13.09.2022 - Stuttgart
Baumaterialien so auszuwählen, dass am Ende ein ganzheitlich nachhaltiges Gebäude entsteht, ist nicht trivial. Die DGNB hat deshalb eine neue Publikation mit dem Titel "Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit: Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt" veröffentlicht, um Planenden und Bauherren Prinzipien und Methoden an die Hand zu geben, die bei der Auswahl der Baumaterialien helfen.
Zugleich schafft der neue Report eine Grundlage für die Kommunikation zwischen Planenden und Bauprodukteherstellern und ermutigt in kompakter Form, mit anschaulichen Grafiken und einer Checkliste zur konkreten Umsetzung.
"Wir bekommen immer wieder gespiegelt, wie komplex die Auswahl der Baumaterialien bei nachhaltigen Gebäuden ist", sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB.
"Planende wissen oft nicht, wo sie
die nötigen Informationen herbekommen oder welche Fragen überhaupt zu stellen
sind. Hier setzt unser neuer Report an. Er soll Planenden mehr Sicherheit bei
der Produktwahl geben und helfen, diese systematisch aus dem Blick eines
ganzheitlich nachhaltigen Gebäudes auszuwählen", so Lemaitre weiter.
Im Wesentlichen sind bei der nachhaltigen Materialwahl vier Themenblöcke relevant:
Der Report behandelt jedes Thema für sich. "Am Ende geht es darum, alle vier Themen im Hinterkopf zu haben und im gesamten Planungsprozess bei Materialfragen immer wieder abzurufen und projektspezifisch zu beantworten", erläutert Johannes Kreißig, ebenfalls Geschäftsführender Vorstand der DGNB. "Uns war wichtig, keine Pauschalantworten zu liefern, sondern den Blick auf das zu lenken, was für die Zielsetzung eines nachhaltigen Gebäudes wirklich wirkt."
So werden etwa keine Empfehlungen für bestimmte Baustoffe gegeben. Vielmehr erklärt der Report beim Thema Klimaschutz, wie Planende in ihren Bauprojekten die größten Hebel zur CO2-Reduktion selbst finden können. Erläutert wird beispielsweise auch, warum das Suffizienzprinzip immer an erster Stelle stehen sollte. Dieses fragt nach dem richtigen, notwendigen Maß für die individuelle Bauaufgabe.
"Im Kontext der Ressourcenschonung wird häufig über recyclingfähige Bauprodukte gesprochen", sagt Lemaitre. "Dabei sollten wir uns doch zuallererst darum bemühen, Ressourcen im Hier und Jetzt zu schonen. Solche Schwerpunktsetzungen finden sich in allen Kapiteln unseres Reports."
Mit 30 Seiten und drei Kapiteln ist die Publikation schlank gehalten. "Wir haben hier keinen 200-seitigen Leitfaden mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein nachhaltiges Gebäude entwickelt. Dafür haben wir ja bereits das DGNB Zertifizierungssystem", betont Kreißig. "Vielmehr wollen wir in kompakter Form Orientierung für die Materialwahl geben und Lust auf die konkrete Umsetzung machen."
Unterstützen sollen dabei zahlreiche Grafiken, Checklisten und die Vorstellung altbekannter und neuer Baustoffalternativen. Der Report kann kostenfrei in digitaler Form oder als Printversion bestellt werden unter.
Quelle und Fotos: DGNB
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