17.05.2021 - Berlin
Regen, Wind und Hagel können einem Gebäude erheblich zusetzen und die Substanz eines Gebäudes langfristig erheblich schädigen. Die Auswirkungen dieser Wettereinflüsse lassen sich aber eingrenzen. Worauf es dabei ankommt und auf was man besonders achten sollte, darum geht es in diesem dpa-Artikel mit Tipps von Kammervorstand Klaus-Jürgen Edelhäuser.
Wenn es stürmt, regnet oder schneit, weiß man die Behaglichkeit der eigenen vier Wände besonders zu schätzen. Allerdings können diese Witterungseinflüsse die Substanz eines Gebäudes langfristig erheblich schädigen.
„Bei Bestandsbauten erkennt man anhand der Abnutzung der Immobilie oft genau, an welcher Stelle das Wetter das Bauwerk angreift“, sagt Marc Förderer vom Bauherren-Schutzbund. Sein Rat: regelmäßig das Haus nach Schäden absuchen. „Damit diese beseitigt werden können, bevor sie ernsthafte Probleme verursachen.“
Das Dach ist eine besonders sensible Stelle. Heruntergefallene Ziegel sind ein erstes Warnzeichen, sagt Klaus-Jürgen Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Solche Lücken sollten Bewohner schnellstmöglich schließen lassen, damit Stürme keine Angriffspunkte finden, um ein Dach im schlimmsten Fall komplett abzudecken. Zudem sollten sie die Regenrinne und das Fallrohr regelmäßig kontrollieren.
Regionale Wind- und Schneelastkarten geben wichtige Anhaltspunkte, was ein Gebäude aushalten sollte. „Dabei sind Flachdächer bei Stürmen weniger anfällig als Pultdächer“, sagt Alexander Küsel vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Auch die Fassadenverkleidung muss Wind und Hagel gewachsen sein. „Es gibt inzwischen zertifizierte Dachziegel und Dämmplatten für Außenputze, denen Hagel bis zu einer bestimmten Größe nichts ausmacht“, so Küsel. Diese bedeuten einen hohen Nutzwert für einen geringen Mehrpreis.
Bäume können als Windbrecher vor dem Gebäude dienen. Eichen, Kiefern und Tannen seien besonders geeignet, da sie mit ihren Pfahlwurzeln fest im Erdreich verankert sind. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau rät Hausbesitzern, sich davon regelmäßig zu überzeugen, damit ihr Gebäude auch bei starkem Wind vor umkippenden Bäumen gefeit ist.
Moderne Fenster können mit stärkerem Winddruck gut umgehen, ihre Dichtungen dämmen den Durchzug ein, was wiederum Energie spart. Wer die Dichtungen von Tür- und Fensterrahmen regelmäßig reinigt und pflegt, verhindert, dass die Dichtungen porös werden.
Im Sommer beeinflusst die Sonne, wenn sie ein Gebäude aufheizt, erheblich die Aufenthaltsqualität. Je heller Fassaden und Dachdeckung sind, desto geringer ist die Wärmeaufnahme, erklärt Förderer.
Solarkollektoren und die Begrünung von Dächern und Fassaden können ebenfalls helfen, die Innenraumtemperaturen zu regulieren. Auch großflächige Fenster tragen zur Aufheizung der Innenräume bei. Förderer rät, außen Jalousien oder Rollläden nachzurüsten.
Die Bewährungsproben für jedes Haus sind aber extreme Wetterereignisse. „Darunter fallen Phänomene wie Stürme und Orkane, Hagel sowie Starkregen und Überflutungen von Gebäuden“, erklärt Küsel. Wie eine einzelne Immobilie konkret betroffen ist, hängt entscheidend von ihrer Lage ab. In der Nachbarschaft zu Seen und Flüssen steige das Risiko von Überflutungen.
Bei Ton- oder Lehmboden, in dem Niederschlag nur schlecht versickert, sind die Probleme vorprogrammiert. Dann ist Vorbeugen besonders wichtig: „Oft hilft es, an kritischen Stellen wie Lichtschächten oder Kellertreppen eine kleine Aufkantung oder Schwelle anzulegen. Sie verhindert, dass bei starken Niederschlägen der Regen unmittelbar in das Gebäude läuft“, erklärt Alexander Küsel. Auch eine Rückstauklappe kann eine Überflutung durch eine überlastete Kanalisation abwehren.
Quelle: Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der
dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, ww.dpa.de; © Fotos: GerdAltmann / Pixabay;
Tobias Hase, aalmeidah
/ Pixabay
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