12.07.2023 - München
Städte begrünen statt
versiegeln und Bestandsgebäude erhalten – das fordert das Bündnis ‚Sustainable
Bavaria‘, ein Zusammenschluss wichtigster Player der bayerischen Baubranche. Lebenswerte
und resiliente Lebensräume können nur entstehen und erhalten werden, wenn die
natürlichen Ressourcen geschont werden. „Wir müssen endlich davon wegkommen,
regelmäßig Neubaugebiete auszuweisen. Vielerorts sehen wir Leerstände in den
Ortskernen, während am Stadtrand neue Flächen versiegelt werden. Das ist aus
mehreren Gründen unklug“, sagt Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident der
Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Initiator des Bündnisses ‚Sustainable
Bavaria‘.
„Wir
müssen den Bestand erhalten und Dörfer und Städte von innen heraus entwickeln.
Das ist sowohl ökologisch wie auch baukulturell sinnvoll“, hält Gebbeken fest.
„Die Versiegelung muss auf ein Minimum reduziert werden. Und das gelingt am
besten, wenn wir erst alle Möglichkeiten eines Umbaus ausschöpfen, bevor wir
einen Neubau in Betracht ziehen“, so Gebbeken weiter.
Wetterextreme haben zugenommen. Überflutungen in Folge von Starkregen sowie Überhitzung sind bereits heute in vielen Gegenden ein Problem. Dieser Entwicklung kann durch eine klimaangepasste Stadtentwicklung entgegengewirkt werden. „Wir müssen die grüne und blaue Infrastruktur in den Dörfern und Städten deutlich verbessern, um die Menschen vor Hitze und Hochwasser zu schützen“, fordert BayIka-Präsident Prof. Gebbeken. „Wenn wir konsequent nach dem Schwammstadtprinzip bauen, schaffen wir ein viel besseres Stadtklima für Mensch und Natur. Außerdem stärken wir die Artenvielfalt. Wesentliche Bausteine des Schwammstadtprinzips sind begrünte Fassaden und Dächer und die Entsiegelung von Flächen.“
Als Schwammstädte bezeichnet man Städte, die in der Lage sind, in regenreichen Phasen Wasser aufzunehmen und zu speichern und in Trockenperioden an die Umgebung abzugeben. In Richtung der Politik fordert Prof. Gebbeken, das Schwammstadtprinzip und andere klimafreundliche Maßnahmen für lebenswerte und resiliente Lebensräume im Landesentwicklungsprogramm festzuschreiben.
In einem breiten Verbund haben die wichtigsten Player der Branche einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der am 13. September 2022 an den Bayerischen Bauminister Christian Bernreiter übergeben wurde und seitdem fortlaufend auch in anderen Ministerien und bei Treffen mit den Landtagsfraktionen vorgestellt wird.
Alle Infos auch unter:
Nachdem
das bayerische Bauministerium die Unterstützung bei der Umsetzung
der von "Sustainable Bavaria" vorgeschlagenen Maßnahmen zugesagt hat, waren die Bündnispartner am 18. April bei Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger zu Gast. Einen Tag später, am 19. April, gab es ein Gespräch der Bündnispartner von "Sustainable Bavaris" mit Umweltminister
Thorsten Glauber, um auch hier weitere Anknüpfungspunkte für die Transformation
der Bauwirtschaft in Bayern herauszuarbeiten.
An dem Runden Tisch „Beschleunigte digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft in Bayern“ beteiligen sich die folgenden Partner:
Weitere Expertinnen und Experten:
Sustainable Bavaria: Forderungen zur digitalen und ökologischen Transformation der Bauwirtschaft in Bayern
Sustainable Bavaria: Folder - Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Forderungspapiere 1 bis 6
Pressemitteilung Übergabe Forderungen an Bauminister Bernreiter
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Digitalisierung der Baubranche
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Bepreisung von Klimaauswirkungen
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Experimentierrahmen für bauliche Innovationen
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach klimaangepasstem Bauen
Pressefoto 1 - Gruppenbild - 3,8 MB © StMB
Pressefoto 2 - Gesprächsrunde - 4,4 MB © StMB
Quelle: Bündnis Bayerische Bauwirtschaft / Bayerische Ingenieurekammer-Bau, Fotos: STMB, Tobias Hase
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