13.10.2022 - Berlin
Digitalisierung im Bauwesen mit einem einheitlichen Datenaustausch aller Beteiligten - das neu freigeschaltete BIM-Portal des Bundes soll das möglich machen: „Von dem Portal erhoffe ich mir einen Anstoß für einen echten Kulturwandel beim Bauen und die konsequente Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Bis 2025 wird es bei öffentlichen Bauvorhaben bundesweit heißen: Digital ist besser“, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing bei der Vorstellung des Portals in Berlin.
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, Planungsprozesse – etwa für den Bau von Wohnungen, Schienenstrecken, Straßen oder Wasserstraßen - zu digitalisieren und deutlich zu beschleunigen. Mit der Methode Building Information Modeling (BIM) werden Bauvorhaben schneller, transparenter und kostengünstiger umgesetzt. Jetzt haben Bundesminister Dr. Volker Wissing und Bundesminister Klara Geywitz das „BIM-Portal“ des Bundes freigeschaltet, das Unternehmen und öffentliche Hand bei der Digitalisierung ihrer Bauvorhaben helfen soll.
Direkt zum BIM-Portal:
Bei BIM geht es darum, alle planungs-, bau- und betriebsrelevanten Informationen über ein Projekt von Beginn an digital bereitzustellen, so dass diese effizienter und schneller verarbeitet werden können. Auch im Falle späterer Reparatur- und Erhaltungsmaßnahmen sind diese Informationen dann schnell verfügbar.
BIM trägt zu mehr Nachhaltigkeit beim Bauen und Betreiben bei. Durch die Verknüpfung von Planungs- und Betriebsdaten bereits im frühen Stadium sind Aussagen zur Ökobilanz und dem CO2-Fußabdruck eines Bauwerks möglich. Auch kann dank BIM gleich von Beginn an eines Projektes bewertet werden, ob und wie Baustoffe nach einem späteren Rückbau wiederverwertet werden können. Das reduziert den Ressourcenverbrauch.
Das BIM-Portal bietet Klassifikationen, Merkmale, Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) und Objektvorlagen, um öffentliche Auftraggeber, wie z.B. beim Tiefbau, bei der Definition von Informationsbedarfen und Auftragnehmer bei der qualitätsgesicherten Lieferung von digitalen Bauwerksmodellen zu helfen. Mit dem Portal sorgt der Bund für einen einheitlichen „Wortschatz“. Auf diese Weise wird erreicht, dass die ausgetauschten Daten ohne Medienbrüche nutzbar sind. Am Ende steht die standardisierte Abwicklung von Bauvorhaben.
Die 1. Ausbaustufe
In der ersten Stufe erhalten Nutzer des BIM-Portals standardisierte Vorlagen
für die Erstellung ihrer BIM-Modelle. Ab Anfang 2023 bietet das Portal
Unterstützung für die Erstellung und Veröffentlichung von „AIA“. Außerdem
stehen ab 2023 Prüfwerkzeuge für eine automatisierte Überprüfung der Daten in
digitalen Bauwerksmodellen zur Verfügung.
Das BIM-Portal des Bundes ist nicht nur eine technische Plattform. Mit dem
Portal startet der Bund einen Dialogprozess mit den beteiligten Akteuren des
Hoch- und Tiefbaus, um die BIM-Umsetzung in Deutschland insgesamt
voranzubringen. Das Portal lebt von der Mitarbeit aller Beteiligten.
Offene Plattform
Das BIM-Portal ist als offene Plattform konzeptioniert, die von allen Akteuren der Wertschöpfungskette Bau genutzt werden kann. Neben der Möglichkeit, Vorschläge und Kommentare einzureichen, können Dritte wie kommunale Auftraggeber, Kammern oder Verbände auch eigene Vorlagen und Daten in das Portal hochladen. Maßgabe ist, dass die bereitgestellten Inhalte nach dem BIM-Standard und ohne Einschränkung oder Bedingungen über das Portal genutzt werden können. Im weiteren Verlauf soll auch eine Vernetzung mit internationalen Plattformen wie zum Beispiel dem „buildingSMART Data dictionary“ geschaffen werden.
Die Bundesregierung unterstützt die BIM-Umsetzung im Bereich Bundesbau durch Schulungs- und Beratungsangebote zur BIM-Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und in Deutschland insgesamt - zum Beispiel durch Normungs- und Standardisierung, Fachpublikationen und Informationsangebote.
Weitere Information zum BIM-Portal finden Sie unter den nachfolgenden Links:
https://via.bund.de/bim/infrastruktur/landing
https://www.bimdeutschland.de/leistungen/bim-portal
Weitere Information zu den BIM-Aktivitäten des Bundes finden Sie unter:
https://www.bimdeutschland.de
https://www.bmdv.bund.de/bim
Quelle und Grafik: Bundesministerium für Digitales und Verkehr
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