13.09.2023 - Berlin
Extreme Temperaturen und lange Trockenperioden – laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war die Durchschnittstemperatur dieses Sommers erneut deutlich zu warm. Besonders in städtischen Ballungsgebieten sorgt der Klimawandel für immer heißere Tage und wenig nächtliche Abkühlung. Auf den Einsatz von Klimaanlagen, die das Problem des urbanen Hitzeinseleffekts durch die Abgabe der entzogenen Raumwärme an die Außenluft gar verstärken, könnte dennoch trotz zunehmender Hitzetage häufiger verzichtet werden.
Eine klimaangepasste Massivbauweise könne in Kombination mit weiteren passiven Maßnahmen, etwa Fassadenbegrünung oder Sonnenschutz, für kühlere Temperaturen in Wohn- und Büroräumen sorgen, so Thomas Zawalski, Geschäftsführer von solid UNIT Deutschland (Netzwerk für den innovativen Massivbau).
Mineralische Baustoffe wie Beton, Ziegel oder Kalksandstein weisen aufgrund ihrer hohen Speichermasse sehr gute thermische Eigenschaften auf. Die Innentemperatur eines Gebäudes in Massivbauweise ändert sich infolge äußerer Temperaturveränderungen nur langsam. Im Winter bleibt die Raumtemperatur angenehm warm, im Sommer kühl. Der Energieaufwand für Heizung oder Kühlung sinkt und die Betriebskosten und Umweltbelastungen bleiben langfristig niedrig.
Forschende der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) haben bereits 2017 in ihrer Studie „Hitze vermeiden: Vermeidung sommerlicher Überwärmung im Wohnbau“ den Einfluss von Speichermasse und Sonnenschutz auf die Innentemperaturen anhand der Aufbauten Holz, Ziegel und Beton untersucht. Das Ergebnis: In Gebäuden mit viel Speichermasse (Ziegel, Beton) und einem außenliegenden Sonnenschutz sind die Raumtemperaturen im Sommer am niedrigsten – auch ohne aktive Kühlung durch Klimaanlagen.
Ein Beispiel für solch energetisch kluge Gebäude ist das Bürohaus 2226 im österreichischen Lustenau, das ganz ohne klassische Klima-, Heiz- und Lüftungstechnik auskommt. Der Gebäudename steht hierbei für die konstant herrschende Innentemperatur zwischen 22 und 26 Grad. Das Konzept setzt auf Bauphysik: Für die nötige Temperaturstabilität sogt die thermische Masse des knapp 80 Zentimeter dicken, zweischichtigen Ziegelmauerwerks ohne integrierte Dämmung.
„Klimaangepasstes Bauen wird zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Bauweisen mit guten Dämmeigenschaften, Außenbeschattung, Möglichkeit zur Querlüftung – solche Maßnahmen sollten konsequent umgesetzt werden, ehe zum Einbau einer Klimaanlage gegriffen wird. Eine kluge Massivbauweise leistet einen entscheidenden Beitrag für kühlere Raumtemperaturen“, so Thomas Zawalski, Geschäftsführer von solid UNIT Deutschland.
Quelle: solid UNIT e.V., Fotos: Lebensraum Ziegel / Christoph Große, solid UNIT e.V.
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