21.03.2024 - Berlin
Am 21. März 2024 hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Berlin einen Workshop unter dem Motto „Baukulturelle Leitlinien des Bundes - Wie gestalten wir gemeinsam Räume für ein gutes Zusammenleben?“ ausgerichtet. Die Bundesingenieurkammer war durch Professor Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Beirat der Bundesstiftung Baukultur, vertreten.
Die Bundesregierung will die Rolle der Baukultur stärken. Hierfür sollen Leitlinien für Baukultur erarbeitet werden. Ein Projektteam Baukultur hatte einen Entwurf für Leitlinien vorgestellt. Diese wurden in drei Arbeitsgruppen diskutiert. Die Diskussionsergebnisse fließen nun in den Entwurf ein.
Dabei geht es um eine ganzheitliche Betrachtung von Baukultur, in dem Sinne, dass sie die Summe der menschlichen Tätigkeiten umfasst, die unsere gebaute Umwelt weiter verändern. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 und der UN Sendai-Ziele 2030 zur Katastrophenvorsorge.
Die Bundesingenieurkammer engagiert sich weiterhin bei der Erarbeitung der Leitlinien und im Beirat der Bundesstiftung Bauakademie. Sie ist zudem Kooperationspartnerin des Baukulturberichts und des Konvents der Baukultur 2024 der Bundestiftung Baukultur. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau ist mit ihrem Präsidenten Prof. Dr. Norbert Gebbeken im Beirat der Bundesstiftung Baukultur vertreten.
Ausgangslage
Baukultur ist ein Querschnittsthema, das alle Lebensbereiche betrifft und diese räumlich in einer qualitätsvoll gestalteten Umwelt verknüpft. Sie umfasst unter anderem Leistungen der Architektur und Innenraumgestaltung sowie Ingenieursleistungen, aber auch Elemente der Stadt- und Regionalplanung, der Landschaftsarchitektur oder Handwerksleistungen. Baukultur reagiert auf die jeweiligen Anforderungen und Bedarfe einer Gesellschaft und hat zum Ziel, eine Umwelt zu gestalten, welche die Lebensqualität steigert und als lebenswert empfunden wird. Im Ergebnis kann Baukultur einen gesellschaftlichen und ökonomischen Mehrwert erzielen.
Der Bund möchte – in Anknüpfung an den Davos-Prozess und die langjährige fachorientierte Baukulturdebatte – mit der Erarbeitung von baukulturellen Leitlinien seine Rolle bei der qualitätsvollen Gestaltung der gebauten Umwelt innerhalb seines Wirkungsbereiches unterstreichen und damit seiner Verantwortung als Vorbild und Förderer von Baukultur gerecht werden.
Europa, der Bund, die Länder und die Kommunen stehen wie nie zuvor vor riesigen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Klimawandel, Mobilitäts- und Energiewende, geopolitischen Krisen, Migration und Inklusion sowie dem demografischen Wandel und dem dadurch bedingten Ressourcen- und Fachkräftemangel. Hieraus ergeben sich neue Anforderungen an die gestaltete Umwelt, die bisher nicht ausreichend und ganzheitlich berücksichtigt worden sind. Die baukulturellen Leitlinien können einen Beitrag leisten, diese Anforderungen qualitätssteigernd in zukünftige Planungs- und Bauprozesse zu integrieren.
Ziel
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung von „Leitlinien für Baukultur des Bundes“, die vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderungen in der künftigen Anwendung in Stadt und Land dazu beitragen, dass qualitätsvolle, aneignungsfähige Lebensräume und Infrastrukturen gestaltet und für eine identitätsstiftende Baukultur kombiniert und weiterentwickelt werden. Die Anforderungen des Klimawandels und der Wissensgesellschaft sollen hierbei ebenso berücksichtigt werden wie die Gestaltung von sicheren und verbindenden öffentlichen Orten für gesellschaftliches Miteinander. Somit unterstreichen die Leitlinien die Bedeutung qualitätsvoller Räume für Vielfalt und Gemeinwohl, die unserem Demokratieverständnis entsprechen und dieses stärken.
Die Leitlinien leisten darüber hinaus einen Beitrag, Baukultur in der
Bundesrepublik als gesellschaftlichen Wert stärker in der Öffentlichkeit zu
verankern, Als Basis der bundesdeutschen Baukulturpolitik sollen die Leitlinien
im Verbund mit anderen politischen Strategien des Bundes, zum Beispiel der
Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes und der Neuen Leipzig Charta, Wirkung
entfalten und sind damit ein Beitrag dazu, den Qualitätsanspruch an die
gestaltete Umwelt in der Bauwende zu verankern. Sie wollen ein Angebot für
Länder und Kommunen formulieren und sollen als Orientierungshilfe dienen, um
beispielsweise eigene Leitlinien bzw.
Baukultur-Agenden zu erarbeiten oder bestehende weiterzuentwickeln.
Quelle: Bundesingenieurkammer, Fotos: Konstantin Börner
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