25.08.2022 - Bonn
Eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für die kreisfreien Städte und Landkreise ergibt, dass die meisten von den Bauämtern genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen Ende 2021 Berlin (65.800), München (36.600) und Hamburg (26.500) aufwiesen.
Dahinter folgen die Städte Frankfurt am Main (15.800) und Leipzig (10.500) und die Region Hannover (9.400). Fast ein Viertel des Bauüberhangs – 205.000 Wohnungen – entfiel auf die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Der Bauüberhang betrifft städtische Räume stärker als ländliche: 69,5 Prozent des Bauüberhangs (rund 588.300 Wohnungen) entfielen laut BBSR auf städtische Räume, 30,5 Prozent (rund 258.100 Wohnungen) auf ländliche Räume. Insgesamt belief sich der Bauüberhang laut Statistischem Bundesamt Ende 2021 auf 846.500 Wohnungen.
Neben den Großstädten wiesen vor allem das Berliner und das Münchener Umland hohe einwohnerbezogene Werte auf. Hier zog die Nachfrage nach Wohnungen in den letzten Jahren besonders stark an. Auch einige Landkreise im weiteren Umland der beiden Metropolen sowie entlang der Rheinschiene stachen mit hohen Werten hervor.
„Der
anhaltende Zuwachs des Bauüberhangs lässt sich auch auf längere Bauzeiten
zurückführen“, sagt Alexander Schürt, Wohnungsmarktexperte beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
„Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Anteil des Geschosswohnungsbaus an allen Genehmigungen deutlich erhöht. Solche Bauvorhaben dauern länger. Darüber hinaus bremsen den Wohnungsneubau der Mangel an Arbeitskräften am Bau sowie die höheren Preise für Bauleistungen“, so Schürt.
Der Anteil
noch nicht begonnener Vorhaben hat sich damit in den letzten Jahren kaum
verändert. 2021 lag er wie in den Vorjahren bei 40 Prozent.
Bei 29 Prozent der genehmigten Vorhaben war der Rohbau noch nicht fertiggestellt („unter Dach“). Dieser Anteil ist in den letzten Jahren dagegen gestiegen. 41 Prozent des Bauüberhangs entfielen auf im Jahr 2021 genehmigte Wohnungen. Damit fällt der Anteil erst in jüngster Zeit genehmigter Vorhaben stark ins Gewicht.
Quelle und Grafiken: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
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