28.08.2024 - Dersum
Bei der Dachsanierung der 160 Jahre alten Pfarrkirche St. Antonius im emsländischen Dersum wurde erstmals das Indach-Photovoltaiksystem in das traditionelle Schieferdach integriert. Die Anlage von Rathscheck Schiefer umfasst 42 dunkle Photovoltaik-Elemente, die gemeinsam eine Leistung von 18 kWp liefern. Die Kirchengemeinde agiert damit als Vorreiter für denkmalverträgliche Photovoltaik und sorgt so für eine harmonische Verbindung von Architektur und Klimaschutz.
Die katholische Pfarrkirche St. Antonius in Dersum wurde zwischen 1874 und 1875 nach Plänen des Dombaumeisters Johann Bernhard Hensen in neugotischem Stil erbaut. Typisch für den dunklen Backsteinbau ist der spitze Turmhelm in Verbindung mit dem großflächigen Schieferdach, im Innenraum findet sich ein gewölbter Kirchensaal mit eingezogenem, polygonalem Chorschluss.
Nach einer umfangreichen Sanierung der vorhandenen Bausubstanz vor rund zwanzig Jahren war zuletzt auch eine Renovierung der Dachfläche erforderlich. Im Rahmen der Maßnahme wurden verschiedene Sturmschäden am Hauptdach ausgebessert, ebenso wurden die asbesthaltigen Schieferimitate auf dem polygonalen Kirchen-Anbau aus den 1970er-Jahren entfernt und durch das natürliche Original im klassischen Bogenschnitt ersetzt. Im Ergebnis ist eine homogene Dachfläche entstanden, die Alt und Neu harmonisch zusammenfügt.
Parallel zur Sanierung hatten die Verantwortlichen beschlossen, die Dachfläche der Kirche zum Solardach auszubauen. Um dabei den historischen Charakter der Kirche zu bewahren und das Erscheinungsbild des vorhandenen Schieferdaches möglichst wenig zu beeinträchtigen, kam das Indach-Photovoltaiksystem von Rathscheck zum Einsatz. Das System ermöglicht eine elegante Kombination von solarer Stromgewinnung mit unterschiedlichsten Schieferdeckarten und verbindet so jahrhundertealte Schiefertradition dauerhaft und nachhaltig mit modernster Technik und anspruchsvoller Ästhetik.
In enger Absprache mit dem Denkmalschutz wurde das Photovoltaik-System von Rathscheck unauffällig in die von drei Seiten einsehbare Südseite des sakralen Ziegelbaus integriert. Das System passt sich harmonisch an die Bogenschnittdeckung des vorhandenen Schieferdaches an und liefert mit seinen 42 Photovoltaik-Elementen eine Leistung von 18 kW:
„Im Ergebnis kann sich die Anlage damit rechnerisch in rund acht Jahren amortisiert haben“, betont Frank Rummel, Geschäftsleiter bei Rathscheck Schiefer: „So leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern sichern mit dem Ertrag gleichzeitig auch nachhaltig unsere Kirchenfinanzen,“ erklärt Christoph Ahlers, Kirchenvorstand und Kirchbaumeister der Gemeinde.
Mit der Entscheidung für das Indach-Photovoltaiksystem von Rathscheck präsentiert sich die Kirchengemeinde in Dersum als engagierte Vorreiter für denkmalverträgliche Photovoltaik: „Als Kirche haben wir eine Vorbildfunktion und damit die Verpflichtung, besondere Orte zu erhalten, die Schöpfung zu bewahren und gleichzeitig offen für Neues zu sein“, erklärt Gemeinde-Pfarrer Detlef Perk.
Und das Potenzial in diesem Bereich ist gewaltig. Denn laut Angaben des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung gibt es in Deutschland mehr als 1,7 Millionen denkmalgeschützte Gebäude, davon mehr als 45.000 Kirchen, von denen viele dringend einer Sanierung bedürfen: „Und mehr als 50 Prozent dieser kirchlichen Gebäude sind aufgrund der häufig traditionell südlichen Ausrichtung für Photovoltaik geeignet“, so Frank Rummel.
Voraussetzung für die Nutzung dieses bislang weitgehend unausgeschöpften Energiepotentials ist die Vereinbarkeit mit den Anforderungen des Denkmalschutzes. Das einfach zu installierende Indach-Photovoltaiksystem von Rathscheck Schiefer zeigt in dieser Hinsicht neue Perspektiven auf. Mit seinen schwarzen Aluminiumeindeckrahmen und den schwarzen Glas-Glas-Modulen schafft es eine elegante Kombination von Schiefer und Solar.
Das System ist geeignet für Dachneigungen von 25° bis 75°, die integrierten PV-Module haben eine Leistungsfähigkeit von jeweils 420 Wp. Und da das Gewicht des Indach-Photovoltaiksystems leichter ist als die Schiefereindeckung, ergeben sich auch statisch keine Probleme. Im Ergebnis eröffnen sich damit völlig neue Möglichkeiten für die Verbindung von Denkmal- und Klimaschutz!
Quelle und Fotos: Rathscheck Schiefer
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