08.11.2024 - Gilching
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat die Firma Sinn Power in Gilching als "Gestalter im Team Energiewende" ausgezeichnet. Das Unternehmen installiert derzeit eine innovative Floating-Photovoltaikanlage auf dem Baggersee eines Gilchinger Kieswerks. Durch die vertikale Ausrichtung der Anlage wird die vorhandene Wasserfläche effizient genutzt. Das revolutioniert die Nutzung von künstlichen Binnengewässern. Die wegweisende Technologie (Skip Float) wurde als weltweites Patent angemeldet.
Staatsminister Hubert Aiwanger erklärte in Gilching: "Was wir hier vor Ort sehen, ist ein innovatives Projekt mit den ersten bereits installierten 50 schwimmenden PV-Modulen. Dieses Paradebeispiel der bayerischen Energiewende setzt auf Technologieoffenheit statt auf Beschränkungen, auf Beschleunigung statt auf Bürokratie. Genau das ist auch das Ziel der Staatsregierung. Die vertikale Floating-PV auf dem Baggersee des Kieswerks Jais kann eine Leuchtturm-Wirkung über die Grenzen des Freistaats hinaus haben. Deshalb freut es mich sehr, dass wir heute gemeinsam diese Technologie als Gestalter im Team Energiewende Bayern auszeichnen."
Entgegen genommen wurde die Auszeichnung von dem Technologie- und Generalunternehmen SINN Power aus Gauting, vertreten durch Geschäftsführer Philipp Sinn, und den Projektpartnern Kies- und Quetschwerk Jais GmbH & Co. KG, vertreten durch Geschäftsführer Gottfried Jais sowie der Regionalagentur gwt Starnberg GmbH, vertreten durch Geschäftsführer Christoph Winkelkötter.
Die PV-Module der Skip-Float-Technologie werden vertikal auf schwimmenden Kunststoff-Hohlkörpern mit einem unter Wasser liegenden Beton-Gegengewicht befestigt. Dieses Gegengewicht stellt sicher, dass die PV-Module bei der Einwirkung von Wind wieder in die Ausgangsposition zurückkippen. Die bifazialen Module, die beidseitig Strom produzieren, sind in Ost-West-Ausrichtung platziert. Dadurch erzeugt das System vor allem zu den Morgen- und Abendstunden besonders viel Strom.
Die ersten 50 schwimmenden Photovoltaik-Module der patentierten SKipp-Technologie sind bereits auf dem Baggersee in Gilching installiert. Insgesamt werden in den kommenden Wochen in 25 Reihen auf dem künstlichen See weitere 2500 PV-Module zu Wasser gelassen.
Diese Menge an erneuerbarem Strom entspricht dem Verbrauch von durchschnittlich 725 deutschen Haushalten. Für das Kieswerk Gilching bedeutet diese Produktion einen Autarkiegrad von voraussichtlich 65 % in der Stromversorgung, was die Betriebskosten spürbar senken wird und zusätzlich zu einer Reduktion von CO2-Emissionen um 600 Tonnen pro Jahr führt.
Die PV-Module der Skip-Float-Technologie werden vertikal auf schwimmenden Kunststoff-Hohlkörpern mit einem unter Wasser liegenden Beton-Gegengewicht befestigt. Dieses Gegengewicht stellt sicher, dass die PV-Module bei der Einwirkung von Wind wieder in die Ausgangsposition zurückkippen. Die bifazialen Module, die beidseitig Strom produzieren, sind in Ost-West-Ausrichtung platziert. Dadurch erzeugt das System vor allem zu den Morgen- und Abendstunden besonders viel Strom.
Gleichzeitig revolutioniert die vertikale Aufstellung dieser Module die Nutzung von künstlichen Binnengewässern für die Solarenergiegewinnung und definiert die gesetzliche 15 %-Regelung neu. Dadurch können mehr Module als bisher auf den Seen platziert werden, so dass nun auch kleinere Gewässer für die Installation von Solaranlagen geeignet sind.
Hubert Aiwanger: "Bayern ist bei der Solarenergie im bundesweiten Vergleich klar führend. Aktuell sind über eine Million Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 24,8 Gigawatt (GW) in Betrieb. Baden-Württemberg liegt auf Platz zwei unter den Bundesländern und kommt auf weniger als die Hälfte der installierten Leistung. Mit der Floating-PV und solchen innovativen Technologien wie von Sinn Power haben wir einen starken Hebel in der Hand, die Freiflächen-Photovoltaik in Bayern auch ohne die Inanspruchnahme von wertvollen Ackerböden weiter auszubauen."
Der Staatsminister appellierte an den Bund: "Die Bundesregierung muss die zu strikten und praxisfremden Umweltauflagen für schwimmende PV auf künstlich angelegten Gewässern wie Baggerseen korrigieren: anstatt 40 Meter Mindest-Uferabstand und maximal 15 Prozent Abdeckung der Wasseroberfläche wären 15 Meter Uferabstand und bis zu 50 Prozent Abdeckung sinnvoll. Dadurch können viele Wasserflächen erst sinnvoll und rentabel bestückt werden. Außerdem ist die Beschattung der Gewässer sogar ein Vorteil, weil sich dadurch im Sommer das Wasser weniger aufheizt und damit weniger Algenwachstum entsteht."
Quellen: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, SINN Power GmbH, Fotos: Mike Page / SINN Power GmbH (1), Elke Neureuther / StMWi (2, 3), SINN Power GmbH (4)
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