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Mitmachen: Innovationen zum World Engineering Day

Studierende präsentieren ihre Ideen für eine widerstandsfähigere Welt

16.01.2023 - München

Mitmachen: Innovationen zum World Engineering Day

Noch bis zum 22. Januar 2023 können Studierende ihre technischen Innovationen für eine widerstandsfähigere Welt einreichen und diese zum Weltingenieurstag für nachhaltige Entwicklung präsentieren. Gesucht werden Projekte u.a. aus den Bereichen Stadtentwicklung und Infrastruktur oder sauberes Trinkwasser. Stellen Sie Ihre Idee in einem kurzen Video vor und machen Sie die Welt ein bisschen besser!

Die UNESCO hat den 4. März zum "World Engineering Day for sustainable development" ausgerufen. Ziel ist es, die Ingenieurskunst und den Beitrag der Ingenieure weltweit für eine bessere, nachhaltigere Welt zu zeigen und zu feiern. Konkret sollen die Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure in diesem Jahr durch einen Hackathon sichtbar gemacht werden, bei dem Ingenieurslösungen gezeigt werden, die zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen können. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den Zielen "Kein Hunger", "Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen" sowie "Gesundheit und Wohlergehen".

Wie können wir eine erschwingliche, zugängliche, nahrhafte Ernährung für zukünftige Bevölkerungen nachhaltig bereitstellen? Wie kann sauberes Wasser – eine Ressource, ohne die wir nicht leben können – in einer Zukunft bereitgestellt werden, in der es knapper wird und einem höheren Verschmutzungsrisiko ausgesetzt ist? Und wie können wir das Stadtdesign und die Infrastruktur verbessern, indem wir neue Technologien und Infrastrukturen überdenken und bestehende nachrüsten, damit unsere urbanen Zentren dynamische, gerechte Orte zum Leben und Gedeihen der Menschen werden? Zu diesen großen gesellschaftlichen Herausforderungen will der World Engineering Day Antworten liefern.

Ausgerichtet auf diese Schwerpunkte soll der World Engineering Day Hackathon Ingenieurstudentinnen und -studenten ermutigen, in Teams an einem globalen realen Problem zu arbeiten. Der Wettbewerb ist eine rasante Simulation eines realen Projekts. Teams sollen gemeinsam an einem Problem arbeiten, um innerhalb eines kurzen Zeitrahmens eine Reihe von Ergebnissen zu liefern. Durch die Nutzung ihres theoretischen Wissens sammeln die Studierenden Erfahrungen aus erster Hand, um ihr kritisches Denken weiter zu entwickeln, neue Fähigkeiten aufzubauen und dauerhafte Beziehungen aufzubauen.

Alle eingereichten Ideen werden von einer internationalen Jury bewertet. Die Top 10 werden am 6. Februar 2023 bekannt gegeben, die Sieger dann im World-Engineering-Day-Live-Feed am 4. März 2023 gekürt. Die drei besten Teams erhalten ein Preisgeld von bis zu 4.000 Euro.

Jetzt Projekt einreichen! www.worldengineeringday.net/hackathon/


Die BayIKa-Bau zum Klimaschutz

Die Lösungsansätze und Positionen der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau für eine nachhaltige, widerstandsfähigere Welt haben wir hier zusammengefasst:

Ein Beispiel sind die Forderungen der Kammer für mehr Nachhaltigkeit am Bau.

12 Forderungen für mehr Nachhaltigkeit am Bau

1. Das Cradle to cradle-Prinzip muss Grundlage eines jeden Bauprojektes sein.

Hat man den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes von Anfang an im Blick, entstehen effizientere, nachhaltigere Bauten und weniger Müll. Schon bei der (Stadt)Planung muss bedacht werden, wie Umnutzungen ermöglicht werden können, wann Instandsetzungen zu erwarten sind und was mit den verbauten Materialien geschieht, wenn das Bauwerk sein Lebensende erreicht hat.

2. Einführung eines Katasters „städtische Ressourcen“.

Damit ist ein schneller Überblick möglich, wo ungenutzte Ressourcen liegen. Diese sollten stets aktiviert werden, bevor neue Flächen genutzt werden. Beispielsweise sind Skaterparks unter innerstädtischen Brücken denkbar.

3. Sanieren vor Neubau.

Die Sanierung von Bestandsgebäuden ist in sehr vielen Fällen möglich und deutlich ressourcenschonender als Abriss und Neubau.

4. Beim Abriss von Gebäuden müssen die Baustoffe konsequent recycelt und wiederverwendet werden (Urban Mining).

Der Einsatz von nachwachsenden Naturbaustoffen wie Holz, Lehm oder Stroh muss verstärkt geprüft werden.

5. Variables Planen und flexibles Bauen sind das Gebot der Stunde.

Nicht mehr genutzte oberirdische Parkhäuser können beispielsweise zu Wohn- und Geschäftsräumen umgebaut werden. Nicht mehr benötigte Tiefgaragen könnten z.B. zu Lagerflächen oder Rechenzentren umfunktioniert werden.

6. Die starre Trennung zwischen Wohnen, Infrastruktur, Grünflächen und Freizeit muss multifunktionalen Lösungen weichen.

Ein Gebäude muss verschiedene Nutzungen in sich vereinen. Das Innere zum Wohnen und Arbeiten, die Fassade begrünt zur Unterstützung des Stadtklimas und auf dem Dach ein Bolzplatz.

7. Städte sollten nach dem Prinzip der Schwammstadt errichtet werden.

Der Klimawandel führt verstärkt zu Starkregen und Hochwasser. Städte, die so gebaut sind, dass sie Wasser aufnehmen und speichern können, sind deutlich besser gegen Schäden durch Wetterkapriolen geschützt. In Trockenperioden steht das gespeicherte Wasser den Pflanzen und Tieren zur Verfügung.

8. Sinnvoll ist eine finanzielle Belohnung derjenigen, die Flächen entsiegeln und in Retentions- und Grünflächen umwandeln.

Das beginnt bereits auf dem Garten des eigenen Grundstückes. Wer Büsche und Bäume pflanzt, sollte finanziell besser gestellt werden als diejenigen, die ihr Grundstück großflächig versiegeln und Steingärten anlegen.Auch private Investoren, die im öffentlichen Interesse handeln, müssen für den zusätzlichen Aufwand über Steuern oder Förderungen entlohnt werden.

9. Dächer und Fassaden dürfen nicht ungenutzt bleiben.

Durch die Begrünung von Dächern oder der Installation von Photovoltaikanlagen entsteht ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. Begrünte Fassadentragen ebenfalls zu einem gesünderen Stadtklima bei und verhindern das Aufheizen der Städte in den heißen Sommermonaten.

10. Gebäude können und müssen deutlich über den im Gebäudeenergiegesetz geforderten Standard hinaus optimiert werden.

Eine Verschärfung der vom Gesetzgeber festgelegten Anforderungen von 20% bis 25% Prozent wäre technisch problemlos möglich. Gerade die Modernisierung von Bestandsgebäuden birgt ein immenses Potential zur Einsparung von CO2. Oft reichen hier kleinere Maßnahmen für eine große Wirkung aus.

11. In der Verkehrsinfrastruktur muss den Systemen der Vorzug gegeben werden, die mit den geringsten Flächen auskommen.

Infrastruktur für motorisierten Verkehr sollte noch mehr in den Untergrund verlegt werden.

12. Trennwassersysteme müssen in Neubaugebieten Pflicht werden.

Toiletten dürfen nicht mit kostenbarem Trinkwasser gespült werden. Hier kann man Regenwasser nutzen.


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