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Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung am 1. August 2023: Zusage vom Umweltminister Glauber stimmt Branche zuversichtlich

Baustoff Recycling Forum 2023 in Ingolstadt

31.07.2023 - München / Bonn

Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung am 1. August 2023: Zusage vom Umweltminister Glauber stimmt Branche zuversichtlich

In Bayern wird es eine Regelung für das Abfallende von mineralischen Ersatzbaustoffen geben! Diese und weitere motivierende Nachrichten überbrachte der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber kurz vor dem Umsetzungsstichtag der EBV auf dem Baustoff Recycling Forum 2023 in Ingolstadt. „Zur Ersatzbaustoffverordnung, die am 01.08.23 in Kraft tritt, steht für uns fest: Wir können in Bayern deutlich mehr“, erklärte der Bayerische Umweltminister.

Abfallende und Lösung für Einbau auf kiesigen Deckschichten kommt

In Kürze schon sei mit der Veröffentlichung von FAQ zur Ersatzbaustoffverordnung (EBV) in Bayern zu rechnen, die praktikable Lösungen, u. a. zum Abfallende und zum Einbau auf kiesigen Deckschichten, beinhalten werden. Als wichtigen Baustein für die Qualitätssicherung sollte darin auch explizit der Hinweis auf das Qualitätssicherungssystem der QUBA GmbH erfolgen, erklärte der Minister.

„QUBA-zertifizierten Sekundärbaustoffen wird zukünftig der Produktstatus zuerkannt“, bestätigte Umweltminister Thorsten Glauber. „Wir werden die Regelungen so gestalten, dass sie am Ende gut damit arbeiten können“, versprach der bayerische Umweltminister den rund 220 Teilnehmer:innen und betonte die Bedeutung der guten Zusammenarbeit mit dem Baustoff Recycling Bayern e.V. und dem bvse.

Mission RC20/25 als Booster für öffentliche Nachfrage

Glauber betonte darüber hinaus auch noch einmal, dass über das von der bayerischen Staatsregierung initiierte Projekt „Mission RC20/25“ die Vorbildfunktion der Öffentlichen Hand weiter verstärkt eingefordert und forciert werden sollte, um die Nachfrage nach güteüberwachten Sekundärbaustoffen weiter zu steigern.

Verfüll-Leitfaden wirkt als Steuerungshebel

Zudem zeigte sich der Minister überzeugt, dass der jetzt neu fortgeschriebene Verfüll-Leitfaden bei der Verfüllung von Bauschutt und Boden-Bauschutt-Gemischen durch die Anforderung, einen Nachweis der Unmöglichkeit der hochwertigen Verwertung erbringen zu müssen, einen neuen Steuerungshebel setzt, um mehr Recycling in Bayern zu ermöglichen.

EBV ist Chance

„Wir müssen die Ersatzbaustoffverordnung nicht als Problem, sondern als Chance sehen“, betonte auch Baustoff Recycling Bayern-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer in seinem Vortrag. „Mit der EBV haben wir eine Verordnung, die gleiche Marktbedingungen für alle schafft und Wettbewerbsverzerrungen verhindert. Darüber hinaus sind Qualitätssicherung und Zertifizierung, die das QUBA-Qualitätssiegel garantiert, der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg."

Die Ersatzbaustoffverordnung wird mehr Einbau- und damit auch mehr Absatzmöglichkeiten eröffnen – so lautete auch das Credo der QUBA-Geschäftsstelle, vertreten durch Geschäftsführer Thomas Fischer und Daniel Rutte. „Wer jetzt schon eine QUBA-Qualitätssicherung betreibt, wird auch nach dem Stichtag 01.08. wenig Umstellungsaufwand haben. QUBA-zertifizierte Sekundärbaustoffe sind EBV-konform und erfüllen alle Kriterien an das Abfallende“, betonten die QUBA-Experten. „Der Produktstatus für diese güteüberwachten Ersatzbaustoffe ist längst überfällig und wird noch einmal das Bewusstsein für die Gleichwertigkeit zwischen Primär- und Sekundärbaustoffen in der öffentlichen Wahrnehmung stärken“, freuten sich die QUBA-Experten.

Kein Mehrwehrt durch „Apparat Güteüberwachungsgemeinschaft“

Eine eindeutige Absage hingegen erteilte Fischer, auch Mineralikexperte im bvse, der angedachten Stellung von Güteüberwachungsgemeinschaften. „Die Reduzierung von Prüfhäufigkeiten von der Zugehörigkeit eines Vereins abhängig zu machen, widerspricht den technischen Regelwerken und Normen“, kritisierte Fischer. 

Von der Unabhängigkeit der Überwachungsstellen könne somit keine Rede mehr sein. Auch nicht von einem Mehrwert für Qualitätssicherung oder gar von Kostenersparnis bei einem System, bei dem zwar regelmäßige Prüfungen eingespart, aber der Zwang zur Bezahlung des „Apparates Güteüberwachungsgemeinschaft“ besteht.

Führungsspitze des Baustoff Recycling Bayern und bvse einig im Schulterschluss für „mehr Recycling am Bau“

Der Präsident des Baustoff Recycling Bayern e.V., Matthias Moosleitner, und bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zeigten sich mit den anwesenden Branchenteilnehmer:innen hocherfreut über die positiven Botschaften des Bayerischen Ministers und die letztendlich doch vielen positiven Aussichten zum Umsetzungsstichtag der EBV für die Baustoffrecycler:innen. Sie dankten Glauber für dessen erfolgreichen Einsatz auf Bundesebene und auch im Bundesratsverfahren und versprachen auch in Zukunft weiter gemeinsam an konstruktiven Lösungen zu arbeiten.

„Wir werden nicht aufhören, die Themen der Branche im gemeinsamen Schulterschluss weiter voranzutreiben“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock und betonte dabei die gute und langjährige Verbundenheit und Zusammenarbeit mit dem Baustoff Recycling Bayern e.V.

Angesichts der zunehmenden Regelungskompetenz der EU, werde sich der bvse außerdem auf EU-Ebene gemeinsam mit dem europäischen Recycling-Dachverband EuRIC weiter intensiv für ein Level-Playing Field für die Branche einsetzen. Ein Erstes starkes Zeichen dafür ist die Gründung der neuen Fachsparte „Bau- und Abbruchabfälle“ unter dem Dachverband EuRIC, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Quellen: Baustoff Recycling Bayern / bvse-Fachverband Mineralik - Recycling und Verwertung, Fotos: bvse

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