25.06.2024 - Wiesbaden
Endspurt für die A66 Salzbachtalbrücke in Wiesbaden: Am 11. Juni 2024 erfolgte der letzte Vorschub der Nordbrücke. Der Brückenschlag der nördlichen Brückenhälfte ist ein wichtiger Schritt zur Fertigstellung des Gesamtprojekts. Der nächste große Meilenstein ist die Verkehrsfreigabe der Nordbrücke im Sommer 2025.
„Wir sind stolz darauf, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben“, so Claude Jeutter, technischer Geschäftsführer der PORR in Deutschland. „Der reibungslose Ablauf des letzten Vorschubs und der nahtlose Lückenschluss sind ein Beleg für die hervorragende Zusammenarbeit und das hohe Engagement unseres gesamten Teams und innerhalb der ARGE PORR / Plauen Stahl Technologie GmbH.“
Der Vorschub des rund 3.500 Tonnen schweren Stahlhohlkörpers erfolgte mit modernster Technik: 24 Stahlseile und Hydraulikpressen zogen das Bauteil 70 Meter bis zum letzten Widerlager auf der Nordseite. Zur Unterstützung wurde Schmierseife als Gleitmittel an der Unterseite des Stahlholkastens eingesetzt. Auf den Schwingen an den 5 Bauwerksachsen wurden Teflonplatten etwa PTFE und MSM je nach Belastung eingebracht.
Entscheidend für den Erfolg dieses anspruchsvollen Projektabschnittes war die präzise Steuerung und laufende Überwachung des Baufortschrittes. Dank der engen Zusammenarbeit mit dem ARGE-Partner Plauen Stahl Technologie GmbH und dem Auftraggeber, der Autobahn GmbH des Bundes, sowie der konsequenten Einhaltung aller Sicherheitsstandards wurde der finale Vorschub termingerecht durchgeführt.
Die Erneuerung der Salzbachtalbrücke ist nicht nur ein Highlight Projekt für die PORR, sondern ein bedeutendes Projekt für das gesamte Rhein-Main-Gebiet. Die Brücke ist ein zentrales Element im Verkehrsnetz. Mit der Fertigstellung wird der Verkehrsfluss deutlich verbessert und die Erreichbarkeit der Stadt und des weiteren Umlandes optimiert.
Die Arbeiten an der Salzbachtalbrücke gehen nun in die abschließende Phase. In den kommenden Monaten werden unter anderem der Stahlkörper auf die Pfeiler abgesenkt, die Lager eingebaut, die Beton-Fahrbahnplatte aufgebracht, die Außen- und Mittelkappen hergestellt und abschließend die StahlBetonleitwände (DeltaBlock) und Geländer montiert. Die Fertigstellung der Brücke ist für Sommer 2025 geplant. Dann soll der Verkehr zwischen Frankfurt und dem Rheingau sechsspurig fließen.
„Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel dafür, wie durch Präzision und Schulterschluss Großes geschaffen werden kann“, so PORR Projektleiter Markus Jahn abschließend. „Wir freuen uns, dass wir jetzt auf die Zielgerade hinarbeiten und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland leisten.“
Die Salzbachtalbrücke in Wiesbaden, eine 304 m lange, vierstreifige Autobahnbrücke der A66, musste infolge der Belastungen aus dem überproportionalen Anstieg des Schwerverkehrs und den altersbedingten Schäden abgerissen und neu gebaut werden. Mit dem Ersatzneubau der Salzbachtalbrücke wurde die ARGE PORR / Plauen Stahl Technologie GmbH (PST) beauftragt.
Der Auftrag umfasst den Bau von zwei Stahlverbundbrücken mit sechs Stahlbetonpfeilern und vier Widerlagern sowie einer Stahlbetonbrücke über die eingleisige Aarltalbahn. Darüber hinaus werden drei Regenrückhaltebecken, die in das neue Entwässerungssystem integriert werden, hergestellt. Die Gründungsarbeiten wurden von dem PORR Spezialtiefbau ausgeführt. Die neue Autobahnbrücke berücksichtigt in den Abmessungen sowie beim Lärmschutz bereits den später vorgesehenen sechsstreifigen Ausbau der A66.
Von der Havarie bis zur Sprengung
Aufgrund der Havarie der Südbrücke im Juni 2021 erfolgte der Abbruch der beiden Teilbauwerke der Salzbachtalbrücke gleichzeitig mittels Sprengung. Gemeinsam meisterten der PORR Ingenieurbau und die Reisch Sprengtechnik GmbH alle technischen und organisatorischen Herausforderungen der Sondersituation in vertrauensvoller Abstimmung mit der Autobahn GmbH des Bundes mit Bravour. Knapp eine Stunde nach der Sprengung der Salzbachtalbrücke begannen die Aufräumarbeiten. Die Trümmer, rund 15.000 t Abbruchmaterial aus Beton und Stahl, mussten zerkleinert und abtransportiert werden.
Herausfordernde Baustellenlogistik: bis zu 250 LKW-Bewegungen pro Tag
Dazu rückten zeitgleich 17 schwere Kettenbagger und drei große Radlader an. Das Ziel: Das Baufeld schnellstmöglich freizumachen für die Arbeiten an den Bahngleisen, der Bundesstraße und den Bau der neuen Autobahnbrücke.
Südbrücke bereits eröffnet
Bereits wenige Wochen nach der Sprengung starteten die Arbeiten für den Neubau der Brücke. Der Ersatzneubau setzt sich aus zwei Teilbauwerken, für jede Richtungsfahrbahn eins, zusammen. Der erste von vier Stahlabschnitten der Südbrücke wurde Im September 2022 in Präzisionsarbeit eingeschoben. Im Zeitlupentempo, mit zehn Metern pro Stunde, wurde das 940 t schwere und 100 m lange Brückenteil knapp 80 m über das Tal geschoben. Die weiteren drei Stahlabschnitte folgten sukzessiv. Im Dezember 2023 wurde die südliche Salzbachtalbrücke in Wiesbaden feierlich eröffnet. An der Fertigstellung der Nordbrücke wird weiter mit Hochdruck gearbeitet.
Terminsicherheit
im Fokus
Die A66 verbindet den Rheingau-Taunus-Kreis sowie die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz über den Main-Taunus-Kreis mit Frankfurt am Main und gehört zu den wichtigsten Verkehrsadern Wiesbadens. Die Terminsicherheit hat für die Autobahn GmbH des Bundes höchste Priorität. Alle am Bau Beteiligten arbeiten tatkräftig und mit Hochdruck an der Fertigstellung der Baumaßnahme, damit der Verkehr auf und unter der Brücke bald wieder rollen kann. Die Realisierung liegt aktuell genau im Zeitplan.
Daten und Fakten
Quelle und Fotos: PORR
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