02.06.2023 - Frankfurt
„Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein, der Energiebedarf soll wesentlich aus standortnahen erneuerbaren Energien wie Solarenergie gedeckt werden. Wie dies im Leichtbau mittels organischer Photovoltaikelemente für die Gebäudehülle gelingen kann, untersuchen wir in unserem gemeinsamen Forschungsvorhaben ,Sun Skins‘“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Timo Carl, Professor für digitales Entwerfen und Konstruieren an der Frankfurt University of Applied Sciences
Die Frankfurt UAS führt das Projekt federführend mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Kunsthochschule Kassel und zwei Industriepartnern durch. Erste Ergebnisse präsentierte das Forschungsteam auf der internationalen Baufachmesse BAU im April 2023 in München.
Organische Solarzellen (OPV) sind gegenüber siliziumbasierten Photovoltaikzellen flexibler und anpassungsfähiger. Sie sind leicht, biegbar, teiltransparent, farblich gestaltbar und unempfindlicher gegenüber der Ausrichtung zur Sonne, Teilverschattungen und Temperaturschwankungen. OPV ist daher im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GiPV) ökologisch und ökonomisch eine Alternative zu siliziumbasierten Photovoltaik-Zellen“, erläutert Carl.
„Wir können den Anteil gebäudeintegrierter Photovoltaik signifikant erhöhen, wenn es gelingt, ästhetisch innovative Trägersysteme zu entwickeln, die intelligent auf unterschiedliche architektonische Randbedingungen adaptiert werden können. Hierzu liefert unsere Forschungsarbeit einen Beitrag“, so Carl weiter.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung von dreidimensionalen,
solaren Leichtbaupaneelen: Organische Photovoltaikelemente werden dazu zwischen
zwei dünne thermoplastisch umgeformte Folien aus Polycarbonat integriert.
Dieses Verbundbauteil lässt sich im Entwurf mit Hilfe eines eigens entwickelten
digitalen Planungstools in Form, Farbe und Transparenzgrad variieren und somit
an verschiedene Einbausituationen anpassen.
Den Prototyp des Leichtbauträgersystems aus Polycarbonat als Demonstrator für die gestalterische Qualität und geometrische Flexibilität hat das Forschungsteam auf der Messe BAu vorgestellt. Das Projekt läuft noch bis Juli 2023. Es wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) gefördert.
Kontakt
Prof. Dr. Timo Carl
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 1: Architektur - Bauingenieurwesen - Geomatik
tmcrlfb1fr-sd
Quelle: Frankfurt
University of Applied Sciences, Fotos: Timo Carl, Timo Carl / Markus Schein
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