22.03.2022 - München
Für eine klimagerechte Siedlungsentwicklung spielt der richtige Umgang mit Wasser eine immense Rolle. Auch das Grundwasser, das der heutige internationale Weltwassertag besonders in den Mittelpunkt rückt, ist beim Planen und Bauen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Denn mit zunehmender Verdichtung stehen immer weniger Flächen für Wasserrückhalt, Versickerung und Kühlung zur Verfügung. Gleichzeitig gehen von Hochwasser, Starkregenereignissen, aber auch von Trockenheit und Dürre nicht zu unterschätzende Gefahren aus.
Prof.
Wolfgang Günthert, DWA - Landesverband Bayern:
„Jeder
Grundstückseigentümer kann seinen Beitrag zum Grundwasserschutz leisten. Wer seine
Grundstücksentwässerungsanlage auf Dichtheit prüft und bei Bedarf saniert, vermeidet
Verunreinigungen des Grundwassers mit eigenem Abwasser. Kluge Eigentümer leiten
zudem das Regenwasser nicht ab, sondern sammeln es und nutzen es für die Bewässerung
des Gartens. Auch kleine Maßnahmen verbessern so den Grundwasserhaushalt.“
Prof. Dr.-Ing.
Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau:
„Änderungen und
Schwankungen des Grundwasserspiegels haben einen erheblichen Einfluss auf
Gebäude und bauliche Anlagen. Baumaterialien, die dem Grundwasser ausgesetzt
sind, benötigen einen besonderen Schutz vor drückendem Wasser. Steigt der
Grundwasserspiegel über das angenommene Maß, dann besteht die Gefahr einer
Durchfeuchtung von Wänden. Darüber hinaus kann die Auftriebssicherheit von
Gebäuden nicht mehr gewährleistet sein. Schwankungen des Grundwasserspiegels
können zu Hebungen und Setzungen von Gebäuden führen und damit zu
entsprechenden Rissen.“
Franz
Damm, Architekt und Stadtplaner, Vizepräsident der Bayerischen
Architektenkammer:
„Belebter
Boden ist endlich und damit eine unserer wertvollsten Ressourcen. Es gilt
unsere Böden zu schonen, vor unnötiger Versiegelung zu schützen und wo möglich
auch wieder zu entsiegeln. Dies ist nicht nur für einen funktionierenden
Wasserhaushalt von Bedeutung. Als unser wichtigster Kohlenstoffspeicher hat der
Boden auch einen wichtigen Einfluss auf den Klimaschutz. Lebendiger Boden ist
die Grundlage für eine hohe Biodiversität in Flora und Fauna.“
Genau darum
geht es auch beim Symposium „Wassersensibles Planen und Bauen“, das am 9.
Mai 2022 von 14-19 Uhr als kostenloser Livestream stattfindet: Was muss
beim Planen und Bauen möglichst frühzeitig bedacht werden? Welche
Rahmenbedingungen und Förderungen sind notwendig, damit Kommunen, Bürgerinnen
und Bürger anstehende Herausforderungen des Klimaschutzes und der
Klimaanpassung möglichst zügig meistern können? An welchen Stellen ist die
Politik gefordert?
Programm, Anmeldung und kostenlose Teilnahme unter:
www.bit.ly/3CiPNqk
Weitere Informatinen
Veranstaltet wird das Symposium von der gleichnamigen Verbändekooperation, dem die Bayerische Architektenkammer, die Bayerische Ingenieurekammer-Bau, der DWA-Landesverband Bayern und der Bayerische Handwerkstag angehören.
Quellen: Bayerischer Architektenkammer, Bayerischer Ingenieurekammer-Bau und DWA - Landesverband Bayern, Fotos: goonerua / de.freepik.com; DWA, Tobias Hase, ByAK, Foto: Ökologische
Mustersiedlung in Holzbauweise: Prinz-Eugen Park München / dressler mayerhofer
rössler architekten und stadtplaner gmbh, liebald+aufermann landschaftsarchitekten
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