19.06.2024 - Berlin / München
Deutsche Baufirmen bewerten das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand schlechter als das gewerblicher oder privater Auftraggeber, zeigt eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Über ein Viertel der Betriebe schätzt das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand als schlecht oder sogar sehr schlecht ein. Bei den privaten Auftraggebern finden das nur rund 5 Prozent. Die bayerischen Ingenieurbüros schätzen die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber ähnlich, wenn auch nicht ganz so negativ ein.
Die Hälfte aller Baufirmen berichtet, dass öffentliche Auftraggeber Zahlungsfristen um bis zu einem Monat überschreiten. Sogar bis zu 6 Monate länger müssen 20 Prozent der Firmen auf ihr Geld warten. Als einen Hauptgrund nennen die Baufirmen sehr häufig Personalmangel bei der öffentlichen Hand.
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, kritisiert das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand scharf: „Manche Behörden lassen sich besonders lange Zeit, und unsere Betriebe haben dann meist das Nachsehen. Wir beklagen die schlechte Zahlungsmoral am Bau, die zusammen mit der Vorleistungspflicht eine erhebliche Liquiditätsbelastung für die Bauunternehmen darstellt. Bei der aktuellen Überarbeitung der EU-Zahlungsverzugsrichtlinie muss deshalb der Schutz von Mittelstand und Handwerk vor unverhältnismäßig langen Zahlungsfristen im Zentrum stehen. Gerade bei der öffentlichen Hand besteht noch deutlicher Nachholbedarf. Um die Liquidität der Bauunternehmen nicht noch weiter zu belasten, muss gerade sie sich an die gesetzlichen Zahlungsfristen halten.“
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau kommt in ihrer aktuellen Konjunkturumfrage zu einer ähnlichen, wenn auch nicht ganz so negativen Einschätzung.
So beurteilen die Ingenieurbüros in Bayern die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber mit 38,8 Prozent (Vorjahr 44,4 Prozent) als gut, 48,8 Prozent (Vorjahr 44,6 Prozent) als befriedigend und 12,4 Prozent (Vorjahr 10,9 Prozent) als schlecht.
Die Zahlungsmoral der privaten Auftraggeber wird besser beurteilt: 47,5 Prozent (Vorjahr 54,6 Prozent) beurteilen sie als gut, 42,7 Prozent (Vorjahr 38,1 Prozent) als befriedigend und 9,8 Prozent (Vorjahr 6,3 Prozent) als schlecht.
Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber
Zahlungsmoral der privaten Auftraggeber
Quellen: Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Bayerische Ingenieurekammer-Bau Fotos: Eigens / AdobeStock (1), ZDB (2) BayIka-Bau (3,4)
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