13.12.2021 - München
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hat gemeinsam mit dem BLfD und dem Landesfeuerwehrverband Bayern die neue Broschüre "Feuerwehreinsatz und Schutz von Kulturgut" veröffentlicht. Die kostenfreie Publikation geht auf die Schutzziele für Baudenkmäler und deren Ausstattung ein, nennt für die Umsetzung notwendige Maßnahmen und gibt Planern und Eigentümern von Baudenkmalen Tipps und Empfehlungen, wie unser kulturelles Erbe vor Zerstörung durch Brände geschützt werden kann.
Beim
Verlust eines Denkmals bzw. seiner Ausstattung geht es nicht nur um den Verlust
eines materiellen und ggf. ersetzbaren Wertes sondern auch um den Verlust der „authentischen
historischen Aussage“. Sämtliche Informationen, über die das Gebäude verfügt,
gehen unwiederbringlich verloren. Das Denkmal ist mit seiner Konstruktion, der inneren
Struktur und der festen und der mobilen Ausstattung ein umfassender Informationsträger. Brände
sowie Löschmaßnahmen gehören zu den Ereignissen, die zum unwiederbringlichen
Verlust einzelner Denkmäler bis hin zu ganzen Ortsbereichen führen können.
Die Bayerische Bauordnung (BayBO) regelt den Schutz von Personen sowie wirksame Löschmaßnahmen. Mit dieser Publikation sollen, ergänzend hierzu, auf die verfassungsmäßigen Schutzziele für Baudenkmäler und deren Ausstattung eingegangen werden. Außerdem werden die für die Umsetzung notwendigen Maßnahmen genannt. Es handelt sich hierbei nicht um verbindliche Planungsanweisungen, sondern um Stichpunkte und Denkanstöße, die auf den individuellen Fall angepasst werden können. Dargestellt werden die wesentlichen Schutzziele sowie die Maßnahmen, mit denen diese umgesetzt werden. Abschließend werden noch die Zuständigkeiten genannt.
„Für jeden von uns ist es eine beängstigende Vorstellung, das eigene Hab und Gut bei einem Brand zu verlieren. Ganz besonders beklemmend ist dabei der Gedanke, dass die persönlichen Erinnerungen im Falle eines Brandes unwiederbringlich verloren sind. Kommt es in Baudenkmalen, in Museen oder anderen Gebäuden von kulturellem Wert zu einem Brand, besteht die Gefahr, dass kulturelle Erinnerungen, und damit ein Teil unserer gesellschaftlichen Identität, unwiederbringlich verloren gehen“, sagt Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken.
Es bleibt unvergessen, wie im April 2019 das Wahrzeichen Frankreichs, die Kathedrale von Notre Dame in Paris, in Flammen stand. Auch deutsche Kulturgüter blieben nicht verschont. 2004 kam es in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar zum größten Bibliotheksbrand der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mehr als 100.000 Werke deutscher Dichter und Denker fielen unrettbar den Flammen zum Opfer. Ein tragischer Verlust unschätzbarer kultureller Werte.
„Als Planerinnen und Planer im Bauwesen haben wir stets die Sicherheit von Bauwerken im Blick. Wir setzen alles daran, die Entstehung von Bränden möglichst zu verhindern und im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauchgasen mit technischen und baulichen Mitteln so gering wie möglich zu halten. Doch absolute Sicherheit gibt es nicht. Umso wichtiger ist es, dass wir uns frühzeitig Gedanken darüber machen, wie kulturelle Werte im Vorfeld bestmöglich geschützt und wie im Unglücksfall durch passende organisatorische und reaktive Maßnahmen Verluste gering gehalten werden können. In der Prävention benötigen wir ein „Securityby-Design-Konzept“ und im Brandfall Strategien zur Reaktion und Bewältigung, so Prof. Dr. Norbert Gebbeken weiter.
Kostenfrei zum Download und in gedruckter Form erhältlich
Um Denkmaleigentümer, Planerinnen und Planer und auch Entscheidungsträger zu sensibilisieren, wurde vom Arbeitskreis Denkmalpflege und Bauen im Bestand der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau die neue Publikation „Feuerwehreinsatz und Schutz von Kulturgut“ ausgearbeitet. Die Broschüre fasst wichtige Impulse und Anregungen zusammen, um für unterschiedliche Situationen den individuellen Schutz zu verbessern und ist kostenfrei zum Download und in gedruckter Form erhältlich.
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