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Kammermitglied Johanna Arnold unter den Preisträgerinnen der anotHERVIEWture AWARDs 2024

Baukultur-Preis würdigt die Leistungen von Architektinnen und Zivilingenieurinnen

24.10.2024 - Wien

Die Preisträgerinnen (v.l.n.r.): Miyuki Inoue, Susanne Veit-Aschenbrenner, Johanna Arnold, Eva Maria Hierzer. Foto: Katharina Schiffl / BKZT  
Die Preisträgerinnen (v.l.n.r.): Miyuki Inoue, Susanne Veit-Aschenbrenner, Johanna Arnold, Eva Maria Hierzer. Foto: Katharina Schiffl / BKZT

Am 24.10.2024 wurden im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien die anotHERVIEWture AWARDs 2024 verliehen. Der von der österreichischen Bundeskammer der Ziviltechniker:innen initiierte Preis wird in vier Kategorien an Frauen vergeben, die besondere Leistungen für die Baukultur erbracht haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro pro Kategorie dotiert. Johanna Arnold, Beratende Ingenieurin und Mitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, gewann mit ihrem Projekt "Neubau eines multifunktionalen Bürogebäudes in Holzbauweise aus Raummodulen" in der Kategorie „Nationale / internationale weibliche Ingenieurleistung des Jahres“.

Herausragende Frauen in der Baukultur

National/International Female Engineering Achievement of the Year

Gewinnerin der Kategorie III - National/International Female Engineering Achievement of the Year ist die deutsche Ingenieurin Johanna Arnold (SHORTLIST GmbH) mit ihrem Projekt “Technology Park - Multifunctional Office Building in Timber Modular Construction in Bad Aibling”.

Johanna Arnold M.Eng. ist Beratende Ingenieurin und Mitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau

Seit Mai 2018 ist sie Inhaberin & Geschäftsführerin der Shortlist GmbH (Wasserburg am Inn & München) für Tragwerks- und Fassadenplanung mit Spezialisierung auf Holzbau.

Aus der Laudatio von Carlo Lo, Jury-Mitglied und Vorjahres-Gewinnerin in der Kategorie III:

„Das Projekt besteht aus vorgefertigten Holzmodulen, welche nicht fix miteinander verbunden werden. Dadurch sind diese wiederverwertbar und ermöglichen eine ressourcenschonende, kreislauffähige und flexible Bauweise. Die Planung der vorgefertigten Bauteile ermöglicht eine zeitsparende und kosteneffektive Umsetzung." 

„Meine Leidenschaft gilt der Nachhaltigkeit, dem Holzbau, der Teamarbeit und modernen Arbeitsmethoden. Nachhaltigkeit bedeutet für mich, ressourcenschonend und zukunftsorientiert zu handeln. Holzbau ist für mich eine umweltfreundliche und ästhetische Bauweise, die Tradition und Innovation verbindet. Ich möchte andere Frauen ermutigen, ihre Träume zu verfolgen, sich in männerdominierten Branchen zu behaupten und ihre eigene Stimme zu finden. Indem wir mit gutem Beispiel vorangehen und uns gegenseitig unterstützen, können wir gemeinsam eine inspirierende und nachhaltige Zukunft schaffen“, freut sich Johanna Arnold über die Auszeichnung.


Female Architect of the Year

Gewinnerin der Kategorie I - Female Architect of the Year (österreichische Architektinnen über 40) ist die Architektin Susanne Veit-Aschenbrenner (Veit Aschenbrenner Architekten ZT GmbH)

Aus der Laudatio von Barbara Poberschnigg, Jury-Vorsitzende und Vorjahres-Gewinnerin in der Kategorie I:

„Die erste Berufswahl hätte Susanne Veit-Aschenbrenner zur Musik geführt - sie wollte Geigenbauerin werden. In ihrem Verständnis zur Raumbildung ist diese Liebe zur Musik spürbar. Susanne strebt danach, ‚gestimmte Räume‘ zu entwickeln und mit Körpern Klang zu erzeugen, im akustischen, wie auch räumlich-atmosphärischen Sinne."


Emerging Female Architect of the Year

Gewinnerin der Kategorie II - Emerging Female Architect of the Year (österreichische Architektinnen unter 40) ist die Architektin Eva Maria Hierzer (NOW Architektur ZT GmbH)

Aus der Laudatio von Catharina Maul, Jury-Mitglied und Vorjahres-Gewinnerin in der Kategorie II:

„Besonders bemerkenswert ist der Sinn für soziale Verantwortung, der in Verbindung mit sozialen, durchdachten Abläufen und Grundrissen gezeigt wird. Die Zubauten stehen stets im Einklang mit dem Bestand und nicht in Konkurrenz zu diesem.“


International Female Architect of the Year

Gewinnerin der Kategorie IV - International Female Architect of the Year (Architektinnen mit vergleichbarer nicht-österreichischer Befugnis) ist die Schweizer Architektin Miyuki Inoue (HULL INOUE RADLINSKY Architekten ETH SIA GmbH)

Aus der Laudatio von Sabina Grincevičiūtė, Jury-Mitglied und Vorjahres-Gewinnerin in der Kategorie IV:

„Her journey started in Osaka, Japan, and she has worked all over the world. From Tokyo and New York to Lausanne and Zürich. Her global experience brings a unique perspective to her designs, making them both internationally informed and locally grounded. The jury was especially impressed by Miyukis calm and organic approach to architecture.”


Lobende Erwähnung

Die vier Preisträgerinnen wurden von einer internationalen Jury aus 16 namhaften Expertinnen ausgewählt. 

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury der italienischen Architektin Francesca Perani aus, die u.a. mit dem Projekt REBELARCHITETTE weltweit Frauen in der Architektur hervorhebt. 

Das kuratorische Projekt von Rebelarchitette wurde kürzlich in einem speziellen Abschnitt des italienischen Pavillons "La Biennale di Venezia 2021" ausgestellt.


anotHERVIEWture Award

Ein besonderes Highlight der Preisverleihung war der Auftritt von Doris Schmidauer, Beraterin, Motivatorin und Ehrenschutz-Trägerin für den anotHERVIEWture AWARD:

„Baukultur und Technik beeinflussen unsere Städte, unsere Landschaften und daher auch unser tägliches Leben - sie schaffen Räume, die Identitäten formen und das Miteinander fördern. Dennoch sind nur sehr wenige Frauen in dieser Branche tätig - und das Wirken dieser wenigen Frauen bleibt oft unsichtbar oder wird nicht angemessen gewürdigt. Deshalb freut es mich sehr, dass es mit dem anotHERVIEWture Award endlich einen Rahmen gibt, um diese inspirierenden Frauen und ihre hervorragenden Leistungen in Architektur, Stadtplanung, Ingenieurwesen und allen angrenzenden Disziplinen sichtbar zu machen. Der Award ist aber nicht nur eine Plattform zur Anerkennung dieser Leistungen, sondern auch ein Aufruf zur Zukunftsgestaltung. Eine Zukunft, in der Diversität, Gleichberechtigung und Innovation Hand in Hand gehen. Dazu leistet jede einzelne der Nominierten einen wichtigen Beitrag.“

Architektur lebt von der Vielfalt. Innovation und Qualität erreichen wir durch Perspektivwechsel und Offenheit. Die Unterrepräsentation von Frauen in technischen Berufen wirkt sich daher negativ auf die Baukultur aus. Die Hervorhebung dieser wirklich herausragenden weiblichen Leistungen kommt sowohl der Gleichstellung der Geschlechter als auch unserer gebauten Umwelt zugute.


Hintergrund

anotHERVIEWture AWARD

Der Anteil von Frauen innerhalb der Baukulturschaffenden ist auffallend gering. Auch und speziell im technischen Bereich werden Frauen immer noch häufig durch stereotype Geschlechtszuordnungen, männlich dominierte Netzwerke und Arbeitsbedingungen, die nicht mit anderen Lebensanforderungen vereinbar sind, behindert.

Der österreichische Frauenpreis für Baukultur - anotHERVIEWture AWARD - soll nach dem Best Practice Vorbild Frankreichs (Prix des Femmes Architectes) das Schaffen österreichischer Architektinnen und Zivilingenieurinnen sichtbar machen. Dadurch sollen Vorbilder geschaffen und junge Frauen bei ihrer Berufswahl inspiriert und motiviert werden, einen technischen Beruf zu ergreifen. Zahlreiche Ziviltechnikerinnen und auch viele Kolleginnen aus dem Ausland haben eingereicht.

https://www.anotherviewture.at

Quelle: Bundeskammer der Ziviltechniker:innen, Österreich, Fotos: Katharina Schiffl / BKZT, Tobias Schedel / Veit Aschenbrenner Architekten, Manuel Draschl & Emilian Hinteregger, Andrea Mittermeier, Sigrud Maier, Katharina Schiffl / BKZT, Mali Lazell, Francesca Perani, Wolfgang Zajc

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