29.11.2022 - Köln
Der Deutsche Ingenieurbaupreis geht dieses Jahr nach Stuttgart. Das Ingenieurbüro schlaich bergermann partner sbp erhält den mit 30.000 Euro dotierten Staatspreis. Ausgezeichnet wurde die Konzeptidee der 2021 fertiggestellten Stadtbahnbrücke in Stuttgart. Für die SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG entwickelte das Ingenieurbüro den innovativen Brückenbau. Auch drei bayerische Projekte wurden besonders gewürdigt. Wir gratulieren!
Die neue zweigleisige Stuttgarter Stadtbahnbrücke der Stadtbahnlinie U6 zum Flughafen ist Teil der künftigen Anbindung des Fernbahnhofes. Hierfür muss diese in exponierter Höhe stützenfrei zehn Fahrspuren der Autobahn A8 und der Zubringerstraßen überqueren. Ziel des Bauvorhabens war es, während der Bauzeit und bei späteren Wartungsarbeiten den Autoverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Zudem sollten Anforderungen wie hochwertige Gestaltung, lange Lebensdauer und angemessene Wirtschaftlichkeit des Bauwerks vereint werden.
Die heute 80 Meter überspannende Netzwerkbogenbrücke wurde durch den weltweit erstmaligen Einsatz von Carbonhängern sowie kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffseilen ermöglicht. Dieser Konstruktionstyp stellt eine ressourcenschonende Innovation dar und ist richtungsweisend für Folgeprojekte im Mobilitätssektor. Die Jury würdigte das Projekt, da es Antworten auf zwei aktuelle Fragestellungen im Bauwesen gibt: den nachhaltigen Materialeinsatz und die Mobilitätswende.
Drei Projekte aus Bayern wurden ebenfalls besonders gewürdigt. Je eine Auszeichnnung ging an:
Eine Anerkennung erhielt:
Am 28. November 2022 fand in Köln die feierliche Verleihung des Deutschen Ingenieurpreises 2022 durch Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und den Präsidenten der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, statt. Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland.
Bundesbauministerin Klara Geywitz: „Die Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland leisten einen großen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung des öffentlichen Raumes. Ihre Lösungen zeichnen sich durch technische Innovationen aus, die ökologische und soziokulturelle Aspekte in Einklang bringen. Die Ausgangsbedingungen sind dabei oft kompliziert und anspruchsvoll, so dass es ihrer anerkannten Expertise bei der Planung und Umsetzung bedarf. Mein Dank und Glückwunsch richtet sich auch an die Bauherrinnen und Bauherren, die die Rahmenbedingungen für die Realisierung solcher Leuchtturmprojekte schaffen. Mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis tragen wir dazu bei, die herausragenden Leistungen des Berufsstandes sichtbar zu machen.“
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Das Siegerprojekt des Deutschen Ingenieurbaupreises, die Stadtbahnbrücke in Stuttgart, zeigt auf beeindruckende Weise, dass es sich auszahlt, mutig neue Wege zu gehen. Der Einsatz innovativer Baustoffe macht bei diesem Bauwerk einen optimalen Ressourcenverbrauch möglich. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen, zukunftsfähigen Bauen geleistet. Ich gratuliere den Preisträgern ganz herzlich. Auch den anderen Projekten, die mit Auszeichnungen und einer Anerkennung geehrt wurden, möchte ich meinen Respekt zollen.“
Im Juli 2022 wählten die Jurorin und Juroren unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Jan Akkermann neben dem Staatspreis vier weitere Projekte für besondere Leistungen im Ingenieurbau aus. Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde bereits zum vierten Mal in gemeinsamer Trägerschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und der Bundesingenieurkammer ausgelobt. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen. Das komplette Verfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt.
Ingenieurbüro:
schlaich
bergermann partner sbp, Stuttgart
Bauherr:
Stuttgarter
Straßenbahnen AG (SBB)
Beteiligte:
Carbo-Link, Fehraltorf (Schweiz)
Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG Aschaffenburg
MCE GmbH, Linz (Österreich)
Ingenieurbüro:
ifb frohloff
staffa kühl ecker, Beratende Ingenieure PartG mbB, Berlin
Bauherr:
Stadt Eberswalde - Tiefbauamt
Beteiligte:
Architektur:
Leitplan GmbH, Berlin
Werkplanung Holzbau: Holzbauservice Bohn, Datteln
Holzbau: Zimmerei Thielke GmbH, Luckau
Prüfingenieur: Ingenieurbüro Rug GmbH, Wittenberge
Stahlbau: FFinnovation, Golßen
Dachabdichtung: Kühne Dachsysteme GmbH, Chemnitz
Ingenieurbüro:
Prof. Feix
Ingenieure GmbH, München
Bauherr:
Landeshauptstadt
München
Beteiligte:
Ausführende
Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, München
Zerstörungsfreie Detektion der Bewehrung: Ingenieurbau Schiessl, Gehlen
Sodeikat GmbH, München
Hersteller Verbundankerschrauben: Toge Dübel GmbH & Co. KG, Nürnberg
Hersteller hochfeste Gewindestäbe: Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH &
Co. KG, Ainring
Weitere Infos:
https://www.feix-ingenieure.de/auszeichnung-beim-deutschen-ingenieurbaupreis-2022/
Video und Projektinfos:
https://www.feix-ingenieure.de/projekte/verstaerkung-altstadtring-tunnel-block-34/
Ingenieurbüro:
Konstruktionsgruppe
Bauen AG Kempten
Bauherr:
Landratsamt
Unterallgäu
Beteiligte:
Prüfingenieur:
Prof. Dr.-Ing. Detleff Schermer, München
Bauausführung: Xaver Lutzenberger GmbH & Co. KG, Pfaffenhausen
Ingenieurbüro:
Planungsgemeinschaft
Lechsteg Mayr Ludescher Partner Beratende Ingnieure, München mit DKFS
Architects
Bauherr:
Stadt Landsberg am Lech
Beteiligte:
Prüfingenieur:
Dr. Schütz Ingenieure, Kempten
Unterbauten Brücke: Hermann Assner GmbH & Co. KG, Landsberg am Lech /
Strommer Tiefbau GmbH, Schongau
Stahlüberbau: GLS Bau und Montage GmbH, Perg (Österreich)
Weitere
Informationen finden Sie unter: www.dingbp.de
Bildmaterial zum Download finden Sie hier.
Quellen: Bundesingenieurkammer, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Fotos: schlaich bergermann partner, sbp Stuttgart, Andreas Schnubel; Bundesingenieurkammer; schlaich bergermann partner, sbp Stuttgart, Andreas Schnubel; ifb frohloff staffa kühl ecker, Beratende Ingenieure, Michael O`Ryan; Prof. Feix Ingenieure GmbH, Konstruktionsgruppe Bauen AG Kempten, Eva Bartussek; Mayr Ludescher Partner Beratende Ingenieure, Roland Halbe
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