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Bau- und Umweltsymposium an der TH Deggendorf

Zur Zukunft des Bauens und der Bedeutung von Ökologie am Bau

03.04.2023 - Deggendorf

Auf ein erfolgreiches Bau- und Umweltsymposium zum Thema nachhaltiges Bauen blicken (v.l.) THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und von der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik Dekanin Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger, Prof. Dr.-Ing. Gerd Maurer und Prof. Dr. jur. Günther Schalk. Foto: THD

Auf ein erfolgreiches Bau- und Umweltsymposium zum Thema nachhaltiges Bauen blicken (v.l.) THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und von der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik Dekanin Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger, Prof. Dr.-Ing. Gerd Maurer und Prof. Dr. jur. Günther Schalk. Foto: THD

Beim 21. Bau- und Umweltsymposium der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der TH Deggendorf tauschten sich Planer, Bauingenieure, Bauunternehmer und Studenten darüber aus, wie viel ökologische Verantwortung denn wohl Ingenieure zum Thema nachhaltiges Bauen haben. Neben einer Reihe von Fachreferaten gab es auch eine Podiumsdiskussion, bei der angeregt das Thema Nachhaltigkeit am Bau erörtert wurde.

„Es ist einfach schön, dass endlich wieder ein persönlicher Austausch möglich ist, das ist die Würze unseres Lebens“, brachte es Prof. Dr. Peter Sperber, der Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf, in seiner Begrüßung im bestens gefüllten großen Hörsaal auf den Punkt.

„Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?“ Mit dieser durchaus berechtigten Frage eröffneten Prof. Dr.-Ing. Gerd Maurer und Prof. Dr. jur. Günther Schalk von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der TH Deggendorf das Bau- und Umweltsymposium. Die Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik unter der Leitung von Dekanin Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger lädt dazu jedes Jahr sowohl externe als auch interne Teilnehmer ein. Und die waren in großer Zahl gekommen, um einen gemeinsamen Blick in die Zukunft des Bauens zu werfen. Sogar der bayerische Bauminister und ehemalige Deggendorfer Landrat, Christian Bernreiter, hatte es sich nicht nehmen lassen, zumindest per Videobotschaft das Engagement der Fakultät und die große Praxisbedeutung des Themas Ökologie am Bauen zu loben.

Wenn es mehr Wohnraum braucht, aber möglichst wenig Fläche versiegelt werden soll, dann hilft nur verstärktes Bauen in die Höhe. Welche Möglichkeiten und welche Schwierigkeiten es dabei gibt, stellten Veit Hauner, David Moecker und Isabella Maurer in Form der Ergebnisse einer Studie zum Thema „Wohnraumbeschaffung in Ballungsräumen durch vertikale Verdichtung“ vor.

Einen sehr spannenden Einblick in das Seelenleben eines Bauingenieurs gab Angela Feldmann, die bei einem großen Planungsbüro arbeitet. Unter dem Motto „Reflect, rethink… Change: Holzhybridbau vs. Stahlbetonbau im Einklang mit ökologischer Verantwortung“ machte sie sich sehr selbstkritische Gedanken, wie sich Planer und Bauingenieure im oft schwierigen Spannungsverhältnis zwischen Kostenrahmen, Bauzeit und Ökologie wohl am besten positionieren sollten.

Innovationen und wissenschaftsnahe Nachweismethoden als Schlüssel für eine ökologische Transformation des Bauwesens stellte Dr.-Ing. Roland Friedl vor. Für den Bauingenieur, Absolvent und jahrelangen Lehrbeauftragten der TH Deggendorf war das zugleich der Berufungsvortrag für seine anstehende Honorarprofessur der Fakultät.

Wie groß ist die ökologische Verantwortung von Bauingenieuren? Durchaus kontrovers diskutierten auf dem Podium Angela Feldmann, Dr.-Ing. Friedl, Prof. Dr.-Ing. Laar und Prof. Dr.-Ing. Maurer diese Frage mit einem äußerst aktiven Publikum, das sowohl aus dem Hörsaal als auch hybrid online engagiert Beiträge lieferte. Dabei gab es auch aufschlussreiche Blicke ins Ausland: „Wenn man ehrlich ist, sind wir in Deutschland zu dem Thema Nachhaltigkeit am Bau ganz weit vorne“, fasste Prof. Laar seine Eindrücke zusammen. Und auch hier wurde wieder deutlich, dass sich der Wunsch und das Bedürfnis nach möglichst viel Ökologie am Bau durch zahlreiche Zwangspunkte in der Praxis nicht immer problemlos umsetzen lässt.

Roboter servieren in Restaurants inzwischen Getränke und Speisen und nehmen eine tragende Rolle in der Produktion ein. Kann Künstliche Intelligenz aber auch am Bau weiterhelfen? In einem launigen Vortrag stellte Diego Cisterna als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Karlsruher Instituts für Technologie Beispiele, Möglichkeiten, aber auch Grenzen vor. Zwar kann nach seiner Auffassung Künstliche Intelligenz durchaus auch auf Baustellen die Abläufe positiv beeinflussen. Dass allerdings ausschließlich Roboter beispielsweise Häuser bauen, ist jedenfalls aktuell allenfalls Zukunftsmusik.

Mit welchen rechtlichen Problemen sich Bauunternehmer beschäftigen sollten und worauf sie im täglichen Baustellenbetrieb achten sollten, um nicht in die Paragrafenfalle zu tappen, klärte Prof. Dr. jur. Günther Schalk auf. Der Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht aus einer bundesweit tätigen Anwaltskanzlei und Honorarprofessor der Fakultät stellte aktuelle Urteile vor und erläuterte den Teilnehmern die Konsequenzen für die Praxis daraus.

„Die überragende Resonanz auf unser Symposium und die überaus aktive Beteiligung unserer Teilnehmer auch in den Diskussionen hat uns gezeigt, dass wir mit der Veranstaltung den Nagel auf den Kopf getroffen haben“, zieht Dekanin Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger Bilanz. Vor allem das Konzept des Austauschs zwischen Praxis und Lehre, zwischen erfahrenen Ingenieuren und Studenten, hat sich nach Überzeugung der beiden Organisatoren Prof. Dr.-Ing. Gerd Maurer und Prof. Dr. jur. Günther Schalk, bestens bewährt. Insoweit werde es selbstverständlich auch im Frühjahr 2024 eine Neuauflage des Bau- und Umweltsymposiums an der Technischen Hochschule Deggendorf geben.

Quelle und Foto: TH Deggendorf

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