30.09.2021 - München/Düsseldorf
Betrug die Gesamtzahl der offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikerberufen im dritten Quartal 2020 noch 95.900 und sank im vierten Quartal auf 92.400, so stieg die Nachfrage im ersten Quartal 2021 auf 102.500 und im zweiten Quartal auf 117.150. Damit lag im zweiten Quartal 2021 die Gesamtzahl der offenen Stellen über dem langfristigen Durchschnitt der zweiten Quartale von 2015 bis 2019 in Höhe von 116.600. Zu diesen Ergebnissen kommt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das für den VDI den Ingenieurmonitor erstellt.
Etwas zeitverzögert reagiert die Entwicklung bei den Arbeitslosen in den Ingenieur- und Informatikberufen. Die Zahl der Arbeitslosen betrug im dritten Quartal 2020 rund 46.100 und blieb auf ähnlichem Niveau bis zum ersten Quartal 2021 mit 46.200 und sank dann deutlich im zweiten Quartal 2021 auf 42.400. Für das kommende Quartal wird mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet.
Vor diesem Hintergrund sind die Engpässe am Arbeitsmarkt im zweiten Quartal 2021 wieder deutlich gestiegen. Kamen rechnerisch auf 100 Arbeitslose im dritten Quartal 2020 noch 208 offene Stellen und im vierten Quartal 2020 insgesamt 203, so stieg die Engpasskennziffer im ersten Quartal 2021 auf 222 und im zweiten Quartal auf 277. Besonders groß sind dabei die Engpässe in den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur, gefolgt von den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik und den Informatikberufen. Engpässe – wenn auch auf geringerem Niveau – bestehen auch in allen anderen Ingenieurberufen.
Der Blick auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung verdeutlicht, dass die mit der Corona-Krise verbundene
starke konjunkturelle Eintrübung zwar den Umfang offener Stellen
reduziert und die Gesamtzahl an Arbeitslosen in diesem Zeitraum erhöht
hat, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Ingenieur-
und Informatikberufen aber selbst in diesem Zeitraum weiter gestiegen
ist. Unter anderem betrug die Zunahme 3,2 Prozent in den
Informatikerberufen und 2,2 Prozent in den Bauingenieurberufen. Das
deutet darauf hin, dass Unternehmen ihre Stammbelegschaft erfolgreich
halten und teilweise sogar ausbauen konnten.
Strukturell zeigt sich über einen Zeitraum von acht Jahren – von Ende 2012 bis Ende 2020 –, dass die Beschäftigung besonders stark in den Informatikberufen mit einem Plus von 93,9 Prozent gestiegen ist. Besonders groß war dabei das Beschäftigungswachstum in Berlin/Brandenburg und Bayern. Am zweitstärksten nahm die Beschäftigung in den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur mit 38,8 Prozent zu.
Die höchste Bedeutung hat die Beschäftigung in Ingenieur- und
Informatikberufen in Bayern und Baden-Württemberg. Am höchsten ist der
Anteil der Informatiker*innen an allen Beschäftigten mit 1,6 Prozent in
Bayern. Besonders niedrig ist hingegen die Quote in
Sachsen-Anhalt/Thüringen mit 0,45 Prozent.
In den
Ingenieurberufen finden sich die höchsten Beschäftigtenanteile mit 3,8
Prozent in Baden-Württemberg und mit 3,6 Prozent in Bayern.
Auch
bei den Kreisen mit den höchsten Anteilen an Informatiker*innen und
Ingenieur*innen an allen Beschäftigten dominieren mit wenigen Ausnahmen
die süddeutschen Regionen.
Künftig dürfte die Beschäftigung in
den Ingenieur- und Informatikberufen weiter zunehmen.
Unternehmensbefragungen zeigen, dass viele Unternehmen zur Entwicklung
klimafreundlicher Produkte in den kommenden fünf Jahren einen Mehrbedarf
an Informatiker*innen und Ingenieur*innen haben. Dazu kommt ein
steigender Bedarf durch die Digitalisierung.
Bild: Gerd Altmann/pixabay.de
Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).
Jetzt Newsletter abonnieren!
Sustainable Bavaria
Nachhaltig Planen und Bauen
Digitaltouren - Digitalforen
Netzwerk junge Ingenieure
Werde Ingenieur/in!
Veranstaltungstipps
Einheitlicher Ansprechpartner
Berufsanerkennung
Professional recognition
Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München