10.07.2023 - Salzburg/Kuchl
Wie können Baustoffe und Materialien aus rückgebauten Gebäuden weiterverwendet werden? Gibt es nachhaltige und regionale Alternativen für Dämm- und Klebstoffe im Wohnbau? Wie kann sich die Baubranche unabhängiger von globalen Lieferketten machen? Diesen und weiteren Fragen geht das Projekt “futureBloc“ der FH Salzburg und Salzburg Wohnbau gemeinsam mit regionalen Partnern nach.
Die letzten Jahre zeigen große Veränderungsnotwendigkeiten in der Bauwirtschaft. Unberechenbare Lieferabhängigkeiten eines globalisierten Systems, Preisschwankungen in nicht überschaubaren Dimensionen und massive CO2 Belastungen aus der Bauwirtschaft zeigen klar auf, dass es neue Lösungen braucht. „Die Abkehr von der linearen Wirtschaft in eine vernünftige stark auf regionale Stärken gestützte Wirtschaft ist notwendig, um zukunftsfähig zu werden. Das Projekt ‚futureBloc – Salzburg‘ ist eine der Antworten die uns in die richtige Richtung führen.“, erklärt Salzburg Wohnbau Geschäftsführer Roland Wernik.
Beim Projekt ‚futureBloc – Salzburg‘ geht es darum, eine größtmögliche Nutzung bereits vorhandener Sekundärrohstoffe anstelle von „frischem“ Material zu erreichen. Gerade beim Rückbau von Gebäuden fallen eine Reihe an Beton, Holz und weiteren Reststoffen an.
Hermann Huber, der das Projekt am Department Green Engineeringand Circular Design am Campus Kuchl der FH Salzburg leitet, erklärt: „Gemeinsam mit den regionalen Partnerunternehmen haben wir zementgebundene Mantelbausteine mit einem hohen Anteil an recycliertem Abbruchmaterial entwickelt. Diese wurden zudem mit regional hergestellten Dämmstoffen kombiniert. Als Beton kommt Recyclingbeton zum Einsatz. Auch in der Verklebung wurden biobasierte Klebstoffe – Tanninschäume – in der Anwendung getestet.“
Unter dem Aspekt, die Lieferabhängigkeiten weitestgehend zu reduzieren, haben sich regionale Salzburger Unternehmen gemeinsam mit der Fachhochschule Salzburg zusammengetan und einen Wandaufbau entwickelt der aus 100 % wiederverwertbaren, heimischen Stoffen hergestellt ist.
Der zentrale Teil des Wandaufbaues ist der Holzbeton Mantelstein, ein recyclierter Betonkern unter Einsatz des neuen CO2 reduzierten „Green Tech Zements“, eine aus Grünschnittfasern gepresste Dämmplatte und ein voll mineralischer 3-Lagenputz. Teile des Wandaufbaues haben sich schon in der Vergangenheit länderübergreifend bewährt und das ist auch der Grund der Verfügbarkeit der Sekundärrohstoffe.
An der Entwicklung des ‚futureBloc – S‘ waren Forscher*innen der FH Salzburg aus unterschiedlichen Projekten und Bereichen beteiligt. FH-Geschäftsführer Dominik Engel: „Die interdisziplinäre und praxisnahe Forschung ist eine große Stärke der FH Salzburg. Die anwendungsnahe Forschung ermöglicht die stärkere Nutzung von biogenen Materialien, indem sie ihre Eigenschaften verbessert, ihre Herstellung optimiert und ihre Einsatzmöglichkeiten erweitert. Innovation spielt somit eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft.“
Das Projekt wird im Rahmen der WISS 2025 vom Land Salzburg gefördert. Mit an Bord sind neben der FH Salzburg und Salzburg Wohnbau die Salzburger Unternehmen Deisl Beton, Ehrensberger GmbH, ISO SPAN, Leube, BAUMIT und die Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (bvfs).
Quelle: Fachhochschule Salzburg GmbH; Fotos: Salzburg Wohnbau/David Wedenig (1,3); FH Salzburg/Neumayr (2)
Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).
Jetzt Newsletter abonnieren!
Sustainable Bavaria
Nachhaltig Planen und Bauen
Digitaltouren - Digitalforen
Netzwerk junge Ingenieure
Werde Ingenieur/in!
www.zukunft-ingenieur.de
Veranstaltungstipps
Einheitlicher Ansprechpartner
Berufsanerkennung
Professional recognition
Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München