21.08.2025 - Bonn
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat mit dem „Schwarzbuch der Denkmalpflege eine neue Publikation erstellt, die Bedrohungen und Verluste der Denkmallandschaft aus den vergangenen zwei Jahren dokumentiert. Das Schwarzbuch, das nun erstmals veröffentlicht wurde, wird ab sofort jährlich erscheinen. Es soll die Debatte zugunsten eines wirksameren Denkmalschutzes in Deutschland befördern sowie Denkmalverluste anhand von Beispielen anschaulich machen und eine Bilanz ziehen. Auch Lösungsansätze will es aufzeigen und Missstände benennen.
Denkmalschutz in Deutschland befindet sich seit Jahren in einer Krise. Immer öfter werden Regelungen der Denkmalschutzgesetze geschwächt und Rahmenbedingungen geschaffen, die negative Folgen für unsere Denkmallandschaft haben. Diese Entwicklungen begünstigen empfindliche Denkmalverluste, die meistens nur wenig und vornehmlich lokale Aufmerksamkeit bekommen. Wie viele denkmalgeschützte Bauwerke jedes Jahr verloren gehen oder bedroht sind, wird nicht zentral erfasst – nicht selten verschwinden Denkmale mehr oder weniger unbemerkt.
Doch Pflege und Schutz der Denkmallandschaft sind im öffentlichen Interesse - die Öffentlichkeit sollte daher auch über Bedrohungen und Verluste transparent informiert werden. Die DSD hat bereits mehrfach eine bundesweite Erfassung des Denkmalbestands und eine transparente Veröffentlichung von Abrissvorhaben, Streichungen von der Denkmalliste und Denkmalverlusten gefordert.
Mit dem Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024 möchte die DSD - auch anlässlich ihres 40. Jubiläums - nun einen eigenen Anstoß geben, um aktuellen Missständen entgegenzuwirken.
„Die Pflege, der Schutz und der Erhalt der Denkmallandschaft sind ein wichtiges Thema. Gerade Bayern ist in seinen Regionen geprägt von einer Vielzahl historischer Bauwerke und Denkmäler aus allen Epochen. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau setzt sich daher schon seit Jahrzehnten erfolgreich für das Engagement in der Denkmalpflege ein und arbeitet bei der Erstellung von Broschüren und Arbeitshilfen sehr eng und erfolgreich mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zusammen.
Gute und kreative Ingenieurleistungen sind oftmals elementar, um Baudenkmäler zu erhalten und ihre Nutzung auch in Zukunft sicherzustellen. Um dieses Bewusstsein zu schärfen und sowohl Denkmaleigentümer als auch Ingenieurinnen und Ingenieure dahingehend zu motivieren, vergibt die Ingenieurekammer-Bau in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege seit 2008 alle zwei Jahre den Bayerischen Denkmalpflegepreis.
Mit dem Preis werden Bauherren gewürdigt, die sich in vorbildlicher Weise für den Erhalt denkmalgeschützter Bauwerke eingesetzt haben. Die zum Erfolg der Instandsetzung beigetrage Leistung der Ingenieure wird bei der Preisverleihung besonders gewürdigt“, sagt Dipl.-Ing.(FH) Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Im Schwarzbuch werden zum ersten Mal Verluste und Bedrohungen in der deutschen Denkmallandschaft exemplarisch dargestellt. Die DSD hat hierfür flächendeckend recherchiert und verlorene sowie gefährdete Denkmale gesammelt, kategorisiert und aufgearbeitet.
Die erschreckende Bilanz aus dem Schwarzbuch: Fast täglich fallen Denkmale Abrissbaggern und destruktiven Planungen in ganz Deutschland zum Opfer. Das Schwarzbuch der Denkmalpflege schildert rund 40 solcher Einzelbeispiele für folgenschweren Umgang mit Denkmalen und sortiert diese in entsprechende Verlustmuster ein. Gleichzeitig möchte es Missverständnisse und Verzerrungen widerlegen, die das Bild von Denkmalschutz in der Öffentlichkeit prägen, und auf den Wert und die Wandelbarkeit von Denkmalen aufmerksam machen.
Begleitend enthält es auch Informationen zu aktuellen Herausforderungen, deutscher Denkmalpolitik und -strukturen sowie Exkurse zu verschiedenen Themen der praktischen Denkmalpflege. Auch zentrale Forderungen für eine dringend erforderliche Verbesserung der Denkmalsituation werden formuliert. Ebenfalls werden aktuelle gefährdete Denkmale vorgestellt sowie Lösungsmöglichkeiten und best practice-Beispiele aufgezeigt.
Das „Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024“ ist keine vollständige Erfassung verlorener Denkmale beziehungsweise von Gebäuden, die in diesem Zeitraum ihren Schutzstatus verloren haben. Es sammelt typische und eindrückliche Beispiele, macht Verlustmuster sichtbar und möchte einen kleinen Lagebericht über den Zustand unseres denkmalgeschützten Kulturerbes geben.
Download und Bestellung
Das Schwarzbuch der Denkmalpflege (Format Din A 5, 288 Seiten) ist online als Download verfügbar oder als gedruckte Broschüre kostenlos bestellbar unter:
Quellen: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), Bayerische Ingenieurekammer-Bau (BayIka-Bau), Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (1,2), Tobias Hase / BayIka-Bau (3)
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