18.02.2025 - Karlsruhe / München
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Technische Universität München haben jetzt den Forschungsbericht zur Vorbereitung der Wiederverwendung von bestimmten Bauprodukten des Holz- und Stahlbaus veröffentlicht. Der im Bericht enthaltene Leitfaden zeigt Methoden für den Rückbau, die Aufbereitung und die Wiederintegration von Tragwerksteilen aus Stahl und Holz auf und gibt Empfehlungen, wie die Wiederverwendung baurechtskonform umsetzbar ist.
Eine Wiederverwendung tragender Bauteile ist im Bauwesen aktuell nicht vorgesehen. Trotz zunehmender Appelle, unser Verhalten im Zeichen der Klima- und Rohstoffkrise zu überdenken, entspricht die Entsorgung nicht mehr benötigter Bauteile weiterhin dem üblichen Vorgehen. Der überwiegende Teil von Holzbauteilen wird nach dem Abbruch der Verbrennung zugeführt. Stahlschrott aus dem Abbruch wird üblicherweise unter hohem Energieeinsatz eingeschmolzen und zu neuem Stahl recycelt.
Um Ressourcen zu schonen, den Energieverbrauch zu minimieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, sollte so viel Wertschöpfung wie realisierbar möglichst lange erhalten bleiben. Oberstes Ziel muss es daher sein, Bauwerke zu erhalten. Ist dies im Einzelfall nicht (sinnvoll) realisierbar, ist die Wieder- bzw. Weiterverwendung von gebrauchten Bauteilen in neuen Bauwerken dem Recycling, der thermischen Verwertung oder der Deponierung vorzuziehen.
Der vorliegende Forschungsbericht behandelt die technische Seite der Wiederverwendung von tragenden Bauteilen. Dargestellt werden Inhalte und Vorgehensweise der Bestandsanalyse von verbauten Holz- und Stahlbauteilen sowie die wichtigsten Aspekte eines schonenden Rückbaus. Minimalinvasive Verfahren zur Reklassifikation wieder- oder weiterzuverwendender Bauteile werden erläutert, ergänzt durch Ansätze zur Aufbereitung dieser Bauteile. Zur Ermöglichung einer sicheren Wiederverwendung von tragenden Bauteilen werden Empfehlungen zu Einschränkungen oder zur Anpassung spezifischer Bemessungsregeln gegeben.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird ein Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile vorgeschlagen. Dieser bietet ein strukturiertes Vorgehen, das ausgehend von der Bestandsaufnahme vor dem Rückbau anhand von minimalinvasiven Prüfverfahren und reduzierten Aufbereitungsmaßnahmen sowie spezifisch angepassten Bemessungsregeln die sichere Wiederverwendung von tragenden Bauteilen ermöglicht.
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Quellen: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und TU München, Titelfoto: KIT Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine
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