27.10.2023 - Berlin
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat gemeinsam mit Auftraggebern, Mitgliedsverbänden und Unternehmen jetzt mit dem Impulspapier „Klimaverträglich Bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen – Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen“ einen ersten vergabe- und haushaltsrechtlich zulässigen Ansatz für den deutschen Markt entwickelt.
Ziel des Papiers ist es, mehr klimafreundliche Kriterien in der Vergabe zu berücksichtigen und vor allem die öffentliche Hand in ihrer Vorreiterrolle zu unterstützen, ihren Verpflichtungen nachzukommen, wie sie bereits seit 2019 im Klimaschutzgesetz verankert sind. Gleichzeitig möchte die Bauindustrie ihren Unternehmen den Weg ebnen, mehr klimaverträgliche Baustoffe und Bauverfahren anbieten zu dürfen und damit einem fairen Wettbewerb für klimafreundliche Bauleistungen voranzubringen.
Tim Lorenz, Vizepräsident Verkehr beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie: „Es ist wichtig, dass bei öffentlichen Ausschreibungen in Zukunft nicht nur die Bauleistung selbst, sondern auch die durch den Bau beeinflussbaren CO2-Emissionen in Form eines Schattenpreises in die Angebotsbewertung mit einfließen. Der wirtschaftlichste Bieter darf nicht länger der billigste sein. Er muss ein nachhaltiger Bieter sein. Das spornt nicht nur die Innovationskraft der Unternehmen an, sondern vermeidet auch ruinöse Unterbietungswettbewerbe, die heute jeglichen Innovationen im Weg stehen. Voraussetzung dafür sind nachvollziehbare, standardisierte und unbürokratische Nachweise und Abrechnungsverfahren.“
Laut Klimaschutzgesetz muss die öffentliche Hand bei ihren Beschaffungen neben der Wirtschaftlichkeit auch den Klimaschutz beachten. Als Vertreter von rund 2.000 Unternehmen des vorwiegend familiengeführten bauindustriellen Mittelstands sowie großer Unternehmen sind sich der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. und seine Mitgliedsverbände (Bauindustrie) ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst.
Die Unternehmen der Bauindustrie sind lokal, regional, bundes-, europa- sowie weltweit tätig. Sie bauen rund 80 Prozent der öffentlichen Verkehrs-, Ingenieurbau- und Energieinfrastruktur in Deutschland sowie die überwiegende Zahl der Mehrfamilienhäuser (Geschosswohnungsbau) und erbringen hochspezialisierte Leistungen, etwa im Akustik- und Trocken-, im Fassaden-, Feuerfest- und Schornstein- sowie Leitungsbau.
Deshalb setzt sich die Bauindustrie dafür ein, dass die öffentliche Hand starke Anreize für eine klima- und ressourcenschonende Beschaffung setzt und Unternehmen in geeigneten Fällen die Möglichkeit gibt, optimierte Lösungen zu entwickeln. Wichtig sind praxistaugliche Kriterien, die in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand stehen.
Die Bauindustrie hat vor diesem Hintergrund einen gutachterlichen Auftrag an die KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH vergeben. Ziel war es, aufzuzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten und Beispiele für eine klimaverträgliche öffentliche Beschaffung bereits bestehen und welche Unbekannten einer weiteren Analyse bedürfen.
Gemeinsam mit Auftraggebern, Mitgliedsverbänden und Unternehmen wurde im dem vorliegenden Impulspapier „Klimaverträglich Bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen – Wie die öffentliche Hand Bauprojekte ausschreiben kann, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen“ ein erster vergabe- und haushaltsrechtlich zulässiger Ansatz für den deutschen Markt entwickelt.
Keinesfalls bedeutet dies das Ende eines abgeschlossenen Prozesses. Ganz im Gegenteil ist das vorliegende Papier ein erster Ausgangspunkt. Mit dem vorgeschlagenen Schattenpreis für CO2-Emissionen, der bereits erfolgreich im europäischen Ausland angewandt wird, soll die Diskussion mit den öffentlichen Auftraggebern und allen weiteren relevanten Akteuren mutig für eine zukunftsgerichtete und klimagerechte öffentliche Beschaffung vorangebracht werden.
Download
Impulspapier „Klimaverträglich Bauen mit einem Schattenpreis für CO2-Emissionen“
Quelle und Fotos: Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie
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