19.06.2024 - Zeitlarn bei Regenburg
Die nördlich von Regensburg gelegene Gemeinde Zeitlarn wurde in den letzten Jahren immer wieder von schweren Hochwässern heimgesucht. Durch Hochwasserschutzmaßnahmen soll der Ort vor einem 100-jährlichen Hochwasser zuverlässig geschützt werden. Ein wichtiger Bestandteil des dritten und letzten Bauabschnittes ist eine 1.900 m lange und bis zu 4 m hohe Schutzwand aus Stahlbeton.
Die Gemeinde Zeitlarn liegt etwa 10 km nördlich von Regensburg. Durch ihre Lage am Fluss Regen, der den gesamten Ort durchfließt, wurde Zeitlarn in den letzten Jahren immer wieder von schweren Hochwässern heimgesucht. Die letzten großen Hochwässer ereigneten sich 2002 und 2013, wo unzählige Keller, Wohnhäuser und öffentliche Gebäude überflutet wurden und austretende Schadstoffe das Siedlungsgebiet und die Umwelt verschmutzten. Die Schäden gingen jeweils in die Millionen.
Die derzeit umgesetzte, in drei unabhängige Teilbereiche aufgegliederte Hochwasserschutzmaßnahme soll künftig den Hauptort mit Kirche und anderen öffentlichen Gebäuden vor einem 100-jährlichen Hochwasser zuverlässig schützen.
Das Schutzkonzept berücksichtigt ebenso die Befahrbarkeit der Bundesstraße B15 als einzigen Fluchtweg sowie den Naturschutz und das Ortsbild von Zeitlarn.
Wichtiger Bestandteil des dritten und letzten Bauabschnittes ist eine 1.900 m lange und bis zu 4 m hohe Schutzwand aus Stahlbeton, welche den Ort nach Süden und Westen hin zum möglichen Überschwemmungsgebiet abgrenzt.
Das Baustellenteam des am 800 m langen Los 1 für die Erd- und Betonarbeiten verantwortlichen Bauunternehmens der JR Josef Rädlinger Unternehmensgruppe aus Cham arbeitet mit dem Wandschalungssystem Maximo von PERI, genauer gesagt mit der Maximo Struktur. Denn diese ermöglicht die Herstellung speziell gestalteter Sichtbetonoberflächen – bei gleichzeitig effizienter und sicherer Arbeitsweise.
Um die Architektenvorgabe einer an das Orts- und Landschaftsbild angepassten Betonoptik erfüllen zu können, wird mittels einer auf die Maximo Struktur Rahmenschalung aufgesetzten 3S-Schalungsplatte mit V-förmigen Einfräsungen gearbeitet.
Auf Basis des gemeinsam von PERI Ingenieuren der Niederlassung Nürnberg und den JR-Projektverantwortlichen ausgearbeiteten Ausführungskonzepts wird eine sehenswerte, einer Brettstruktur nachempfundenen Betonoberfläche erreicht.
Der Vorteil für die Baustellenabwicklung: PERI lieferte die 3S-Schalungsplatten bereits exakt vorgefräst, mit Dreiecksnuten im regelmäßigen 10-cm-Abstand, auf die Baustelle. Die Plattenbelegung beziehungsweise der Schalungsplattenwechsel erfolgen vor Ort, wobei immer erst nach 9-10 Einsätzen gewechselt werden muss.
Die häufige Wiederverwendbarkeit der 3-Schicht-Platten bei gleichbleibend guten Sichtbetonergebnissen verspricht also Qualität und Wirtschaftlichkeit in Einem.
Hinzu kommt, dass die Maximo Rahmenschalung mit dem konischen MX 18 Anker einseitig bedienbar ist. Eine zusätzliche Person auf der Gegenseite ist beim Schließen und Öffnen der Schalung also nicht notwendig.
Insbesondere bei den Lückentakten mit längeren Zugangswegen wird hier wertvolle Zeit gespart. Denn das erfahrene JR-Team stellt die Schutzwand im Pilgerschrittverfahren her. Die Regeltaktlängen betragen dabei 10 m, die Wandhöhen variieren zwischen 2,50 m und 4,10 m. Jede Woche werden im Schnitt fünf Takte geschalt und betoniert, die Hochwasserschutzwand wächst also wöchentlich um etwa 50 m.
Die Verschluss- und Sicherheitstechnik ergänzen das Maximo Wandschalungssystem in Zeitlarn zu einer wahren Komplettlösung. Nicht nur, dass das gleichmäßige Fugen- und Ankerraster der Maximo eine klar gegliederte Betonoberfläche ergibt – ebenso ist auch die Anzahl der Spannstellen und damit auch der Aufwand zum Verschließen reduziert.
In Zeitlarn werden die Ankerlöcher auf der Wasserseite mittels entsprechender Schraubstopfen zuverlässig, da wasserdicht verschlossen. Nicht zuletzt sorgt das modulare Maximo Konsolensystem MXK für eine flexible Arbeitsbühnenlösung. Deren leichte Systembauteile lassen sich sicher am Boden an der liegenden Schalung per Hand vormontieren.
Quelle und Fotos: Foto: PERI Deutschland
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