04.06.2021 - Berlin
Mit der Entwicklung neuer Stadtquartiere entlasten Kommunen die angespannten Wohnungsmärkte der Ballungsräume. In den letzten zehn Jahren haben neue Siedlungen am Stadtrand an Bedeutung gewonnen, besonders in den Großstädten. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Forschungsarbeit.
Die Forschenden untersuchten deutschlandweit große städtebauliche Vorhaben, die mindestens 500 Wohneinheiten, mehr als 1.000 Bewohnerinnen und Bewohnern oder mindestens zehn Hektar Fläche umfassten. Die Studie stützt sich auf die BBSR-Datenbank „Neue Stadtquartiere“. Die Datenbank zählte zum Zeitpunkt der Erhebung 751 Quartiere in 260 deutschen Kommunen, die von 1990 bis heute umgesetzt wurden.
Der Studie zufolge hat die Dichte neuer Stadtquartiere in den letzten Jahren zugenommen. Im Schnitt entstehen mehr Wohnungen auf weniger Fläche. Vor allem Quartiere in den Großstädten weisen unterschiedliche Nutzungen auf. Neben Gewerbe finden sich hier beispielsweise Bildungs- und Kultureinrichtungen, aber auch Grün- und Freiräume spielen überall eine wichtige Rolle für die Gestaltung der Quartiere.
Der freifinanzierte Wohnungsbau für Mieterinnen und Mieter sowie
selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer ist die häufigste Form des
Wohnungsbaus in neuen Stadtquartieren. Wohnungen im mittleren und höheren
Preissegment dominieren.
Allerdings hat der geförderte Wohnungsbau an Bedeutung gewonnen, während sich die Bedeutung des Einfamilienhauses verringerte. Zudem weisen zahlreiche Quartiere gemeinschaftliche Wohnformen und -angebote für ältere Menschen auf.
Die Realisierung der Stadtquartiere erfordert immer mehr Zeit. Ursächlich sind vor allem höhere Anforderungen an die Planung einschließlich Beteiligung und Umsetzung. So ist der Zeitraum von Planungsbeginn bis zur Fertigstellung heute mehr als doppelt so lang wie noch in den 1990er-Jahren. Die Realisierungsdauer nimmt mit der Größe der Kommune zu.
BBSR-Leiter Dr. Markus Eltges fasst zusammen: „Neue Stadtquartiere schaffen Wohnraum in den wachsenden Städten – und entlasten damit die Wohnungsmärkte. Sie bieten die Chance, die Anforderungen an die Stadt von morgen beispielhaft zu vereinen. Dafür müssen sie erneuerbare Energien nutzen, eine hohe Energie- und Flächeneffizienz haben, viel Grün und Wasser aufweisen, über ein breites Angebot an Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen verfügen, eine hohe gestalterische Qualität haben und über ÖPNV-, Fuß- und Radwege gut angebunden sein. Zudem müssen sie Platz für Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichem Einkommen bieten. Verantwortliche in Stadtverwaltungen, Architekten und Stadtplaner sind gefordert, diese Ansprüche zu vereinen.“
Die Studie „Neue Stadtquartiere - Konzepte und gebaute Realität“ ist als
BBSR-Online-Publikation erschienen.
Studie „Neue Stadtquartiere – Konzepte und gebaute Realität“
Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, © Titelfoto:
Iris Ammann; Foto Dr. Eltges: Schafgans DGPh
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