16.02.2024 - Dorfen / Peiting
Bundesbauministerin Klara Geywitz war am 13. Februar 2024 unterwegs in Bayern. Ziele ihrer Reise waren die Einweihung der Timber Homes Produktion in Dorfen (Landkreis Erding / Oberbayern) sowie das Sozialdorf Herzogsägmühle (Landkreis Weilheim-Schongau / Oberbayern). Das Unternehmen Timber Homes in Dorfen fertigt seriell Raummodule aus Holz. Das Sozialdorf Herzogsägmühle bietet Menschen ein Zuhause und viele Hilfsangebote für verschiedene Lebenslagen.
Die großzügig verglaste Produktionshalle auf dem ehemaligen Meindl-Areal wird künftig als Kompetenzzentrum Bau dienen, wo Fachkenntnisse und Ressourcen verschiedener Gewerke zusammengeführt werden. Mit der Erweiterung von 14 auf 21 Arbeitsstationen wird nicht nur eine Steigerung der Produktionskapazitäten erwartet, sondern auch eine weitere Optimierung der Arbeitsprozesse.
Als symbolischen Akt setzte Ministerin Geywitz mithilfe eines 130-Tonnen-Autokrans das erste Raummodul, ein komplett möbliertes 1-Zimmerappartement, für das neue Timber One Motel mit 53 Apartments ein.
Das Gelände der ehemaligen Ziegelei Meindl wird zu einem Nullemissionsquartier mit 700 Häusern und Wohnungen umgewandelt, die allesamt in nachhaltigen Modulen in Holzmassivbauweise gefertigt werden. Das Motel ist ein Teil davon und soll nach kurzer Bauzeit in nur vier Monaten eröffnet werden.
Kostensicherheit, ein maximaler Vorfertigungsgrad in der Produktionshalle und verkürzte Bauzeiten durch vorgefertigte Baugruppen nach dem Plug-and-Play-Prinzip sind entscheidende Faktoren, um effizienten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nachhaltigkeit steht dabei im Fokus, da der Einsatz von Holz als primärem Baustoff große Mengen CO2 einspart.
Während der Betriebsführung gab Geschäftsführer Robert Decker Anregungen an die Bundespolitik, um die Anzahl der Wohnungsfertigstellungen zu erhöhen. So sollte das Vergaberecht dahingehend verbessert werden, dass die öffentliche Hand leichter komplette Gebäude schlüsselfertig ausschreiben könnte und weniger durch Einzelvergaben in lange Bauzeiten mit hohen Kostenrisiken gezwängt wird.
Einen großen Schub bei den
Wohnungsfertigstellungen könnte man dadurch erreichen, indem Firmen in
Gewerbegebieten die Erstellung von Mitarbeiterwohnungen erleichtert
werden. Gerade die Mitarbeitergewinnung und -bindung ist für viele
Mittelständler eine Herausforderung. Durch eine vereinfachte ggfs.
temporäre Baugenehmigung für Mitarbeiterwohnungen würden viele
Mittelständler rasch investieren und hier dringend benötigte
Investitionen im Wohnungsbau leisten, welche wiederum den gesamten
Wohnungsmarkt entlasten würden.
Bei ihrem Besuch im Sozialdorf Herzogsägmühle informierte sich Klara Geywitz über die Arbeit der Einrichtung im Bereich der Wohnungsnotfallhilfe.
Vor Ort sprach die Ministerin sowohl mit den Mitarbeitenden der Wohnungsnotfallhilfe als auch mit dem Vorstand der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. über die Bedarfe von wohnungs- und obdachlosen Menschen.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) koordiniert derzeit die Erarbeitung eines ersten Nationalen Aktionsplans zur Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit. Dieser soll in Zusammenarbeit mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren in den nächsten Jahren angegangen werden.
Die Einbindung von Menschen, die Erfahrungen mit Wohnungslosigkeit gemacht haben, ist dabei entscheidend, um das Hilfe- und Unterstützungssystem bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Das Ziel ist, den Nationalen Aktionsplan noch im Frühjahr im Bundeskabinett zu beschließen.
Während des Besuchs in Herzogsägmühle informierte sich Ministerin Geywitz zudem über ein innovatives Bauvorhaben der Diakonie für ein Nahwärmenetz mit Großwärmepumpe und Agri-Photovoltaikanlage mit 144 Anschlussstellen. Dadurch sollen die etwa 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Herzogsägmühle künftig mit erneuerbarer Wärme versorgt werden.
Quellen: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Timber Homes GmbH & Co. KG, Fotos: Bojan Ritan / Bundesphoto (1,2,4), Timber Homes (3)
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