise vom Land Baden-Württemberg gefördert wird, belaufen sich auf 2 Millionen Euro. Die Universität Stuttgart trägt hiervon rund 1,3 Millionen Euro. Ab dem Frühjahr 2021 gibt es regelmäßig öffentliche Führungen zum Hochhaus-Demonstrator. Dabei werden Einblicke in die Funktionsweise des adaptiven Bauens und die sonstigen Arbeiten des interdisziplinären Forscherteams im SFB 1244 gewährt.
Quelle: Universität Stuttgart / SFB 1244; © Visualisierungen: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK), © Foto Werner Sobek: Tillmann Franzen
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