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Bauindustrie: Baustopp für viele Projekte nicht ausgeschlossen

Folgen der Ukraine-Krise treffen mit voller Wucht ein: Bitumen-Produktion wird deutlich gedrosselt, Preise gehen durch die Decke, Baubranche fordert Runden Tisch

25.03.2022 - Berlin / Bonn

Bauindustrie: Baustopp für viele Projekte nicht ausgeschlossen

Die Auswirkungen des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine treffen mit voller Wucht auch die Baustellen hierzulande: Die Baubranche schließt Baustopps für eine Vielzahl von Projekten nicht mehr aus. „Wir können heute nicht sicher sagen, ob genügend Material für alle Baustellen in Deutschland vorhanden sein wird“, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauindustrie.

Noch vor wenigen Tagen ging die Branche davon aus, dass die steigenden Preise vor allem auf die Sorge vor drohenden Lieferengpässen und weiteren Sanktionen zurückzuführen sind. „Heute wissen wir aber, dass die Stahlproduzenten ihre Produktion drosseln müssen. Zudem haben große Raffinerien angekündigt, ihre Bitumen-Produktion, die dringend für den Straßenbau benötigt wird, kurzfristig deutlich reduzieren müssen.“

Teilweise kommen sogar Lieferungen, wie Schrauben und Nägel, aufgrund von Sanktionen nicht mehr in Deutschland an. Müller warnt: „Wir sollten uns heute schon die Frage stellen, welche Projekte wir einstellen müssen und auf welche wir nicht verzichten können.“

Die Krise auf dem Baustoffmarkt hat sich in den letzten Tagen bereits angekündigt: „Wir haben große Preissteigerungen, etwa bei Stahl, Bitumen und Aluminium gesehen. Die Materiallieferanten geben uns deshalb keine verbindlichen Angebote mehr. Teilweise werden Preise nur im Stundenrhythmus garantiert. Angebote wie bisher seriös zu kalkulieren und abzugeben, ist damit unmöglich.“

Hintergrund: In laufenden Verträgen können die Unternehmen die Preissteigerungen nicht weiterreichen, was zu einem großen wirtschaftlichen Risiko führen wird. „Sie bleiben auf den Mehrkosten sitzen. Helfen würde uns für alle Verträge die Vereinbarung einer Preisgleitklausel, insbesondere für laufende Verträge.“ Das heißt die Übernahme von unkalkulierbar gestiegenen Mehrkosten durch die Auftraggeber.

Bleibe die Situation so bestehen, warnt Müller, würden Projekte in die Verlustzone rutschen, ein kurzfristiger Baustopp könne aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden.

„Mit den Vorständen der großen Auftraggeber, etwa Deutsche Bahn oder Autobahn GmbH, sind wir in Kontakt. Unsere Situation wird verstanden. Wir warten dringend auf eine konkrete Festlegung des Bundesverkehrsministeriums.“

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Foto:Hans Braxmeier und cegoh / Pixabay


Baubranche fordert Runden Tisch

Brandbrief der Bauverbände an die Bundesministerien

Die deutsche Bauwirtschaft spürt aktuell massiv die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die verhängten Sanktionen gegen Russland. Nach den bereits erheblichen Preissteigerungen für Baumaterialien infolge der Coronapandemie stehen die deutschen Bauunternehmen jetzt vor dem Problem, dass die Preise für Baustoffe, Treibstoffe, Logistik- und Transportleistungen in Zusammenhang mit der Ukrainekrise geradezu explodieren.

„Die Situation spitzt sich auch mit Blick auf die Verfügbarkeit von Materialien täglich noch weiter zu“, warnt Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) e.V. Es drohten Stillstände auf Baustellen. Für Baufirmen bestehe vielfach eine existenzielle Bedrohung. Zusammen mit weiteren Bauverbänden hat sich die BVMB jetzt in einem Brandbrief an mehrere Bundesminister gewandt und eine gerechte und faire Verteilung der Auswirkungen des Ukrainekriegs gefordert.

„Die Lage ist dramatisch für die deutsche Bauwirtschaft“

„Die Lage ist für die deutsche Bauwirtschaft aktuell dramatisch“, bringt es Gilka auf den Punkt. Zulieferer der Bauwirtschaft geben für ihre Produkte, die die Bauunternehmen dringend als Grundlage für ihre Bauleistungen benötigen, allenfalls noch Tagespreise an die Baufirmen ab und schließen inzwischen eine Garantie für die Lieferungen zunehmend aus.

Das gilt für Asphalt und Bitumen, für Bau- und Konstruktionsstahl, für Spundwände, Rohre, Roheisen, Aluminium, Kupfer, Kraftstoffe, Energie und viele weitere Baustoffe und Stoffe, die entweder in der Ukraine oder in Russland produziert werden oder von dort geliefert werden bzw. zur Weiterverarbeitung von Baustoffen notwendig sind.

Für Bauunternehmen stellt das laut Gilka eine vielfach existenzielle Bedrohung dar: Sie sind grundsätzlich erst einmal vertraglich an die ursprünglich vereinbarten Preise gegenüber den Auftraggebern gebunden und auf deren Fairness und Bereitschaft angewiesen, diese völlig überraschende Preisexplosion mitzutragen.

Genau dazu ruft die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. jetzt gemeinsam mit weiteren führenden Bauverbänden wie dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, dem Verband der Bahnindustrie und weiteren Organisationen mehrere Bundesminister auf. Konkret wenden sich die Verbände an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbauministerin Klara Geywitz.

Runder Tisch gefordert

„Wir appellieren an die Minister, jetzt schnell einen Runden Tisch einzuberufen, an dem neben den Ministerien auch wichtige öffentliche Auftraggeber wie die Autobahn GmbH, die DEGES und die DB AG teilnehmen, um eine partnerschaftliche Abstimmung zu erreichen, welche praktikablen Maßnahmen und Vereinbarungen kurzfristig getroffen werden können, um für alle Beteiligten die Risiken und Belastungen aus dem Krieg in Europa gerecht und fair zu verteilen“, erklärt BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka.

Die Probleme beträfen nicht nur künftige Ausschreibungen, sondern insbesondere auch laufende Bauprojekte und Vergabeverfahren. Sollten sich die Lieferengpässe zuspitzen, besteht laut Gilka die Gefahr, dass es zu Stillständen auf laufenden Baustellen kommt. Darüber hinaus müsse sich die öffentliche Hand drauf einstellen, dass bei künftigen Vergabeverfahren keine Angebote mehr von Bauunternehmen eingereicht werden, wenn nicht von vornherein sichergestellt ist, dass unkontrollierbare Preissteigerungen nicht nur auf den Schultern der Bauunternehmen lasten bleiben.

Signalwirkung auch für Länder und Kommunen erwartet

Vor diesem Hintergrund fordert die BVMB zusammen mit den weiteren Bauverbänden eine faire Risikoverteilung, um die laufenden und geplanten Projekte nicht zu gefährden. Von dem Runden Tisch erwartet sich Gilka auch eine Signalwirkung: „Die Länder und die Kommunen warten auf den Bund, wie sie sich in dieser Situation verhalten und wie sie weiter verfahren sollen.“

Die Folgen einer ausbleibenden fairen Risikoverteilung sei, dass Bauunternehmen Angebote nur mehr mit erheblichen Risikozuschlägen abgeben könnten, wenn sie denn überhaupt in der Lage seien, ein Risiko im Hinblick auf die volatilen Preise einzugehen. Das wiederum führe dazu, dass entweder die öffentlichen Haushalte über Gebühr mit Kosten belastet würden oder Ausschreibungen aufgehoben werden müssten. Das würde laut Gilka dazu führen, dass die Baukonjunktur ins Stocken gerät und Unternehmen vom Markt verschwinden würden. „Das kann nicht das Ziel der öffentlichen Hand sein. Insoweit ist sie gefragt, jetzt schnell und effektiv Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gefahren einzufangen“, so Gilka.

Quelle: Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) e.V.


Bauindustrie: Bau startet gespalten ins Jahr

Umsatz zog im Januar an, Nachfrage schwächelt. Branchen-Umfrage zu Materialengpässen, Auftragsstornierungen und weiteren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine

Grundsätzlich ist die Bauindustrie gespalten in das Jahr 2022 gestartet: Während die Bautätigkeit im Januar – im Vorjahresvergleich – um preisbereinigt 7,0 Prozent anzog, meldeten die Unternehmen (Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) des Bauhauptgewerbes ein reales Orderminus von 2,4 Prozent, kalenderbereinigt sogar von 4,4 Prozent.

„Die Bauunternehmen haben die vergleichsweise milde Witterung zu Jahresbeginn genutzt, um die Aufträge aus 2021 weiter abzuarbeiten.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Demnach schiebe die Branche mittlerweile einen historisch hohen Auftragsbestand von 64,3 Milliarden Euro vor sich her, hervorgerufen auch durch die Lieferengpässe bei Baumaterialien im vergangenen Jahr, die zu Verzögerungen bei einzelnen Projekten geführt hätten.

„Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich die Materialversorgung in diesem Jahr beruhigt und wir die Bestände zügig abarbeiten können. Nun erwarten wir eine Fortsetzung der Probleme bei der Materialbeschaffung. Schließlich bezieht jedes dritte Bauunternehmen Baumaterial aus Russland oder der Ukraine“, so Müller weiter. Dies gehe aus der aktuellen Verbandsumfrage zu den Folgen des Krieges in der Ukraine auf die Bautätigkeit in Deutschland hervor.

Demnach hätten 83 Prozent der Umfrageteilnehmer von Problemen in ihrer Bautätigkeit berichtet, wie Lieferengpässen und starken Preissteigerungen bei Baumaterial. Davon hätten 72 Prozent sogar von Verzögerungen bei laufenden Projekten berichtet, 84 Prozent von Problemen bei der Angebotsabgabe. Müller: „Um die gestiegenen Baumaterialpreise schultern zu können, bevorzugen die Bauunternehmen – wenn möglich – nur noch die Auftraggeber, die eine Preisgleitung akzeptieren.“ Dies hätten knapp 40 Prozent der betroffenen Umfrageteilnehmer angegeben. „Wenn dies nicht möglich ist, sehen sich viele Bauunternehmen gar nicht mehr in der Lage, ein Angebot abzugeben.“

„Wir befürchten auch, dass sich die Situation bald auf die Auftragslage auswirken könnte. Schließlich berichtete nahezu jedes vierte betroffene Bauunternehmen, dass Auftraggeber Projekte zurückgestellt hätten. Noch sind wir angesichts der hohen Auftragsbestände aber gut ausgelastet“, beschreibt Müller die aktuelle Situation. Daran würde auch der preisbereinigte Orderrückgang im Januar (im Vorjahresvergleich) von 2,4 Prozent sowie (im Vormonatsvergleich, saison-, kalender- und preisbereinigt) von 10,8 Prozent kurzfristig nichts ändern.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

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