24.09.2025 - Konstanz
Drei Projekte wurden mit dem Deutschen Ingenieurpreis für Straße und Verkehr ausgezeichnet. Den Preis vergibt die Bundesvereinigung für Straßenbau- und Verkehrsingenieure e.V. (BSVI) alle zwei Jahre. Aus 85 Einreichungen wurde je ein Siegerprojekt in den Kategorien "Baukultur", "Innovation und Digitalisierung" sowie "Neue Mobilität" vergeben. Die Auszeichnungen überreichten BSVI-Präsident Bernhard Knoop, Gerhard Rühmkorf vom Bundesministerium für Verkehr und der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, bei einer feierlichen Preisverleihung am 19. September 2025 in Konstanz.
Der Preis wird seit 2013 vergeben. Nach dem bewährten zweistufigen Auswahlverfahren wurden in jeder der drei Kategorien zunächst jeweils drei Arbeiten nominiert. Aus diesen durchweg auszeichnungswürdigen Ingenieurarbeiten wählte dann eine Jury aus in der Fachöffentlichkeit bekannten Persönlichkeiten die Siegerprojekte aus. „Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr will die vielseitigen und facettenreichen Leistungen unserer Bauingenieure im Land wertschätzen, hervorheben und anerkennen“, sagte BSVI-Präsident Bernhard Knoop anlässlich der Preisverleihung und verkündete die Gewinner 2025:
Kategorie „Baukultur“
Den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2025 in der Kategorie Baukultur gewinnt die Freie und Hansestadt Hamburg - Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer für die Umgestaltung des Jungfernstiegs. Im Rahmen der Mobilitätswende wird der Jungfernstieg durch die ARGUS Stadt und Verkehr Partnerschaft mbB zu einem multifunktionalen, klimaresilienten Stadtraum transformiert. Die Jury bewertet insbesondere die konsequente Beruhigung des motorisierten Individualverkehrs, die Stärkung emissionsfreier Mobilität (zu Fuß und mit dem Rad), die Integration barrierefreier Leitsysteme sowie die kooperative Umsetzung der städtebaulichen Maßnahme als vorbildlich. So erfolgte die Planung unter intensiver Beteiligung von Öffentlichkeit und Fachgremien. Ökologisch setzt das Projekt ebenfalls Maßstäbe: Ein innovatives Regenwassermanagement entlastet die Mischwasserkanalisation und fördert die Vitalität der neu gepflanzten Baumreihe. Die Aufenthaltsqualität wird durch gestalterische Elemente, Spielangebote und Möblierungszonen gesteigert.
Kategorie „Innovation | Digitalisierung“
Den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2025 in der Kategorie INNOVATION / DIGITALISIERUNG erhält die Papenburger JOHANN BUNTE Bauunternehmung SE & Co. KG für das BIM-Pilotprojekt (Building Information Modeling) Letzlingen. Im Rahmen einer 5-monatigen Erhaltungsmaßnahme auf 5,5 km der B71 wurde ein umfassendes BIM-Pilotprojekt realisiert. Die Jury überzeugt der umfassende, digitalisierte Projektansatz mit der Erstellung und Fortschreibung von Bauwerksmodellen über alle Projektphasen hinweg – von der ersten Planungsidee, Bauausführung und Betriebsphase bis zum späteren Rückbau. Zentrale Leistungen sind u.a. Bauablaufsimulationen, digitale Mengenermittlung und Abrechnung sowie die Erstellung eines „wie-gebaut“-Modells. Punktwolken, Drohnen und koordinierte Projektprozesse über eine zentrale Datenumgebung ermöglichen eine präzise Fortschrittsdokumentation. Das Projekt demonstriert das Potenzial von BIM, künftig auch mit geringeren Fachpersonal-Ressourcen die Effizienz, Transparenz und Qualität im Straßen-bau weiter zu steigern.
Kategorie „Neue Mobilität“
Mit dem Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2025 in der Kategorie NEUE MOBILITÄT wird die Freie und Hansestadt Hamburg - Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer für die Entwicklung der KI-gestützten Mobilitätsprognose #transmove ausgezeichnet. Das innovative Verkehrsmanagementsystem ermöglicht es, mithilfe von KI-gestützten Kurzfristprognosen Vorhersagen der Verkehrslage für die folgenden 60 Minuten zu erstellen. Die Prognosen basieren auf aktuellen Fahrzeugbewegungsdaten sowie Infrarotdaten und werden alle 15 Minuten aktualisiert. Eine Evaluierung auf Basis von Leistungskennzahlen sichert die Prognosequalität. Die Anwendung ermöglicht vorausschauende Steuerungsstrategien – etwa zur Optimierung von Ampelschaltungen oder zur Bewertung von Baustellen. Die Jury hebt in ihrer Entscheidung die praktischen, ökonomischen und ökologischen Vorteile von #transmove hervor: Durch Automatisierung und intelligente Visualisierung wird der gesamte Verkehrssteuerungsprozess digitalisiert. Das Ergebnis: weniger Staus, effizientere Infrastruktur und reduzierte Klimabelastung.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass die diesjährige Auszeichnung für besondere Ingenieurleistungen nicht nur für die Preisträger Motor und Multiplikator ist. Er wird sichtbar sein und aufmerksam machen auf die Leistungen unserer Ingenieurinnen und Ingenieure. Er wird uns, wie in den vergangenen Jahren, Mut machen und anspornen mit Entschlossenheit und Tatkraft das Straßenbau- und das Verkehrswesen als Rückgrat unserer mobilen Gesellschaft zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Knoop abschließend.
Auch Verkehrsminister Winfried Hermann lobte die herausragenden Leistungen: „Die prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie innovative Infrastruktur unsere Mobilität nachhaltig verbessert. Digital vernetzte Mobilität sowie klimaresiliente Straßen, Wege und Plätze reduzieren die Emissionen und erhöhen die Sicherheit sowie die Aufenthaltsqualität der Menschen spürbar.“
Die BSVI freut sich schon für die nächste Auslobung auf eine hohe Beteiligung und ruft alle Ingenieurinnen und Ingenieure bereits jetzt auf, sich vielversprechende Projekte für den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr im Jahr 2027 vorzumerken.
Quelle: BSVI, Fotos: BSVI, Markus Gosse
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