27.07.2021 - München
Für die Verbände der Freien Berufe hat sich durch die Corona-Pandemie sehr deutlich herauskristallisiert: Die Freien Berufe sind Garanten in der Krise. Mit der beruflichen Selbstverwaltung sorgen sie für Stabilität, sie bewältigen Krisen mit System und übernehmen Verantwortung unbürokratisch und praxisnah. Mit einer Broschüre betont der Verband Freier Berufe in Bayern, wie wichtig und unverzichtbar das berufliche Selbstverwaltungssystem ist.
VFB-Präsident Michael Schwarz betont: „In Krisen wird besonders deutlich: Berufskammern und Verbände der Freien Berufe sind ein unerlässlicher Garant für die Stabilität in unserer Gesellschaft. Der Staat braucht die Freien Berufe und starke Selbstverwaltungen. Mit ihren Kammern und Verbänden übernehmen die Freien Berufe Aufgaben, die sie als Experten besser erfüllen können als der Staat. So können die Freien Berufe schnelle und unbürokratische Lösungen anbieten. Aber auch die Freien Berufe selbst brauchen starke Selbstverwaltungen. Kammern und Verbände der Freien Berufe stärken ihren Mitgliedern den Rücken und begleiten sie als Partner durch das gesamte Berufsleben. Ein Mehrwert, mit dem Deutschland gut durch die Krise gekommen ist – im Gegensatz zu anderen EU-Staaten ohne solche freiberuflichen Strukturen. Das Selbstverwaltungssystem hat sich erneut bewährt. Die EU fordert von Deutschland regelmäßig, Berufsregeln in den Freien Berufen abzubauen. Jetzt wissen wir einmal mehr: Deregulierung ist nicht das richtige Rezept.“
Die Kammern und Verbände machen Politik und Gesellschaft auf die besondere Bedeutung der Freien Berufe für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens, der Sicherheit und der Versorgung der Bevölkerung aufmerksam. Die Freien Berufe übernehmen Aufgaben des Staates und Zusatzangebote für die Bevölkerung. Als Selbstverwaltungseinrichtung regeln die freiberuflichen Kammern so viel wie möglich in ihrem jeweiligen Berufssektor, ohne dass der Staat tätig werden muss. Gleichzeitig fördern die freiberuflichen Kammern eine stetige Verbesserung der Rahmenbedingungen zu Gunsten ihrer Mitglieder und der Allgemeinheit und intensivieren die Versorgung der Bevölkerung.
Kammern leisten wichtigen Beirtag zur Bewältigung der Corona-Pandemie
Die Kammern der rechts-, wirtschaftsprüfenden und steuerberatenden Freien Berufe seien ein unverzichtbarer Baustein für die Stabilität der von der Corona-Krise gebeutelten Wirtschaft. In der Corona-Krise haben zum Beispiel Notare in vielen Fällen Aufgaben übernommen, die üblicherweise fast ausschließlich bei Behörden erledigt werden.
„Die Kammern der technischen Freien Berufe leisten einen wichtigen Beitrag, um die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur für die Bevölkerung und die Wirtschaft sicherzustellen“ heißt es weiter. Sie übernehmen viele Aufgaben der Qualitätssicherung für Tätigkeiten am Bau im Sinne des Verbraucherschutzes für eine Vielzahl gesetzlicher Vorgaben auch in Krisenzeiten.
Aufgrund ihrer Sachnähe seien Berufskammern auch besser in der Lage, bürokratische Hemmnisse zu erkennen und den Staat auf die Notwendigkeit von Ausnahmeregelungen hinzuweisen bzw. den Abbau unnötiger Bürokratie zu fordern. Die umfangreiche Informationsvermittlung durch die Berufskammern und -verbände, besonders in der Corona-Krise, entlastet Staat und Bürger zugleich.
Eigenverantwortliches Handeln braucht
Vertrauen
Der Verband Freier Berufe in Bayern beklagt in seiner Broschüre aber auch, dass eigenverantwortliches Handeln Vertrauen braucht. "Dieses Vertrauen wird leider zunehmend durch neue Vorschriften torpediert. Damit verbunden sind häufig neue Bürokratielasten, die einen unnötigen Aufwand erzeugen und die Berufsträger in ihrer Berufsausübung einschränken."
Die Selbstverwaltung in den Freien Berufen habe sich insgesamt bewährt. Die Stärke des Systems liege in der hohen fachlichen Kompetenz, der Praxisnähe und dem funktionierenden Interessenausgleich im Sinne einer gesellschaftlichen Gesamtverantwortung. Trotzdem tendiere die Politik zunehmend dazu, die staatlichen Befugnisse und Kontrollen zulasten der Selbstverwaltung auszuweiten.
Der Verband fordert deshalb, die verschiedenen Kompetenzsphären auch künftig sauber voneinander abzugrenzen und der Selbstverwaltung ausreichenden Handlungs- und Gestaltungsspielraum zu geben. „Das Gesamtsystem Freiberuflichkeit darf nicht dadurch unterminiert werden, dass Kompetenzen auf die staatliche Ebene zurückverlagert werden.“ Im Gegenteil: Die angestrebte Verkammerung weiterer Berufsgruppen soll vom Staat unterstützt werden.
Die selbstverwalteten Strukturen der Freien Berufe stellen ein funktionsfähiges, zukunftsorientiertes und nicht steuerfinanziertes System dar, das in der Lage ist, sich auch zukünftigen Veränderungen anzupassen. „Die Krise zeigt mit Blick ins In- und EU-Ausland, Deregulierung kann auch das falsche Rezept sein!“
Der Verband fordert schließlich die Politik auf, sich aktiv für Erhalt und Ausbau dieser Strukturen einzusetzen sowie anderen Staaten nahezulegen, die Potenziale ihrer Freien Berufe auszuschöpfen.
Download
Quelle und Fotos: Verband Freier Berufe in Bayern e.V. (VFB)
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