28.02.2025 - Valley
Der Klimawandel macht sich bemerkbar, die Auswirkungen sind in vielen Städten deutlich spürbar: Hitze, Starkwetterereignisse, hohe Luftschadstoffkonzentrationen, aber auch mangelnde Park- und Grünanlagen machen den Menschen zunehmend zu schaffen. Eine entgegenwirkende Maßnahme ist die Begrünung von Gebäuden. Im Forschungsvorhaben „Verbesserung der Datengrundlage für die Vertikal- und Extensivdach-Begrünung – Green Follows Function Attribute“ wurden Pflanzenarten gezielt auf ihre Eignung für die Gebäudebegrünung hin untersucht. Das Projekt wurde kürzlich erfolgreich abgeschlossen.
Gemeinsam mit dem Bundesverband Gebäudegrün (BuGG) untersuchte das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in einem ersten Ansatz die bodengebundene Fassaden- sowie die extensive Dachbegrünung. Ziel war es, eine Datengrundlage zu schaffen, mit der künftig die Auswahl und die Zusammensetzung von geeigneten Pflanzen für eine effektive, biodiverse und harmonische Gebäudebegrünung erleichtert wird.
Das Team betrachtete dafür mehr als 1500 Pflanzenarten und -sorten – vor allem aus der heimischen Flora und sammelte Daten zu über 50 verschiedenen Attributen. Als Parameter wurden beispielsweise Wuchsgröße, Blütenfarbe oder die ökologischen Eigenschaften einer Pflanze definiert.
Ein besonderes Augenmerk legten die Forschenden auf Merkmale, die mit den Ökosystemleistungen der Pflanzen einhergingen: Verdunstung, Photosynthese oder Feinstaubaufnahme. Dafür wurden Messungen an einer Auswahl von Gewächsen für die bodengebundene Fassadenbegrünung durchgeführt. Zudem achteten die Forschenden darauf, dass alle Pflanzen zweifelsfrei mit ihrem wissenschaftlichen Namen erfasst wurden, um eine eindeutige Zuordnung zu erreichen.
Mit dieser verbesserten Datengrundlage können nun die an Planung und Bau Beteiligten die Nutzeffekte der Gebäudebegrünung bereits vor der Umsetzung abschätzen und eine geeignete Pflanzenauswahl zusammenstellen, was die Akzeptanz solcher Projekte steigern und eine nachhaltige heimische Biodiversität fördern soll. Die geschaffene Datenbasis stellt kein statisches Element dar, sondern erfordert weitere Pflege und Ergänzung. Sie ist beispielsweise hinsichtlich Artenbestand und erfasster Attribute jederzeit und einfach zu erweitern.
Die Datensammlung wird nun in Form einer Datenbankfrei zugänglich gemacht. Eine Anleitung, die beim Aufruf der Datenbank erscheint, erleichtert die Abfrage.
Das Projekt wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen,
Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln des Innovationsprogramms
Zukunft Bau gefördert.
Aktenzeichen: 10.08.18.7-20.15
Weitere Informationen
Quelle: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Fotos: G. Mann / BuGG, Fraunhofer IBP
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