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Wohnungswirtschaft Bayern: Wohnen muss bezahlbar bleiben

Verband bayerischer Wohnungsunternehmen fordert verlässliche Rahmenbedingungen

29.07.2021 - Nürnberg

Wohnungswirtschaft Bayern: Wohnen muss bezahlbar bleiben

Der Verbandstag des VdW Bayern stand dieses Jahr unter dem Motto „Wohnen muss bezahlbar bleiben“. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der letzten Jahre wie den stetig steigenden Baukosten, teurem Bauland und den wachsenden energetischen Anforderungen an den Wohnungsbestand, ordern die Wohnungsunternehmen verlässliche Rahmenbedingungen, um weiterhin für bezahlbare Wohnungen zu sorgen.

Die 490 sozial orientierten Mitgliedsunternehmen des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Rund 1,4 Mio. Menschen leben in den 540.000 Mietwohnungen der Verbandsmitglieder. Die Durchschnittsmiete beträgt 6,40 Euro pro Quadratmeter. Damit diese Leistung auch weiterhin angeboten werden kann, fordern die Wohnungsunternehmen verlässliche Rahmenbedingungen.

Die Wohnungswirtschaft Bayern hatte in ihrer langen Geschichte immer wieder große Herausforderungen zu meistern. In den letzten Jahren sind das vor allem die stetig steigenden Baukosten, das teure Bauland und die wachsenden energetischen Anforderungen an den Wohnungsbestand.

Um weiterhin für bezahlbare Wohnungen zu sorgen, fordern die Wohnungsunternehmen verlässliche Rahmenbedingungen. Dazu zählen

  • eine angepasste Wohnraumförderung auf Bundes- und Landesebene als Antwort auf steigende Baukosten,
  • der Zugang zu bezahlbarem Bauland
  • und ein sozialer Klimaschutz.

„Was gefordert wird, muss auch gefördert werden“, stellt Verbandsdirektor Hans Maier (im Foto oben rechts) klar.

Leistungsfähigkeit der Wohnungsunternehmen erhalten

Für den Verbandschef geht die politische Diskussion im Wahljahr 2021 oft in die falsche Richtung. „Ein Mietenstopp auf Bundesebene, die pauschale Aufteilung der CO2-Kosten zwischen Mieter und Vermieter oder eine energetische Modernisierungspflicht ohne ausreichende Förderung würden die Leistungsfähigkeit der Wohnungsunternehmen schmälern.“

Dabei sei die Rechnung doch eindeutig: Wenn die Wirtschaftlichkeit der Wohnungsunternehmen erhalten werden soll, müssen die Mieteinnahmen die Kosten decken. Die Forderung nach kostendeckenden Mieteinnahmen für Wohnungsunternehmen verabschiedeten die Verbandsmitglieder auch in ihrer Resolution.

Staatsministerin Kerstin Schreyer sagt: „Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Es muss für alle Bürgerinnen und Bürger bezahlbar bleiben. Genauso gilt, dass die Vermieterinnen und Vermieter nicht überbeansprucht werden dürfen. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen zum Klimaschutz. Um jedoch beim Klimaschutz voranzukommen, brauchen wir gerade auch die sozial orientierten Mitgliedsunternehmen des VdW. Ich werde mich weiterhin vehement für faire Rahmenbedingungen sowohl für die Mieterinnen und Mieter als auch für die Vermieterinnen und Vermieter einsetzen.“

Sozialwohnungen: Bestand in Bayern sinkt leicht

Der Bestand an Sozialwohnungen in Deutschland schrumpft. Heute gibt es in der Bundesrepublik rund 1,0 Mio. Sozialwohnungen, 2010 waren es noch 1,6 Mio. Bayern ist eines der wenigen Bundesländer, die nur einen leichten Rückgang verzeichnen.

Beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen gibt es in diesem Marktsegment sogar einen Aufschwung. Seit 2016 steigt die Zahl der geförderten Wohnungen stetig. Aktuell verwalten die Verbandsmitglieder mit 107.885 Sozialwohnungen fast 80 Prozent aller geförderten Wohnungen im Freistaat. Darauf verwies Verbandsdirektor Hans Maier beim Forum kommunale Wohnungsunternehmen des Verbandes am 29. Juli.

Die 102 kommunalen Wohnungsunternehmen in Bayern sind die maßgeblichen Akteure, wenn es um den Bau öffentlich geförderter Wohnungen geht. Schließlich ist die Daseinsvorsorge ihr Satzungszweck. Der Wohnungsmangel hat dazu geführt, dass Städte wie Augsburg, München oder Nürnberg ehrgeizige Neubauprogramm aufgelegt haben. Im Jahr 2020 wurden von den Verbandsmitgliedern 2.852 neue Sozialwohnungen gebaut.

Der Verbandsdirektor macht noch auf eine weitere Entwicklung aufmerksam. Städte gründen wieder kommunale Wohnungsbaugesellschaften, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. In den letzten beiden Jahren wurden fünf kommunale Wohnungsunternehmen Mitglied beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen. „Auch in diesem Jahr wird es wieder Neugründungen geben. Die Beratungs-Nachfrage der Kommunen ist ungebrochen“, sagt Maier.

Mehr Fördermittel für sozialen Wohnungsbau nötig

„Jetzt wäre es noch notwendig, dass die Fördermittel mit diesem Wachstum mithalten“, fordert der Verbandschef. Der Freistaat habe das Niveau der Wohnraumförderung wie zugesagt gehalten, doch die Bundesmittel seien im letzten Jahr gekürzt worden. Für Bayern bedeutet das einen Rückgang der Bundesmittel um fast 20 Prozent.

„Angesichts der steigenden Baukosten und Grundstückspreise ist die Kürzung das falsche Signal“, kritisiert Maier. Das Thema bezahlbares Wohnen müsse nach der Bundestagswahl ganz oben auf der politischen Agenda stehen.

Quelle und Fotos: Verband bayerischer Wohnungsunternehmen e.V. (VdW Bayern)

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