30.07.2021 - München/Landshut
Den Europaabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, empfing Dr.-Ing. Werner Weigl, Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Vorsitzender des Ausschusses Vergabe der Bundesingenieurkammer, MItte Juli in Landshut zum Gespräch. Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die EU-weite Ausschreibung von Bauprojekten und der wachsende Preisdruck.
Manfred Weber besuchte Dr.-Ing. Werner Weigl in dessen Büro, um sich vor Ort über die Themen zu informieren, die für die Ingenieure von besonderer Bedeutung sind. Schwerpunkt des Gespräches waren die Vergabeprozesse auf bayerischer und europäischer Ebene.
Weigl
stellte dar, dass durch den Wegfall der Mindest- und Höchstsätze der HOAI der
Druck auf die Vergabeprozesse gestiegen sei. Es bestehe eine sehr große Gefahr,
dass in der Gesamtschau der Vergabekriterien der Preis eine weiter wachsende
und insgesamt viel zu hohe Rolle einnähme.
Die Qualität drohe auf der Strecke zu bleiben, Büros von kleiner oder mittlerer Größe müssten zunehmend um ihre Existenz bangen.
Als Ursachen für diese Entwicklung benannte Weigl einerseits fehlendes Ingenieurswissen bei den vergebenden Stellen und andererseits die steigende Tendenz zu Generalplaner- sowie Generalüber- und -unternehmervergaben. Gerade die bayerischen öffentlichen Bauherren sollten auf die Kompetenz ihres lokalen Mittelstandes vertrauen, wünschte sich Weigl.
Der Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau veranschaulichte, wie beispielsweise der Neubau eines Kindergartens durch europaweite Ausschreibungen in die Länge gezogen werde und für die Erbringer einzelner Teilleistungen, aber auch für die ausschreibende Gemeinde, der Aufwand des Vergabeprozesses unverhältnismäßig steige.
Abhilfe schaffen könne man, so Weigl, indem man entweder den Schwellenwert erhöhe oder davon absehe, die Teilleistungen zu addieren.
Manfred Weber, der sich viel Zeit für den Austausch genommen hatte, zeigte sich offen für Anregungen aus den Reihen der Ingenieure. Er dankte für den plastischen Einblick in die Abläufe und die konkreten Lösungsvorschläge. Ein überbordender bürokratischer Aufwand sei nicht zielführend, fand auch der gebürtige Niederbayer. Er begrüßte den Einsatz der Kammer für ihre Mitglieder und den Berufsstand - in Bayern, Berlin und auch in Brüssel.
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